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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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zögerte sie. »Glaubst du, irgendjemand hätte etwas dagegen, wenn ich mir einen Mann suchte, der nicht dem Adel entspringt? In der genrianischen Armee gibt es einen sehr gutaussehenden Mann, der einen Kriegsplattan fährt. Ein Krieger, wie er im Buche steht.«
    Auraya unterdrückte einen Seufzer. Es würde eine lange Nacht werden.

36
    N icht lange, nachdem Danjin eingeschlafen war, wurde er von einer Berührung an seinen Beinen wieder geweckt. Er öffnete die Augen und stellte fest, dass Unfug sich auf seinen Oberschenkeln zusammengerollt hatte.
    Seufzend schüttelte er den Kopf. Wie sorgfältig er den Käfig des Veez auch verschließen mochte, es gelang dem Tier stets, zu entkommen. Er hätte Unfug zurückbringen sollen, aber der Käfig stand unter der gegenüberliegenden Bank, hinter den Beinen von Lanren Liedmacher. Der Militärratgeber lag in tiefem Schlaf, und Danjin wollte ihn nicht stören.
    Außerdem war der Veez eine willkommene Wärmequelle. Wäre mein Vater nicht begeistert, wenn er mich jetzt sehen könnte? Ich bin aufgrund meiner Intelligenz und meines Wissens über die Welt eingestellt worden, aber bisher bestand mein einziger Nutzen darin, auf ein Schoßtier aufzupassen.
    Er sah sich in dem Tarn um. Alle anderen, die hier Quartier genommen hatten, schliefen, selbst die neue Traumweberratgeberin, Raeli. Ihr Gesicht hatte viel von seiner starren Wachsamkeit verloren. Sie war keine schöne Frau, aber ohne die Sorgenfalten, die normalerweise zwischen ihren Brauen standen, wirkte sie auch keineswegs unattraktiv.
    Während des Essens am vergangenen Abend hatte Auraya ihm erklärt, dass Raelis herablassende Art ihren Grund in Furcht und Argwohn hatte. Die Frau hatte Angst davor, schlecht behandelt zu werden und Fehler zu machen, die ihren Leuten schaden könnten. Sie wagte es nicht, sich mit jemandem anzufreunden, weil die Möglichkeit bestand, dass derjenige sie verraten würde. Auraya hatte ihm versichert, dass Raeli für jede freundliche Geste ihr gegenüber durchaus dankbar war. Außerdem hatte sie durchblicken lassen, dass er es leichter haben würde, sich mit der Traumweberin anzufreunden, als sie selbst, da sie eine der Weißen war. Er hatte den verborgenen Fingerzeig verstanden; sie wollte, dass er sich für sie mit Raeli anfreundete.
    Es würde nicht einfach sein. Raeli beantwortete die meisten Fragen so knapp wie möglich. Als er an diesem Morgen mit Unfug in den Tarn gekommen war, hatte er einen Anflug von Wärme in Raelis Blick wahrgenommen und darüber nachgedacht, ob der Veez vielleicht eine Brücke zwischen ihm und der Traumweberin darstellen könnte. Sie kam aus Somrey, und in ihrem Land war die Haltung von Veez als Haustieren weit verbreitet. Obwohl er nicht die leiseste Ahnung hatte, wann er die Zeit finden sollte, sich mit ihr anzufreunden, da jeder Augenblick seines Tages voll ausgefüllt war und es außerdem eine unausgesprochene Vorschrift gab, die Gespräche im Tarn der Ratgeber untersagte.
    Danjin schloss die Augen und seufzte. Es wäre alles so viel leichter, wenn Leiard nicht zurückgetreten wäre. Seit dem Tag, an dem er den Traumweber in Jarime aufgesucht hatte, hatte er Leiard nicht mehr gesehen. Gestern hatte Auraya ihm erzählt, dass sie in der Nacht zuvor Leiard in einem Traumweberlager in einiger Entfernung gefunden und mit ihm gesprochen hatte.
    Das muss nach dem Kriegsrat gewesen sein. Braucht sie denn überhaupt keinen Schlaf?
    Er gähnte. Vielleicht braucht sie keinen, aber für mich gilt das nicht.
    Eine Weile wanderten seine Gedanken ziellos umher. Obwohl es ausgesprochen unbequem war, im Sitzen zu schlafen, während der Wagen über die Straße holperte, nickte er schließlich ein. Dann versetzte ihm etwas einen Tritt, so dass er zunächst einmal nur Dankbarkeit für das schwere Lederwams verspürte, das seine Lenden schützte. Fluchend schreckte er hoch und sah gerade noch den Veez unter der Wagenlasche verschwinden. Als Nächstes fiel ihm auf, dass mehrere Ratgeber ihn vorwurfsvoll musterten. Er schüttelte den letzten Rest Schläfrigkeit ab, sprang auf und machte sich an die Verfolgung des kleinen Tieres.
    Draußen regnete es. Die Armee war ein langer Zug von Männern, Frauen, Tieren und Wagen.
    Er konnte keine Spur von Unfug entdecken, wusste aber aus Erfahrung, dass er am besten dort suchte, wo sich Auraya gerade aufhielt. Wenn ich doch nur noch ihren Ring hätte, dachte er. Dann könnte ich sie fragen. Sie hatte ihm den Ring abgenommen, um ihn dem Anführer der

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