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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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die Arme und breitete die Flügel aus.
    »Völker der Berge. Stämme der Siyee. Wir, die Sprecher, haben euch heute Abend hergerufen, um die Worte eines Mannes zu vernehmen, der in unserem Land zu Gast ist. Er ist, wie ihr gehört habt und selbst sehen könnt, ein Landgeher. Ein Landgeher aus einer fernen Gegend namens Hania, keiner von jenen, die unsere Leute töten und uns unsere Länder stehlen. Wir haben lange Gespräche mit ihm geführt und sind davon überzeugt, dass dies die Wahrheit ist.«
    Sirri hielt inne und ließ den Blick von einem Gesicht zum nächsten wandern, während sie die Stimmung der Versammlung einzuschätzen versuchte.
    »Landgeher Gremmer hat unsere Berge erklommen und unsere Flüsse überquert, um uns zu erreichen. Er ist allein hierhergewandert und hat eine Reise auf sich genommen, die einen Landgeher Monate kostet. Warum hat er das getan? Er hat uns ein Angebot für eine Allianz überbracht. Eine Allianz mit den Weißen, den fünf Menschen, die die Götter als ihre Stellvertreter in der Welt der Sterblichen auserwählt haben.«
    Ein Raunen lief durch die Reihen der Siyee. Seit Jahren schon erzählte man sich von einer Gruppe von Landgehern, die die Götter auserwählt hatten. Während des vergangenen Jahrhunderts war einzelnen Siyee die Göttin Huan erschienen, die von den mit Gaben gesegneten Menschen gesprochen hatte, Menschen, die die Götter vertraten. Mit der Zeit, so hatte die Göttin versprochen, würden diese Auserwählten den Siyee helfen, sich gegen Eindringlinge zu verteidigen.
    Während der letzten fünf Jahre hatte die Zahl der Übergriffe durch die Landgeher dramatisch zugenommen, ein Umstand, der in vielen die Hoffnung geweckt hatte, dass die versprochenen Beschützer bald in Erscheinung treten würden. Im letzten Sommer haben wir einen ganzen Stamm verloren, dachte Tryss. Sie sollten sich besser beeilen, sonst wird keiner von uns mehr da sein, den sie beschützen könnten.
    »Gremmer hat inzwischen viele Tage bei uns verbracht«, fuhr Sirri fort, »und ein wenig von unserer Sprache gelernt. Er möchte heute Abend zu euch sprechen, um euch von den Auserwählten der Götter zu erzählen.«
    Sirri drehte sich um und nickte dem Landgeher zu. Der Mann erhob sich langsam und trat auf den Stein der Sprecher. Als der Mann seine volle Größe offenbarte, lief eine Welle der Unruhe durch die Reihen der Siyee, eine Reaktion, die halb Staunen, halb Furcht ausdrückte.
    Der Landgeher trat an den Rand des Felsens und warf ein scheues Lächeln auf die Menge. Er überragte sie alle. Dann ließ Gremmer sich zu Tryss’ Überraschung auf den Boden sinken und überkreuzte die Beine wie ein Kind.
    Das hat er absichtlich getan, ging es Tryss durch den Kopf. Um weniger bedrohlich zu wirken.
    Jetzt hielt der Mann mit seinen massigen, kurzen Fingern ein Stück Papier in die Höhe. Er blickte darauf hinab und räusperte sich leise.
    »Volk des Himmels. Stämme der Siyee. Lasst mich zu euch von den Männern und Frauen sprechen, die die Götter zu ihren Stellvertretern erwählt haben.« Seine Redeweise war eigenartig, und es war offenkundig, dass er sich große Mühe beim Sprechen gab.
    »Der Erste war Juran, der vor hundert Jahren erwählt wurde. Er ist unser Anführer und derjenige, der die ersten Priester und Priesterinnen um sich geschart und ihnen den Namen Zirkler gegeben hat. Die Zweite war Dyara, dazu auserwählt, die Gesetzesschöpferin zu sein. Dann gesellte sich Rian, der Fromme, zu ihnen, und darauf kam Mairae, eine junge Frau von großer Schönheit und tiefem Mitgefühl. Der letzte Stellvertreter der Götter wurde erst vor einem Monat bestimmt, und ich kenne seinen Namen noch nicht, da ich vor der Erwählungszeremonie aufgebrochen bin.«
    Gremmer hob den Blick von seinem Papier. »Seit hundert Jahren haben die Auserwählten der Götter zum Wohle Hanias gewirkt. Jenen, denen ein Unglück widerfuhr, wurde geholfen. Jene, die von Krankheit befallen wurden, wurden versorgt. Den Kindern bringt man das Lesen und Schreiben bei, und sie erlernen den Umgang mit Zahlen. Es hat keinen Krieg gegeben.«
    Jetzt richtete er sich auf und ließ den Blick über die Siyee gleiten, bevor er sich wieder seinen Notizen zuwandte.
    »Die Priester und Priesterinnen der Zirkler haben von Anfang an in vielen Ländern gewirkt, aber Hania ist das einzige Land, über das die Weißen regieren. Toren und Genria im Westen sind seit über fünfzig Jahren unsere Verbündeten. Dunwegen, die Kriegernation im Nordosten, hat

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