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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Arleej in das Lager des Bordells zurückkehren können, bevor Leiard weiterzog. Auraya sah ihm mit wachsendem Unbehagen nach.
    Das Lager des Bordells?
    Sie war über einige dieser Lagerstätten hinweggeflogen. Es wurde allgemein akzeptiert, dass Prostituierte eine große Armee begleiteten. Auraya hatte gemischte Gefühle, was diese Frauen betraf. Obwohl sie verstand, dass einige Stunden im Bett einer Hure einem Soldaten neue Zuversicht und Kraft gaben, bestand doch immer die Gefahr, dass sich auf diese Weise Krankheiten ausbreiteten. Außerdem gefiel es ihr nicht, dass die Männer glaubten, sie würden ihren Ehefrauen nicht untreu werden, indem sie während eines Krieges mit einer Hure schliefen.
    Das war der Grund, warum sie die Gedanken der Menschen in diesen Lagern bisher nicht allzu gründlich erkundet hatte. Und genau deshalb waren die Bordelle wie geschaffen dafür, sich vor ihr zu verstecken. Musste sie daraus den Schluss ziehen, dass Leiard sich vor ihr versteckte?
    Nein. Er versteckt sich vor Juran.
    Sie flog zu dem nächsten Lager, das ihr während der vergangenen Nacht aufgefallen war, doch Leiard befand sich weder in dem ersten Lager noch in den beiden darauffolgenden. Dann fiel ihr wieder ein, in welche Richtung Jayim geblickt hatte, und sie flog weiter nach Südosten. Etwa einen halben Tagesritt von der Armee entfernt stieß sie auf ein weiteres Bordell. Als sie den Geist der Menschen dort erforschte, sah sie in den Gedanken einer der Huren Leiards Gesicht.
    Und prallte zurück, als sie die Gedanken las, die mit diesem Bild einhergingen.
    ... Dieser Hintern. Und ich habe ihn gestern Nacht für knochig gehalten. Das war eindeutig ein Irrtum. Wenn es nach mir ginge, könnte er diese Nacht umsonst bekommen. Wer hätte gedacht, dass ein Traumweber so gut im Bett ist ...
    Auraya unterbrach die Verbindung zu der Frau. Während sie weiter über dem Bordell schwebte, starrte sie ungläubig auf die Zelte hinab.
    Ich muss mich irren. Das Mädchen muss an einen anderen Traumweber gedacht haben. An einen, der so aussieht wie Leiard.
    Sie blickte abermals in die Gedanken der Menschen unter ihr. Diesmal hielt sie Ausschau nach einem männlichen Geist. Als sie Leiard fand, brauchte sie einen Augenblick, um ihn zu erkennen.
    Seine Gedanken waren nicht die eines Mannes, der von seiner Geliebten getrennt wurde. Es waren die eines Mannes, der eine unerwartete Freiheit auskostete.
    Es ist nicht so, dass ich Auraya nicht für attraktiv oder liebenswert hielte, sagte er sich. Aber sie ist all diesen Ärger nicht wert. Am besten, wir stehlen uns ohne große Erklärungen davon.
    Wie ausgelöscht waren die Zuneigung und der Respekt, die sie immer in seinem Geist gesehen hatte. Sie konnte nicht einmal einen schwachen Widerschein der Liebe finden, die er für sie empfunden hatte. Stattdessen betrachtete er sie mit einem milden Bedauern.
    Sie keuchte und zuckte zurück, aber dem Schmerz, der sie zerriss, konnte sie nicht entrinnen. So fühlt es sich also an, wenn einem das Herz gebrochen wird, ging es ihr durch den Kopf. Als hätte jemand einem ein Messer in den Leib gerammt und die Klinge umgedreht. Nein, es ist so, als hätte jemand mich ausgeweidet und zum Sterben liegen lassen.
    Tränen schossen ihr in die Augen, aber sie kämpfte dagegen an. Er hatte sie geliebt. Das wusste sie. Jetzt liebte er sie nicht mehr. Nur einige wenige Worte von Juran hatten seine Gefühle für sie getötet.
    Wie kann das sein? Wie kann etwas, das so stark war, so leicht getötet werden? Ich verstehe es nicht. Sie wollte noch einmal hinschauen, wollte nach einer Erklärung suchen, konnte sich aber nicht dazu überwinden. Stattdessen ließ sie sich langsam höher in den Himmel steigen. Einmal mehr fing sie die Gedanken der Hure auf. Leiard hatte sich soeben den Bart abrasiert. Das Mädchen fand, dass er dadurch viel jünger und attraktiver aussah. Sie sprach ihren Gedanken aus und sagte auch, dass er jederzeit in ihrem Zelt willkommen sei. Ob er heute Nacht zurückkehren werde? Nein. Aber vielleicht würde er sie besuchen, wenn er irgendwann nach Porin käme...
    Einige Menschen traten jetzt aus den Zelten unter ihr. Auraya stieg noch ein wenig höher auf, denn ihr war bewusst, dass jeder, der zum Himmel aufblickte, sie entdecken konnte. Sie stieg immer höher, bis das Lager nur noch ein winziger Fleck in der Landschaft unter ihr war. Als sie die Wolken erreichte, verschwand die Welt hinter einer nassen, kalten weißen Decke.

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