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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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verkaufte. Er neigte ein wenig zu Vorurteilen.
    Es war nicht leicht, sich mit Leiard zu unterhalten. Er konnte die Fragen, die sie normalerweise stellte, wenn sie etwas über jemanden wissen wollte, nicht beantworten. Fragen wie: »Wie lange bist du schon Traumweber? Wo wurdest du geboren? Eltern? Geschwister?«
    Auch ihr Widerstreben zu glauben, er sei eine reale Person, hielt sie zurück. Er war vermutlich eine Verirrung der Natur - eine Persönlichkeit, die sich auf irgendeine Weise zu der Mirars hingezogen fühlte. Obwohl Mirar sich nicht daran erinnern konnte, wie oder warum dies geschehen war oder ob er diese Entwicklung willkommen geheißen hatte oder nicht, war er offenkundig nicht glücklich mit der Situation. Sie machte sich auch Sorgen, dass sie durch ihre Gespräche mit Leiard seine Identität stärken und damit seine Macht über Mirar vergrößern würde; andererseits bezweifelte sie, dass Leiard sich zurückziehen würde, wenn sie ihn einfach ignorierte.
    Vielleicht muss ich auf eine Art und Weise mit ihm reden, die ihn schwächt. Ich könnte versuchen, ihn dazu zu bringen, an seiner Identität zu zweifeln. Dann würde Mirar vielleicht endgültig die Kontrolle gewinnen.
    Aber was war, wenn sie sich irrte? Was, wenn Leiard die reale Person und Mirar nur ein Nachhall von Netzerinnerungen war - wie Leiard es glaubte? Gab es eine Möglichkeit, zu beweisen, wer der wahre Besitzer dieses Körpers war?
    Sie hielt in der Arbeit inne und betrachtete die mit Wasser gefüllte Vertiefung in dem Stein. In der Oberfläche spiegelte sich Mirars Gesicht, aber der Ausdruck darauf gehörte einem anderen.
    Mirar ist ein Wilder. Er besitzt Gaben, über die kein gewöhnlicher Zauberer verfügt. Die Fähigkeit, die Alterung seines Körpers zu verhindern. Die Fähigkeit, bis zur Perfektion zu heilen, ohne Narben zu hinterlassen. Wenn er diese Dinge noch immer tun kann, muss er Mirar sein.
    Sie konnte ihn auf die Probe stellen. Einige Übungen zum Beweis, dass er ein Wilder war, würden ihren Zwecken vielleicht genügen.
    Es sei denn, Leiard wäre ebenfalls ein Wilder.
    Sie schüttelte den Kopf. Auch wenn das nicht unmöglich war, wäre es doch ein zu großer Zufall gewesen. Wie hoch standen die Chancen, dass ein neuer Wilder geboren wurde, der genauso aussah wie Mirar?
    Es sei denn... es sei denn, er hatte nicht von Geburt an ausgesehen wie Mirar, sondern so viele Netzerinnerungen erworben, dass er sich seiner eigenen Identität nicht mehr sicher war und unbewusst begonnen hatte, seine Erscheinung zu verändern. Mirar hatte ihr erzählt, dass sein Aussehen sich während der letzten zwei Jahre erheblich verändert hätte.
    Der Gedanke ließ sie schaudern. Miterleben zu müssen, wie die eigene Persönlichkeit langsam zu der eines anderen wurde …
    Gleichzeitig erfüllte diese Möglichkeit sie mit eigensüchtigem Jubel. Kümmerte es sie wirklich, ob jemand, den sie nicht kannte, seine Identität verlor, wenn das bedeutete, dass sie Mirar zurückbekam?
    Ich bin ein böses Weib, dachte sie.
    Sie nahm den Pilz aus dem Eimer und legte ihn beiseite. Auf dem Boden des Gefäßes schwammen in dem etwa fingerbreit tiefen Wasser mehrere Süßwasser-Shrimmi, deren Fühler noch immer schwach zuckten. Emerahl zog ein wenig Magie in sich hinein und erhitzte das Wasser in der Vertiefung des Steins. Als es heftig kochte, griff sie nach den Shrimmi und warf sie, immer zwei gleichzeitig, in das Wasser. Sie stießen schrille Kreischlaute aus, als sie starben, aber es war ein schnellerer Tod als die Alternative, sie langsam an der Luft ersticken zu lassen.
    Leiard wich leicht zurück, dann beugte er sich tiefer über den Stein. Sie spürte, dass seine Stimmung sich plötzlich aufhellte, und als er aufblickte und ihr zulächelte, wusste sie, dass Mirar zurück war.
    »Hm. Das Essen sieht gut aus. Was gibt es zum Nachtisch?«
    »Nichts.«
    Er zog einen Schmollmund. »Ich rackere mich den ganzen Tag mit dem Kochgeschirr ab, und du kannst mir nicht mal ein paar Früchte oder etwas Honig suchen?«
    »Ich könnte dir eine Handvoll Flammenbeeren holen. Ich habe gehört, dass sie recht süß sein sollen - auf der Zunge.«
    Er verzog das Gesicht. »Nein, vielen Dank. Ich ziehe es vor, in seliger Unwissenheit zu leben, was meine Gedärme und deren Funktionsweise betrifft.«
    Sie nahm die Shrimmi aus dem Wasser, dann gab sie die in Streifen gerissenen Blätter hinzu, die schnell zusammenschrumpften. Als sie zu ihrer Zufriedenheit gegart waren, griff sie nach

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