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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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abgesehen von Leiard, irgendjemanden im Dorf gab, der genug Kenntnisse über die Dunweger besaß, um diese Situation durch Verhandlungen zu klären. Aber Avorim würde einem Traumweber niemals gestatten, für sie zu sprechen.
    Auraya dachte an den Tag vor fast fünf Jahren zurück, an dem sie Leiard zum ersten Mal begegnet war. Ihre Familie war in der Hoffnung in das Dorf gezogen, dass der Gesundheitszustand ihrer Mutter sich in der Ruhe und Sauberkeit des Landlebens verbessern würde. Er hatte sich nicht verbessert. Auraya hatte gehört, dass Traumweber gute Heiler waren, daher hatte sie Leiard aufgesucht und ihn kühn gebeten, ihre Mutter zu behandeln.
    Seither hatte sie ihn alle paar Tage besucht. Sie hatte eine Menge Fragen zu der Welt, in der sie lebte, Fragen, die niemand beantworten konnte. Priester Avorim konnte ihr nur von den Göttern erzählen, und er war zu schwach, um sie viele magische Gaben zu lehren. Sie wusste, dass Leiard über starke Magie verfügte, denn ihm fielen stets neue Gaben ein, die er sie lehren konnte.
    Obwohl sie Avorim nicht mochte, war ihr klar, dass sie eigentlich von einem Zirklerpriester die Sitten und Gebräuche der Zirkler lernen sollte. Sie liebte die Rituale und Predigten, die Geschichte und die Gesetze, und sie schätzte sich glücklich, in einem Zeitalter zu leben, dem die Götter Frieden und Wohlstand geschenkt hatten.
    Wenn ich Priesterin wäre, wäre ich viel besser als er, dachte sie. Aber das wird niemals geschehen. Solange Mutter krank ist, wird sie mich hier brauchen, damit ich mich um sie kümmere.
    Ihre Gedanken wurden durch das Öffnen der Tempeltüren unterbrochen. Qurin und Avorim kamen eiligen Schrittes herein, und die Dorfbewohner scharten sich um sie.
    »Anscheinend versuchen diese Männer, das geplante Bündnis zwischen Dunwegen und Hania zu verhindern«, erzählte Qurin ihnen.
    Avorim nickte. »Wie ihr wisst, versuchen die Weißen schon seit Jahren, ein Bündnis mit den Dunwegern zu schließen. Jetzt, da der argwöhnische alte I-Orm gestorben ist und sein vernünftiger Sohn, I-Portak, die Herrschaft übernommen hat, haben die Weißen einen gewissen Erfolg verzeichnen können.«
    »Warum sind die Dunweger dann hier?«, fragte jemand.
    »Um das Bündnis zu verhindern. Sie haben mich aufgefordert, mit den Weißen in Verbindung zu treten, um ihre Forderungen zu übermitteln. Ich habe es getan, und ich... ich habe mit Juran persönlich gesprochen.«
    Auraya hörte, dass einige der Dorfbewohner scharf die Luft einsogen. Es war selten, dass Priester auf telepathischem Wege mit einem der Auserwählten der Götter sprachen, den vier Führern der Zirkler, die die Weißen genannt wurden. Zwei rote Flecken waren auf Avorims Wangen erschienen.
    »Was hat er gesagt?«, fragte der Dorfbäcker.
    Avorim zögerte. »Er sorgt sich um uns und wird tun, was er kann.«
    »Und das wäre?«
    »Das hat er nicht gesagt. Er wird wahrscheinlich zuerst mit I-Portak sprechen.«
    Mehrere Fragen folgten. Avorim hob die Stimme. »Die Dunweger wollen keinen Krieg mit Hania - das haben sie uns unzweideutig zu verstehen gegeben. Wer den Weißen trotzt, trotzt schließlich damit den Göttern selbst. Ich weiß nicht, wie lange wir noch hier sein werden. Wir müssen auf eine Wartezeit von mehreren Tagen vorbereitet sein.«
    Die Fragen wandten sich jetzt praktischeren Belangen zu, und Auraya fiel auf, dass sich auf Leiards Gesicht Sorge und Zweifel abzeichneten. Wovor hat er Angst? Bezweifelt er, dass die Weißen uns retten können?
     
    Auraya träumte. Sie ging einen langen, von Schriftrollen und Tafeln gesäumten Flur hinunter. Obwohl all diese Dinge sehr interessant aussahen, beachtete sie sie nicht weiter; aus irgendeinem Grund wusste sie, dass keins davon das enthielt, was sie benötigte. Etwas trieb sie weiter. Schließlich gelangte sie in einen kleinen, runden Raum. Auf einem Podest in der Mitte befand sich eine große Schriftrolle. Die Schriftrolle entfaltete sich, und Auraya hatte den Text vor Augen.
    Mit hämmerndem Herzen erwachte sie und fuhr erschrocken auf. Im Tempel war es still bis auf die gedämpften Geräusche der schlafenden Dorfbewohner. Sie blickte sich forschend um; Leiard lag schlafend in einer anderen Ecke des Raums.
    Hatte er ihr den Traum geschickt? Wenn es so war, hatte er damit ein Gesetz gebrochen, auf dessen Missachtung die Todesstrafe stand.
    Spielt das eine Rolle, wenn wir alle ohnehin sterben werden?
    Auraya streifte sich ihr Kapas wieder über und dachte über

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