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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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abgetragene, schlichte Tunika, die Blatt ihr für die Zeit außerhalb ihrer Dienststunden und den Unterricht gegeben hatte.
    Während sie sich ankleidete, sah sie andere Mädchen den Flur hinuntergehen. Brand und Flut wartete geduldig im Raum, aber sie konnte ihre Erregung spüren.
    »Also, worum geht es bei dieser Versammlung?«, fragte sie, während sie sich schnell das Haar kämmte.
    »Keine Ahnung«, antwortete Brand.
    »Es hat wahrscheinlich mit dem Krieg zu tun.«
    »Beeil dich, umso eher werden wir es herausfinden«, drängte Brand sie.
    Emerahl lächelte, und kurz darauf gingen sie, angeführt von Brand, den Flur hinunter. Emerahl merkte sich die Stellen, an denen sie abbogen, und nachdem sie die dritte Treppe hinaufgestiegen waren, vermutete sie, dass sich der Versammlungsort im oberen Stockwerk des Bordells befand.
    Nach einigen weiteren Schritten folgte sie ihren Begleiterinnen durch eine große, offene Doppeltür in einen riesigen Raum. Die gegenüberliegenden Wände waren von Fenstern durchsetzt, und auf einem erhöhten Podest am Ende des Raums standen auf einer Staffelei mehrere Bilder mit erotischen Szenen.
    Emerahl war überrascht, dass sich so viele Mädchen in dem Raum befanden. Einigen war sie seit ihrer Ankunft im Bordell nur kurz begegnet, andere hatten sich ihr vorgestellt und sie herzlich willkommen geheißen. Einige Mädchen hatte sie noch nie gesehen. Dann stach ihr ein eindeutig männlich wirkendes Gesicht ins Auge, und ihr wurde klar, dass sich neben den Frauen auch junge Männer im Raum befanden. Männlichen Huren war sie in dem Bordell bisher nicht begegnet.
    »Das ist der Tanzsaal«, murmelte Flut. »Rozea veranstaltet hier jedes Jahr zwei oder drei große Feste. Manchmal kommt sogar der König her. Im letzten Jahr hat er...«
    Ihre Worte gingen im Läuten einer Glocke unter, und alle Gesichter wandten sich dem Podest zu. Rozea war erschienen. Die Bordellbesitzerin wartete, bis Stille eingekehrt war, bevor sie Blatt eine große, goldene Glocke reichte.
    »Es ist schön, euch wieder einmal alle zusammenzuhaben«, sagte sie lächelnd. »So viele hübsche Gesichter in einem einzigen Raum versammelt.« Sie blickte kurz in die Runde, dann wurde ihre Miene ernster.
    »Ihr werdet mittlerweile alle gehört haben, dass die torenische Armee in einer Woche aufbrechen wird, um sich an den Kämpfen gegen die pentadrianischen Eindringlinge zu beteiligen. Viele unserer Kunden werden in den Krieg ziehen und für uns ihr Leben aufs Spiel setzen.« Sie zögerte kurz, dann lächelte sie abermals. »Und wir werden sie begleiten.«
    Diese Nachricht traf Emerahl wie ein Schlag. Sie wollte auf keinen Fall hinter ebenden Priestern herlaufen, die nach ihr suchten, was bedeutete, dass sie das Bordell würde verlassen müssen.
    »Nun, nicht wir alle«, verbesserte sich Rozea. »Einige von euch werden hierbleiben. Die Entscheidung darüber überlasse ich euch. Wir werden so bequem wie nur möglich reisen. Ich habe bereits veranlasst, dass Tarns und Zelte für uns angefertigt werden. Unsere Kunden werden nach wie vor wohlhabende Männer sein, und sie erwarten für ihr Geld ein gewisses Maß an Luxus.«
    Sie gab ihnen einen Moment Zeit, das Gehörte zu verarbeiten, dann fuhr sie fort: »Für einige von euch wird dies eine seltene Gelegenheit sein, Reisen außerhalb von Porin zu unternehmen. Außerdem werdet ihr Zeugen eines großen Ereignisses werden. Es kommt nicht alle Tage vor, dass ihr die Möglichkeit habt, die Weißen in der Schlacht zu sehen. Wenn ihr Glück habt, werdet ihr vielleicht sogar einem von ihnen persönlich begegnen.«
    Emerahl verkniff sich ein Lächeln. So, wie Rozea es schilderte, war es ein wunderbares Abenteuer, einer Armee zu folgen. In Wirklichkeit bedeutete das Unternehmen viel Arbeit unter primitiven und gefährlichen Bedingungen. Gewiss ließ sich niemand unter diesen Mädchen - und Jungen - von Rozeas hübscher Ansprache täuschen.
    Ihre Sinne sagten ihr jedoch, dass die Menschen im Raum das Gehörte voller Erregung überdachten. Emerahl seufzte. Diese jungen Männer und Frauen wissen nichts über Kriege, rief sie sich ins Gedächtnis. Nach allem, was ich gehört habe, hat es seit mehr als hundert Jahren keinen Krieg mehr gegeben.
    Eines der Gesichter um sie herum leuchtete jedoch nicht vor Erregung. Mondschein stand mit hochmütiger Miene ein wenig abseits. Emerahl spürte einen Anflug von Neid bei der Frau. Rozeas Stimme nahm wieder einen geschäftsmäßigen Tonfall an.
    »Jene von

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