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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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sie herum strebte der Oberfläche entgegen, was sie jedoch nicht zuließ. Sie stärkte ihren Schild, stieg weiter in die Tiefe hinab und drang in eine geisterhafte Welt vor.
    Überall um sie herum schuf flitterndes Sonnenlicht eine Illusion von Bewegung. Die vom Wind aufgepeitschten Wellen wühlten den Meeresboden auf, und in den Sandschwaden unter ihr konnte Auraya bizarre Gestalten ausmachen. Gebilde, die die Form von Bäumen, Pilzen oder riesigen, gemusterten Eiern hatten, umgaben sie, und alle waren eingehüllt von Seegräsern und Algen, die von den Wellen hin und her getrieben wurden. Auch Fische verbargen sich in diesem eigenartigen Meeresgarten. Auraya vermutete, dass es sich um die gleichen Fischarten handelte, die sie bei ihren Versuchen, sich unter Wasser zu bewegen, verwirrt hatten, aber in dem schummrigen Licht wirkten ihre Farben trüb und gedämpft.
    Plötzlich hatte sie das Ende dieses fantastischen Unterwasserwalds erreicht. Sie bewegte sich über den Rand eines Kliffs und blickte in endlose Finsternis hinab. Der Meeresboden konnte ebenso gut einige hundert wie mehrere tausend Schritte entfernt sein. Schaudernd stieg sie in die Tiefe hinunter. Den Gedanken der Elai hatte sie entnommen, dass ihr Bestimmungsort nicht mehr allzu weit entfernt war.
    Als sie tiefer sank, stieß sie auf eine dunkle Gestalt, die sie umkreiste und dann innehielt. Die Elai - es war eine Frau - starrte sie an. Auraya lächelte, was die Frau jedoch nur aus ihrem Schockzustand herausriss und in die Flucht trieb.
    Weitere Elai erschienen. Auch sie starrten sie nur an und huschten davon. Schwache Lichter zogen Auraya zu einem großen Loch in der Klippenwand. Etliche Elai benutzten diese Öffnung von beiden Seiten, aber als sie sie entdeckten, versiegte der Strom der Unterwassermenschen jäh. Einige schwammen um sie herum, bevor sie sich entfernten, andere machten bei ihrem Anblick sofort kehrt und verschwanden in dem Loch.
    Das Licht kam, wie Auraya bemerkte, von den hässlichsten Fischen, die sie je gesehen hatte und die in kleinen Käfigen gefangen waren. Die Käfige waren paarweise aufgestellt, und die Tiere darin schienen vollkommen fasziniert voneinander zu sein. Als Auraya durch das Loch schwamm, kam sie an zweien dieser Fische vorbei. Der eine schoss blitzschnell auf den anderen zu, aber der Käfig sorgte dafür, dass seine scharfen Zähne sich nicht in das Fleisch des anderen Fisches graben konnten.
    Die Luft in ihrem Schild war inzwischen ein wenig schal geworden. Sie widerstand der Versuchung, sich schneller zu bewegen, denn sie wollte die Elai nicht noch mehr ängstigen. Es kam ihr so vor, als sei sie eine Ewigkeit den langsam absteigenden Tunnel hinuntergeschwebt, bis sie endlich die erste Lufttasche erreichte.
    Sie war ziemlich flach, aber doch breit genug, um mehreren Elai Platz zu bieten, die dort Atem schöpfen konnten. Sie wusste von den Elai, dass schmale Risse und Klüfte in den Felsen die Luft frisch hielten.
    Sie öffnete ihren Schild, um die frische, kühle Luft einzulassen. Dann versiegelte sie den Schild wieder und stieg von neuem in die Tiefe.
    Obwohl sie sie nicht sehen konnte, nahm sie die Gedanken von Elai um sich herum wahr. Wenn sie gewollt hätten, hätten sie fliehen können. Stattdessen waren sie in der Nähe geblieben, um sie zu beobachten. Das ist gut, befand sie. Sie sind nicht so scheu, wie man auf den ersten Blick meinen könnte. Außerdem haben sie offensichtlich bessere Augen als ich.
    Sie hielt noch achtmal inne, um Luft in ihren Schild einzulassen, dann wurden die Wände des Tunnels jäh breiter, und zahlreiche Lichter erschienen über der Oberfläche. Auraya bewegte sich aufwärts. Als ihr Schild die Wasseroberfläche durchbrach, stellte sie fest, dass sie sich am Rand einer riesigen Höhle befand.
    In die Wände waren tausende von Löchern eingemeißelt, und durch mehr als die Hälfte von ihnen fiel Licht. Auf der anderen Seite des Sees befand sich ein breiter Bogengang. Der Boden der Höhle wölbte sich wie eine gewaltige Rampe aus dem Wasser nach oben, und am Rand des Wassers gingen etliche Elai umher, die Auraya anstarrten.
    Ein Horn erklang und füllte die Höhle mit Echos. Die Elai eilten zu beiden Seiten der Rampe davon. Hinter ihnen erschien jetzt eine Gruppe von Männern, die mit stolzer Miene Speere trugen. Am Rand des Wassers blieben sie stehen und bildeten eine Abwehrlinie.
    Auraya bewegte sich langsam auf sie zu, bis sie direkt vor ihnen schwebte.
    »Ich bin Auraya von den

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