Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
galten den Männern unter ihr.
    »Ich bin nicht hier, um Loiri zu besuchen, Kinnen«, stieß Jayim mit zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich will zu Vin.«
    Das Bild verblasste, und Leiard schüttelte den Kopf. Eine weitere Netzerinnerung? Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals einen so starken Drang verspürt zu haben, eine Frau zu verführen. Etwas Derartiges wäre ihm doch gewiss im Gedächtnis haften geblieben. Andererseits galt dassel be für Netzerinnerungen.
    »Vin sollte nicht so dumm sein«, erklang jetzt eine dritte Stimme, »sich mit Traumwebern einzulassen. Was hast du in dem Beutel, Jayim?«
    »Nichts.«
    Jayims Stimme war ruhig, aber Leiard konnte seine wachsende Angst spüren. Als die drei Raufbolde näher kamen, ließ Leiard ein wenig Magie in seine Hand fließen. Licht blühte zwischen seinen Fingern auf und tauchte seinen Unterarm in einen grellen Schein. Er trat an Jayim vorbei und öffnete die Hand.
    Das Licht erfüllte die Gasse. Zu Leiards Entsetzen standen drei zirklische Priester vor ihm.
    Nein, korrigierte er sich. Akolythen. Sie tragen keine Ringe.
    Die drei jungen Männer starrten heftig blinzelnd das Licht an, dann hoben sie den Blick zu Leiards Gesicht. Leiard musterte sie leidenschaftslos.
    »Ich bin mir nicht sicher, was ihr damit beabsichtigt, uns hier auf diese Weise entgegenzutreten. Jayim hat euch das Ziel unseres Besuchs genannt und euch erklärt, dass wir dort willkommen sind. Wenn das nicht genügt, um euch zufriedenzustellen, dann solltet ihr uns vielleicht begleiten. Oder...« Er hielt inne und senkte dann die Stimme. »Oder habt ihr uns hier abgefangen, um unsere Dienste zu erbitten?«
    Die Jungen tauschten bestürzte Blicke.
    »Wenn es so sein sollte«, fuhr Leiard fort, »und die Angelegenheit nicht drängt, können wir euch morgen aufsuchen. Würdet ihr als Treffpunkt den Tempel oder eure Häuser bevorzugen?«
    Daraufhin wichen die drei Jungen langsam zurück.
    »Nein«, erklärte der Erste steif. »Es ist schon gut. Wir benötigen eure Dienste nicht. Ihr braucht uns nicht aufzusuchen.«
    Sie machten einige Schritte rückwärts, dann drehten sie sich um und gingen breitbeinig davon, wobei sie sich große Mühe gaben, Gleichgültigkeit vorzutäuschen. Jayim stieß einen langen, leisen Seufzer aus.
    »Danke.«
    Leiard musterte den Jungen ernst. »Geschieht so etwas häufig?«
    »Ab und zu. Das letzte Mal liegt schon einige Zeit zurück, aber ich denke, sie waren mit den vielen Besuchern beschäftigt, die zur Erwählungszeremonie in die Stadt gekommen sind.«
    »Vermutlich«, erwiderte Leiard.
    »Aber du hast sie vertrieben«, meinte Jayim grinsend.
    »Ich habe sie mit einer List in die Flucht geschlagen. So etwas wird nicht noch einmal funktionieren. Sie werden sich daran erinnern, dass das Gesetz jeden zur Rechenschaft zieht, der unsere Dienste in Anspruch nimmt. Du musst lernen, dich zu schützen.«
    »Ich weiß, aber...«
    »Deine Zweifel haben dich daran gehindert, dir einen neuen Lehrer zu suchen.«
    »Ja.« Jayim zuckte die Achseln. »Es sind häufig Traumweber bei uns zu Gast, so wie du. Sie alle bringen mir irgendetwas bei.«
    »Du weißt, dass das nicht genug ist.«
    Der Junge ließ den Kopf sinken. »Ich denke, es war ein Fehler, Traumweber werden zu wollen. Ich wollte jemand sein.« Er blickte die Gasse hinunter. »Wie diese drei dort, aber Priester wollte ich nicht werden. Die anderen hätten mir das Leben zur Hölle gemacht. Und... und Vater hat mich immer wieder gedrängt, Schreiber zu werden wie er, aber ich habe keinerlei Begabung dafür.« Er seufzte. »Nachdem ich mich dafür entschieden hatte, Traumweber zu werden, ist es mit Kinnen und seinen Freunden immer schlimmer geworden. Und mit meinen Eltern auch.« Er lachte bitter auf. »In ihrem Eifer, mir zu beweisen, dass sie jede meiner Entscheidungen zu akzeptieren bereit sind, haben sie unser Haus in ein Schutzhaus verwandelt.« Er hob hilflos die Hände. »Also kann ich jetzt keinen Rückzieher machen.«
    »Natürlich kannst du das«, erwiderte Leiard.
    Jayim schüttelte den Kopf. »Kinnen und seine Freunde werden denken, ich hätte nachgegeben. Und meine Eltern wären enttäuscht.«
    »Was kein Grund ist, dir weiter zu gestatten, das Wams zu tragen.«
    Jayim runzelte die Stirn, dann weiteten sich seine Augen. »Du bist... du bist hier, um mich aus den Reihen der Traumweber auszuschließen!«
    Leiard schüttelte lächelnd den Kopf. »Nein. Aber ich sehe viele Dinge an dir, die mich beunruhigen. Nach

Weitere Kostenlose Bücher