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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Strecke zurücklegen, für die der Rest der Armee zu Fuß einen ganzen Tag benötigte. Es war schnell offenbar geworden, dass die Siyee der zirklischen Armee nicht zum Schlachtfeld folgen würden. Es hatte keinen Sinn, im Kreis zu fliegen, während die Landgeher über die Ebenen marschierten, daher hatte Sirri angeboten, mit den Siyee vorauszufliegen, um der Armee einen günstigen Lagerplatz für die kommende Nacht zu suchen. Juran hatte ihren Vorschlag angenommen.
    Es hatte keinen Grund zur Eile gegeben, daher hatten sie sich reichlich Zeit gelassen, um sich das Gelände anzusehen. Die Ebenen waren eine für sie völlig unvertraute Landschaft. Sie waren tief darüber hinweggeflogen und hatten dabei Vogelschwärme und Herden von kleinen, feinknochigen Tieren aufgeschreckt, die die Landgeher Lyrim nannten. Diese Geschöpfe boten ihnen eine hervorragende Möglichkeit, den Umgang mit Geschirr und Blasrohr zu üben. Tryss und Drilli hatten einen der vielen Jägertrupps angeführt. Am Ende des Tages hatten sie mehr Tiere erlegt, als sie essen konnten. Das restliche Fleisch hatten sie gekocht und am Abend der Landgeherarmee überlassen.
    Diese Geste hatte ihnen große Beliebtheit bei der Armee eingetragen. Die Landgeher hatten ihnen mit ihren Bechern zugeprostet und ihre Weinration nach der Mahlzeit den Siyee gewidmet. Dies war auch einer dieser Bräuche, der die Siyee erheiterte.
    Bei einer kleinen Gruppe von Landgehern, die früh am nächsten Morgen erschienen, hatte die Jagd ihnen jedoch keine gute Meinung eingetragen. Anscheinend hatten diese Lyrim-Herden ihnen gehört. Juran hatte diesen Männern Beutel mit Metallmünzen gegeben, die die Landgeher als Geld benutzten, und als die Lyrim-Hirten wieder aufgebrochen waren, hatten sie zwar grimmig dreingeblickt, waren aber zumindest nicht mehr wütend gewesen.
    Wann immer er sich unter den Landgehern bewegte, verschwanden jedoch alle Gefühle von Überlegenheit. Ihre Größe genügte, um jeden Siyee einzuschüchtern, aber wahrhaft ernüchternd war es, sie zu beobachten, wenn sie sich im Umgang mit ihren Waffen übten. Viele dieser Kämpfer waren recht überheblich. Einmal hatte einer von ihnen Tryss und einige andere Siyee offen verhöhnt. Als Auraya später von dem Zwischenfall gehört hatte, war sie sehr ärgerlich gewesen. Sie hatte ihnen erklärt, dass einige Landgeher es für unehrenhaft und feige hielten, einen Menschen aus der Ferne zu töten, statt im Kampf Mann gegen Mann. Das war auch der Grund, warum sie den Bogenschützen der Landgeher Verachtung entgegenbrachten. Aber diese Leute waren groß und stark, hatte Auraya weiter erklärt, und für sie sei der Kampf Mann gegen Mann genau das Richtige. Nur könnte die Armee nicht bloß aus großen, starken Kerlen bestehen, dann brächte man nämlich nur einen denkbar kleinen Haufen zusammen. Und an der Meinung solcher Dummköpfe sollten sich die Siyee gar nicht stören.
    »Tryss!«
    Jäh aus seinen Gedanken aufgeschreckt, sah Tryss sich um. Sprecherin Sirri kam mit einem Aufwind auf ihn zugeflogen. Kurz darauf landete sie neben ihm auf dem Hügel.
    »Der Kriegsrat wird gleich beginnen«, rief sie. »Ich möchte, dass du mich begleitest.«
    »Ich?«, rief er aus.
    »Ja. Ich darf wahrscheinlich einige Begleiter mitbringen, aber ich bezweifle, dass man mir gestatten würde, alle vierzehn Sprecher mitzunehmen. Ich möchte lieber keine Wahl zwischen ihnen treffen, deshalb werde ich stattdessen jemand anderen mitnehmen.«
    Sein Herz raste. »Ich weiß nichts darüber, wie man einen Krieg plant!«
    Sie lachte. »Ich auch nicht! Aber eines weiß ich. Du bist klug. Und du denkst anders als ich. Es hätte keinen Sinn, jemanden mitzunehmen, der genauso denkt wie ich, denn der Betreffende würde wahrscheinlich nur die gleichen Probleme sehen und die gleichen Ideen haben wie ich. Ich brauche einen Begleiter, der versteht, was ich nicht verstehe.«
    »Es wäre möglich, dass ich überhaupt nichts verstehe.«
    »Das bezweifle ich. Also, kommst du mit?«
    Er grinste. »Ja!«
    »Gut!«
    Sie erhob sich in die Luft, und er folgte ihr. Gemeinsam glitten sie auf das weiße Zelt zu, wo sich eine kleine Gruppe von Landgehern versammelt hatte. Nur einer der Männer schaute nach oben und sah Tryss und Sirri näher kommen. Als sie landeten, stießen die Übrigen überraschte Rufe aus und drehten sich zu ihnen um. Der Mann, der sie bemerkt hatte, trat vor und legte eine Hand auf die Brust.
    »Lanren Liedmacher«, sagte er. Dann öffnete er die

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