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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Vergangenheit, gewöhnliche Reyna zu reiten, waren höchst peinlich gewesen, und sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie mit den Trägern besser zurechtkommen würde. »Hm... nein. Das ist für mich nicht notwendig.«
    Dyara nickte. »Das ist wahr. Aber wir haben einen Träger für dich züchten lassen, daher kann ich nur annehmen, dass die Götter trotz deiner Fähigkeit zu fliegen die Absicht hatten, dich reiten zu sehen.«
    »Es ist möglich, dass sie mich, lange bevor der Träger gezüchtet wurde, auserwählt haben«, erwiderte Auraya langsam. »Bevor sie wussten, dass sie jemanden auswählen würden, der nicht reiten konnte. Das könnte der Grund sein, warum sie mir die Fähigkeit des Fliegens geschenkt haben.«
    Dyara blickte nachdenklich drein. »Zum Ausgleich?«
    »Ja.«
    Sie hörten ein Lachen von Mairae. »Vielleicht haben sie es mit dem Ausgleich ja ein wenig übertrieben.«
    Juran kicherte und lächelte Auraya an. »Nur ein klein wenig, aber dafür sind wir ungeheuer dankbar.«

3
    Z u dieser Zeit des Jahres, bei dem trockenen, windigen Wetter, sahen alle Gegenstände aus der Ferne betrachtet geisterhaft aus - falls man sie überhaupt sehen konnte. Als Reivan die Promenade erreichte, kam das Sanktuarium vollends in Sicht. Ihr Magen krampfte sich zusammen, und sie blieb stehen, um ihre schwere Tasche mit einem Seufzer der Erleichterung abzusetzen.
    Der große Gebäudekomplex bedeckte den gesamten Hang eines Hügels am Rand der Stadt Glymma. Zuerst kam eine breite Treppe, die zu einer Fassade von Bogen führte, und durch diese Bogen gelangte man in eine riesige Halle. Hinter diesem Gebäude erhoben sich weitere, und ein jedes wirkte in der staubigen Luft ein wenig verschwommener. Es war schwer zu sagen, ob die Gebäude miteinander verbunden waren oder nicht. Von vorn betrachtet war das Sanktuarium ein unübersichtliches Durcheinander von Mauern, Fenstern, Balkonen und Türmen.
    An der entferntesten Stelle brannte eine Flamme, die durch den Staub in der Luft gedämpft wirkte. Dies war die Flamme des Sanktuariums, entzündet von den Sterblichen, zu denen die Götter vor hundert Jahren zum ersten Mal gesprochen hatten. Seither brannte sie Tag und Nacht, geschürt von den ergebensten Götterdienern.
    Wie kann ich mir anmaßen zu glauben, ich hätte einen Platz unter ihnen verdient?, fragte sie sich.
    Weil Imenja es glaubt, gab sie sich selbst die Antwort. In der Nacht, nachdem die Armee die Minen verlassen hatte, hatte Imenja Reivan während einer Zusammenkunft der Stimmen und ihrer Ratgeber zu sich gerufen, um die vor ihnen liegende Reise zu besprechen. Reivan hatte darauf gewartet, dass Imenja ihr einen Auftrag gab oder ihr eine Frage stellte, aber keines von beidem geschah. Erst nach der Zusammenkunft, als sie schlaflos und verwirrt unter dem Nachthimmel gelegen hatte, war ihr klar geworden, dass Imenja sie lediglich hatte die Versammlung beobachten lassen wollen.
    Während der restlichen Reise hatte Imenja dafür gesorgt, dass Reivan sich stets in ihrer Nähe aufhielt. Manchmal bat sie Reivan um ihre Meinung, dann wieder schien sie sich lediglich unterhalten zu wollen. Bei letzteren Gelegenheiten fiel es Reivan leicht zu vergessen, dass sie zu einer der Stimmen der Götter sprach. Als Imenja das Gehabe der strengen, mächtigen Anführerin abstreifte, offenbarte sie trockenen Humor und aufrichtiges Mitgefühl, beides Dinge, die Reivan sehr anziehend fand.
    Ich mag sie, dachte Reivan. Sie respektiert mich. Ich habe seit Jahren mit der Verachtung der Denker leben müssen. Sie haben mir immer die langweiligsten und niedersten Arbeiten gegeben, weil sie befürchteten, eine Frau könnte sich ihnen als ebenbürtig erweisen. Vermutlich glauben sie, dass sie mich, wenn sie mich in Armut halten, dazu zwingen werden, jemanden zu heiraten und Kinder zu bekommen, damit ich ihnen nicht länger lästig sein kann. Grauer hat mich gewiss nur deshalb weggeschickt, um Karten von den Minen anzufertigen, weil er mich aus den Augen haben wollte.
    Jetzt war der frühere Anführer der Denker tot. Hitte, sein Nachfolger, hatte kein einziges Wort mit ihr gewechselt, seit sie die Armee aus den Minen geführt hatte. Sie war sich nicht sicher, ob er sich darüber ärgerte, dass sie es war und nicht er, der den Weg ins Freie gefunden hatte, oder ob sich sein Verdruss darauf zurückführen ließ, dass er von Imenjas Versprechen, sie zu einer Götterdienerin zu machen, erfahren hatte.
    Wahrscheinlich beides, dachte sie trocken.

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