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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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die von Liebe und Heldentum erzählten. Und selbst in diesen Geschichten hatte verbotene Liebe immer einen Preis. Offensichtlich war auch Leiard nicht bewusst gewesen, welche Probleme sie sich einhandeln würden. Selbst wenn sie sich in jener Nacht zurückgehalten hätten, wäre die Offenbarung ihrer Liebe zueinander nicht zu leugnen gewesen. Das zumindest hätten die Weißen aus seinen Gedanken lesen können.
    Besteht die Chance, dass sie meine Wahl eines Geliebten akzeptieren könnten? Ich bezweifle, dass sie glücklich darüber wären, aber mit der Zeit würden sie vielleicht sogar einen gewissen Nutzen in unserer Verbindung sehen. Wir könnten zu einem Symbol der Einheit zwischen Zirklern und Traumwebern werden.
    Es war schön und gut, von etwas Derartigem zu träumen, solange sie nicht wusste, wo er war oder - bei diesem Gedanken krampfte sich ihr Magen zusammen - ob er noch immer genauso für sie empfand. Während des Essens hatte sie Danjin gefragt, ob er Leiard gesehen habe. Er hatte keine Ahnung, wo sich Leiard oder die anderen Traumweber aufhielten. Sie wusste, dass sie es vorzogen, nicht mit Armeen zu reisen oder bei kriegerischen Auseinandersetzungen für eine Seite Partei zu ergreifen, aber sie konnten nicht allzu weit entfernt sein. Ihr Bestimmungsort war derselbe wie der beider Armeen: das Schlachtfeld.
    Sie hätte eigentlich schlafen sollen, wusste aber, dass sie kein Auge würde zutun können. Morgen würde Juran von ihr erwarten, dass sie die Armee zusammen mit den anderen Weißen in den Krieg führte. Diese wenigen Nachtstunden waren ihre einzige Gelegenheit, um nach Leiard zu suchen.
    Als sie den Eingang des Zelts erreichte, hörte sie eine leise, gedämpfte Stimme.
    »Owaya gehen?«
    Sie sah zu dem Korb hinüber, den Unfug als sein Bett erwählt hatte. Zwischen den Decken erschienen ein kleiner Kopf und zwei leuchtende Augen.
    »Ja«, sagte sie. »Unfug bleiben.«
    »Unfug Owaya gehen.«
    Auraya hielt inne, da sie sich nicht sicher war, was der Veez mit diesen Worten meinte. Das Tier sprang aus dem Korb und hüpfte an ihr vorbei. Einige Schritte von ihr entfernt blieb der Veez stehen und drehte sich zu ihr um.
    »Unfug Owaya gehen«, wiederholte er.
    Er wollte sie begleiten. Sie lächelte, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Auraya fliegen«, erklärte sie ihm.
    Er blickte zu ihr auf. »Unfug Owaya fliegen.«
    Verstand er wirklich, was sie sagte? Sie konzentrierte sich auf seine Gedanken und sah eine leuchtende Mischung aus Bewunderung und Eifer. Sie versuchte, dem Tier ein Gefühl davon zu vermitteln, was es hieß, sich über den Boden zu erheben. Der Veez zitterte vor Erregung, dann quiekte er und lief über ihren Körper zu ihrer Schulter hinauf.
    Ob er wirklich verstand, wusste sie nicht. Wenn sie sich ein wenig in die Luft erhob, würde er es vielleicht mit der Angst bekommen und herunterspringen. Dann würde er die Bedeutung des Wortes »fliegen« verstehen und wissen, dass er nicht mit ihr kommen konnte.
    Sie trat hinaus und ließ sich langsam emporschweben. Der Veez grub seine Krallen fester in ihre Schulter, aber sie fing keine Furcht von ihm auf. Natürlich nicht, überlegte sie. Er klettert ständig Wände hinauf und huscht an der Decke entlang.
    Um seine Zuversicht auf die Probe zu stellen, stieg sie höher auf. Die einzige Veränderung in seiner Stimmung war eine wachsende Spannung. Als sie unter sich die Zelte sehen konnte, bewegte sie sich langsam vorwärts. Unfug schmiegte sich an sie und genoss den Luftzug, der seinen Pelz zerzauste.
    Es gefällt ihm, staunte sie. Wer hätte das gedacht? Ich hoffe nur, dass seine Vorstellung von Höhe ihm auch sagt, wann er zu hoch ist, um noch ohne Gefahr hinunterspringen zu können ...
    Sie hatte mittlerweile den Rand des Lagers erreicht und folgte der Wölbung eines Hügels weiter nach oben. Über der Kuppe hielt sie inne, um sich umzusehen.
    Dann machte sie sich auf die Suche nach Leiard.

34
    T ryss betrachtete die vielen hundert Lagerfeuer unter ihm und lächelte. Aus der Ferne war es ein Leichtes, sich diesen Landgehern überlegen zu fühlen. Er und Drilli hatten am vergangenen Abend darüber gesprochen. Zum einen blickten diese Leute kaum je einmal auf. Wahrscheinlich hatten sie das bisher auch nur selten nötig gehabt. Wenn die Pentadrianer die gleiche Schwäche hatten, wäre das ein großer Vorteil bei der bevorstehenden Schlacht.
    Ein weiterer Schwachpunkt der Landgeher war ihre Langsamkeit. Die Siyee konnten in ein oder zwei Stunden die

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