Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester
glauben, einen großen Raubvogel zu sehen. Raubvögel traten jedoch nicht in Schwärmen auf, sondern allein. Mehrere große Vögel würden Aufmerksamkeit erregen, und es würde nicht lange dauern, bis jemand begriff, dass es sich möglicherweise nicht um Vögel handelte, sondern um Menschen.
Als er sich davon überzeugt hatte, dass seine Anweisungen ausgeführt wurden, ließ Tireel sich langsam hinabsinken, wobei er die Bewegungsabläufe von Raubvögeln nachahmte. Das Bild der pentadrianischen Armee vervollständigte sich. Auraya bemerkte, dass die Kolonne in fünf Abteilungen unterteilt war. Eine jede wurde von einem einzelnen Reiter angeführt, während die Vorratswagen am Ende des Zuges fuhren.
Sind diese Anführer die fünf Zauberer und Zauberinnen, von denen man uns erzählt hat?, wollte Juran wissen.
Ich werde versuchen, näher heranzufliegen und einen von ihnen genauer in Augenschein zu nehmen, erbot sich Tireel.
Tireel glitt tiefer hinab, bis Auraya sehen konnte, dass einer der Anführer eine Frau war. Auf dem Arm der Frau hockte ein riesiger schwarzer Vogel. Im Gegensatz zu den Jagdvögeln des genrianischen Adels trug dieser hier keine Haube. Er drehte sich hin und her und betrachtete die Bäume zu beiden Seiten der Straße. Dann legte er plötzlich den Kopf schräg und breitete die Flügel aus. Seine schrillen Schreie hallten durch das Tal.
Die Frau hob ruckartig den Kopf und streckte den Arm aus. Der schwarze Vogel schwang sich unter kräftigem Flügelschlagen in die Luft.
Zieh dich zurück, drängte Auraya.
Tireel entfernte sich kreisend. Als er sich umdrehte, erblickte er mehrere weitere Vögel, die sich zwischen den Reihen der Pentadrianer erhoben hatten. Die Angst verlieh ihm zusätzliche Kraft.
Glaubst du, sie hat ihn als das erkannt, was er ist?, fragte Mairae.
Wenn sie die einzige Pentadrianerin mit Vögeln ist, dann ist sie wahrscheinlich diejenige, die auch in Si war, antwortete Auraya. Das heißt, sie hat schon früher Siyee gesehen.
Wir sollten davon ausgehen, dass unsere Hoffnungen, sie zu überraschen, damit zunichtegemacht worden sind. Jurans Gedanke war so leise, dass nur die anderen Weißen ihn hören konnten.
Ich bezweifle ohnehin, dass wir sie überrascht hätten, erwiderte Dyara. Diese Frau hat Auraya bei den Siyee gesehen. Es wird ihr klar sein, dass die Siyee sich uns möglicherweise angeschlossen haben.
Dann sind das also die schwarzen Vögel, die...?
Plötzlich überlagerten Schock und Schmerz Mairaes Frage. Verworrene Gedanken und Gefühle folgten. Tireel konnte sich nur benommen fragen, was geschehen war. Sein Kopf und seine Schultern waren mit einem Mal wund und zerschunden, und er hatte das Gefühl, als sei er gegen einen Felsen geflogen, obwohl er sich noch immer in der Luft befand. Er stürzte auch nicht, sondern lag auf irgendetwas. Als er hinabblickte, sah er nichts als den Boden unter ihm.
Die pentadrianische Armee hatte Halt gemacht. Hunderte von Augenpaaren beobachteten ihn. Die Zauberin hatte den Arm in seine Richtung erhoben. Schwarze Vögel kreisten unter ihm.
Auraya spürte, wie ihr Magen sich zusammenschnürte.
Die Zauberin hat ihn gefangen. Dyara war entsetzt.
Das ist nicht gut, murmelte Juran.
Die Barriere, die Tireel festgehalten hatte, verschwand, und er fiel. Mit ausgebreiteten Flügeln versuchte er, seinen Sturz zu bremsen, was ihm jedoch erst gelang, als er die Vögel erreichte.
Sie schossen auf ihn zu und hackten mit den Schnäbeln auf ihn ein. Er zog instinktiv die Arme an den Körper, um seine Flügel zu schützen, dann fiel er wie ein Stein zu Boden. Im nächsten Augenblick wurde ihm klar, dass dies vielleicht eine Möglichkeit war, ihnen zu entkommen.
Hoffnung stieg in Auraya auf.
Die Vögel folgten Tireel, während der Boden immer näher kam. Er breitete die Arme wieder aus.
Sofort stießen die Vögel auf ihn herab. Mit zusammengebissenen Zähnen kämpfte er gegen den Schmerz und widerstand dem Drang, sich zu schützen. Der Boden war jetzt nicht mehr allzu weit entfernt.
Flieh, flüsterte Auraya, obwohl sie wusste, dass es kein Entkommen für ihn gab.
Tireel blickte hinab und sah den Feind. Hunderte von Gesichtern, die ihn beobachteten. Dann zerrissen scharfe Krallen seine Flügel. Er schrie gequält auf und stürzte. Das Wissen, dass er nie wieder fliegen würde, war wie eine zusätzliche Last, die ihn in die Tiefe zerrte. Er schloss die Augen und betete, dass der Tod schnell kommen würde.
Aber so war es nicht. Der Boden gab
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