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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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auf die Sitzfläche. Als Tryss ihrem Beispiel folgte, war er sich der vielen Blicke bewusst, die auf ihm ruhten. Nachdem er Platz genommen hatte, stellte er fest, dass er jetzt die Oberfläche des Tisches sehen konnte.
    Ah, deshalb haben sie keine kleineren Stühle für uns beschafft.
    Auf dem Tisch lag ein großes Laken aus einem dünnen Stoff, auf das eine bunte, ringsum von Blau umgebene Form gemalt war. Als Tryss näher hinschaute, wuchs seine Erregung. Dies war eine Landkarte - und er hatte noch nie eine Landkarte gesehen, die so detailliert oder so groß gewesen war. Die Karte zeigte den gesamten Kontinent Nordithania.
    Als Nächstes versuchte er herauszufinden, wo Si lag. Schließlich begriff er, dass die Linien, die wie ein auf dem Kopf stehendes V ausahen, Berge sein sollten.
    Der Anführer der Weißen, Juran, begann zu sprechen, und Auraya schob sich zwischen Tryss’ und Sirris Stuhl.
    »Er sagt, dass wir zuerst darüber reden werden, auf welche Weise die Siyee uns vor und während der Schlacht unterstützen können«, murmelte sie. »Da er im Wesentlichen zu euch sprechen wird, wird er sich nach bestem Vermögen eurer Sprache bedienen, und Dyara wird für die anderen übersetzen.«
    Sirri nickte. Juran wandte sich ihr zu.
    »Willkommen bei der Kriegsversammlung, Oberste Sprecherin Sirri«, sagte er, wobei er die Worte langsam und bedächtig bildete. Die Frau, Dyara, übersetzte derweil leise für die anderen Anwesenden.
    »Ich danke dir, Juran, Anführer der Weißen«, erwiderte Sirri. »Ich bin bestrebt, zu helfen, so gut ich nur kann.«
    Er lächelte. »Genau darüber wollen wir heute Abend sprechen. Wie möchtest du deine Leute am liebsten einsetzen?«
    Sirri dachte kurz nach. »Als Bogenschützen aus der Luft«, antwortete sie. »Als Augen am Himmel.«
    »In der Tat, es ist auch meine Meinung, dass sie uns so am nützlichsten wären«, stimmte Juran ihr zu. »Ich halte es für unklug, euch während der Schlacht zu willkürlichen Angriffen auf unseren Feind auszuschicken. Das wäre gefährlich und würde euren Fähigkeiten nicht gerecht werden. Wir sollten jede Gelegenheit nutzen, den Feind zu überraschen, und zu Land wie in der Luft möglichst vorteilhaft zusammenarbeiten.«
    »Wie könnte das erreicht werden?«, fragte Sirri.
    »Unser Kriegsratgeber, Lanren Liedmacher, hat viele Vorschläge zu diesem Thema.«
    Sirri sah den Mann an, der sie begrüßt hatte. »Ich freue mich darauf, sie zu hören.«
    »Dann wird er seine Vorschläge jetzt darlegen. Lanren?«
    Der freundliche Landgeher erhob sich von seinem Platz. Auf ein Nicken von Juran hin begann er zu sprechen. Auraya übersetzte. Tryss hörte fasziniert zu, während Liedmacher mögliche Begegnungen mit dem Feind schilderte und erklärte, auf welche Weise die Siyee dabei helfen könnten. Tryss hatte sich vorgestellt, dass die beiden Armeen in einer einzigen gewaltigen Schlacht aufeinanderprallen würden; diese sorgfältig geplanten, komplizierten Strategeme und Taktiken erstaunten ihn über die Maßen.
    Der Mann hatte überraschend klare Vorstellungen von den Beschränkungen, denen die Siyee im Flug unterworfen waren. Tryss war offenkundig nicht der Einzige, der die Stärken und Schwächen seiner Verbündeten beobachtet und abgeschätzt hatte. Allerdings unterlief dem Kriegsratgeber auch ein Schnitzer, denn er ging davon aus, dass die Windverhältnisse in den Bergen die gleichen sein würden wie über den Ebenen. Ohne lange nachzudenken, unterbrach Tryss den Mann. Zu spät wurde ihm klar, was er getan hatte, und während ihm die Röte ins Gesicht stieg, verstummte er jäh.
    »Sprich weiter, Tryss«, murmelte Auraya. »Nur zu. Genau deshalb sind wir hier: um einander zu korrigieren, wenn einem von uns ein Irrtum unterläuft. Besser jetzt als später, nachdem solche Irrtümer Tote auf dem Schlachtfeld gefordert haben.«
    Er sah zuerst sie an, dann Sirri. Die Sprecherin nickte ermutigend, und Tryss schluckte.
    »In den Bergen bewegt sich die Luft anders«, sagte er. »Manchmal ist es zu unserem Vorteil, manchmal nicht.«
    Auraya übersetzte, dann ergriff Lanren Liedmacher wieder das Wort.
    »Könnt ihr voraussehen, wie diese Winde sich bewegen werden?«
    »Wir können nur allgemeine Schätzungen abgeben. Erst wenn wir an Ort und Stelle sind, werden wir wissen, ob die Luft sich so verhält, wie wir es erwartet haben.«
    Von diesem Zeitpunkt an drehte sich die Diskussion um konkrete Einzelheiten. Sirri beteiligte sich an dem Gespräch, blickte aber oft

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