Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
verletzbar?
    »Das sind schlechte Neuigkeiten«, sagte sie. »Aber es ist ein Glück, dass euer Volk die Pentadrianer hat ankommen sehen. Das gibt uns ein wenig Zeit.« Sie drehte sich zu Juran und den anderen Weißen um. »Wir werden entscheiden, was diesbezüglich unternommen werden soll.«
    »Ja«, pflichtete Juran ihr bei. »Wir werden uns am Altar treffen. Aber zuerst wird Auraya euch zu eurem Quartier führen. Sobald ihr euch ausgeruht habt, werden wir euch in unsere Gespräche miteinbeziehen.«
    Niril, der sich vor Erschöpfung nur noch mit Mühe aufrecht halten konnte, nickte. Auraya lächelte mitfühlend und hob die Hand.
    »Kommt mit mir.«

17
    I mi trieb in einem Wald von Seeglockenbäumen. Die Bäume wiegten sich in der Strömung sanft hin und her. Leuchtende, winzige Glocken bewegten sich in schwindelerregenden Mustern um sie herum. Sie streckte die Hand aus, um eine der Glocken zu berühren. Der zarte Blütenkelch schwebte näher heran, als warte er nur darauf, gepflückt zu werden.
    Dann wurden mehrere Reihen von Zähnen sichtbar, und die Glocke stürzte sich auf ihre Hand.
    Entsetzt riss sie die Hand weg. Ein Schatten glitt über sie hinweg und tauchte mit Ausnahme der leuchtenden Glocken alles in Dunkelheit. Furcht erfasste sie. Sie blickte auf.
    Über ihr ragte der Rumpf eines riesigen Schiffes auf. Seile hingen wie Schlangen davon herab und suchten nach ihr. Sie wollte fliehen, konnte sich aber nicht bewegen. Erst als die Seile sie umschlungen hatten, gewann sie die Macht über ihren Körper zurück, aber zu diesem Zeitpunkt war es bereits zu spät. Die Seile zogen sie empor, und so sehr sie sich auch dagegen wehrte, es half nichts.
    Trotzdem kämpfte sie weiter, denn sie wusste, was sie an der Oberfläche erwartete. Dort waren Plünderer. Grausame, kalte Männer. Verglichen mit diesen Landgehern waren die Fischer, die sie zuvor gefangen hatten, freundlich und großzügig gewesen. Die Fischer hätten sie gehen lassen, nachdem sie die Glocken für sie geerntet hatte.
    Sobald sie frei gewesen wäre, wäre sie zum Meeresboden hinabgetaucht, um die Glocken zu holen, die sie für ihren Vater gesammelt hatte, und dann wäre sie nach Hause geschwommen. Sie hätte ihm die Glocken nicht sofort gegeben. Er wäre zu wütend auf sie gewesen, um sich daran zu erfreuen. Nein, sie hätte seine Strafe dafür, dass sie sich davongestohlen hatte, akzeptiert und wäre dankbar dafür gewesen, dass sie entkommen war.
    Aber die Dinge hatten sich anders entwickelt. Als die Seile sie an die Oberfläche zogen, wappnete sie sich gegen das, was als Nächstes geschehen würde, aber bevor sie durch das Wasser brach, stieß ihr etwas Hartes in die Rippen. Der Schmerz riss sie jäh aus dem Schlaf. Sie stöhnte auf und öffnete die Augen.
    Licht sickerte durch ein hölzernes Dach. Die Kälte, die sie an den Beinen spüren konnte, sagte ihr, dass sie von Wasser umgeben war, und es war mehr Wasser als zu dem Zeitpunkt, da sie eingeschlafen war. Der Geruch von frischem Fisch drang an ihre Nase. Wie immer verrichteten die Seeleute, die sie durch den offenen Teil des Decks beobachten konnte, ihre verschiedenen Aufgaben. Einer stand ihr zugewandt im Rumpf des Schiffes. Ihre Ohren registrierten eine raue Männerstimme, die sie anbrüllte. Die Worte waren fremdartig, aber sie kannte ihre Bedeutung nur allzu gut.
    Zurück an die Arbeit.
    Sie ertastete den Eimer und beugte sich vor, um ihn zu füllen. Der Mann hörte auf zu brüllen. Imi goss den Inhalt in einen anderen Eimer, der von einem Seil durch das Loch im Deck hing. Etwas fiel aus den Händen des Mannes in das Wasser zu ihren Füßen. Er stieg an Deck, um stattdessen die Mannschaft anzubrüllen.
    Imi blickte hinab. Zwei kleine Fische trieben in dem Meerwasser. Es gelang ihr, sie zu packen und zu essen, ohne in ihrer Arbeit innezuhalten.
    Im Palast hatte man ihr schon viele Male rohen Fisch serviert, aber er war immer in mundgerechte Stücke geschnitten gewesen, und dazu hatte es gesalzenes Seegras oder eingelegte Kwee-Knollen gegeben. Niemand hatte ihr je gezeigt, wie man einen Fisch schuppte, und sie hatte keinen scharfen Gegenstand, mit dem sie sich die Arbeit erleichtern konnte. Schließlich hatte sie gelernt, die Schuppen mit den Zähnen abzureißen und wieder auszuspucken.
    Es war nicht gesund, allein von rohem Fisch zu leben, geradeso wie Teiti ihr erklärt hatte, dass sie nicht nur von Süßigkeiten leben konnte. Teiti hatte immer gesagt, eine gesunde Kost sei aus vielen

Weitere Kostenlose Bücher