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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Endlich kam die Halle der Häuptlinge in Sicht. Ebenso wie das Sanktuarium von Kave war sie aus Stein gebaut. Es war eine gedrungene dreistufige Pyramide, die sich aus dem schlammigen Boden erhob. Die Seiten sahen aus wie überdimensionierte Treppen. Im Zentrum des Gebäudes war ein Abschnitt mit einer normal dimensionierten Treppe versehen, die bis zur höchsten Stufe führte. Ein Besucher musste buchstäblich die Wände hinaufsteigen, um dorthin zu gelangen.
    Auf der ersten Stufe war ein Pavillon errichtet worden. Darunter saßen mehrere Männer und einige Frauen auf Stühlen mit Binsengeflecht. Einige Diener führten ihnen mit großen Fächern Luft zu. Ihre Bemühungen galten vor allem einer dunkelhäutigen Frau in schwarzen Roben, die auf einem ebenfalls mit Binsengeflecht bezogenen Sofa in der Mitte des Pavillons saß.
    Mirars Führerin geleitete ihn über die Brücke. An einem der Eckpfeiler des Pavillons machte sie Halt, und er blieb neben ihr stehen. Die dunkelhäutige Frau sprach mit einem ihrer Begleiter. Dann blickte sie zu Mirar auf und lächelte, erhob sich und kam ihnen entgegen.
    Sie ist sehr groß, fiel ihm auf. Und sie bewegt sich mit der Anmut eines Menschen, der körperlich stark ist. Aber sie ist eher hager als muskulös, und ihr Gesicht ist schön.
    »Ich bin Genza, die Vierte Stimme der Götter«, sagte sie auf Dekkarenisch. »Du bist Mirar, der unsterbliche Anführer der Traumweber?«
    »Der bin ich«, antwortete er. Ein leichter Schauder überlief ihn, denn es war ungewohnt, nach all den Jahren, in denen er sich versteckt hatte, zu seiner Identität zu stehen. »Obwohl ich nur ihr Begründer und Lehrer bin, nicht ihr Anführer«, fügte er hinzu.
    Genza nickte Minga zu, die sich daraufhin entfernte. »Bitte, setz dich zu mir«, sagte sie und deutete auf das Sofa.
    Er nahm neben ihr Platz, wobei er sich bewusst war, dass das wahrscheinlich eine große Ehre war. Genza machte ihn mit den anderen Männern und Frauen bekannt. Die meisten waren Patriarchen und Matriarchinnen der wohlhabenderen Familien Kaves - einige von ihnen hatte Mirar bereits bei seiner Arbeit als Heiler kennengelernt. Außerdem gehörten zu der Gruppe die einheimischen Ergebenen Götterdiener, Kriegsführer sowie Botschafter aus Avven und Mur.
    »Und hier sind unsere Kandidaten.«
    Alle wandten sich dem vorderen Teil des Pavillons zu. Vier Männer und eine Frau in farbenprächtiger Kleidung standen vor ihnen. Alle zeichneten vor Genza einen Stern in die Luft. Die Stimme erhob sich und begrüßte jeden Einzelnen und wünschte ihm Glück.
    Der erste Kandidat war ein Mann von Ende dreißig, in dessen Haar sich die ersten grauen Strähnen zeigten. Er machte einen starken, gesunden Eindruck, und sein Blick war intelligent und scharf.
    Als Nächstes kam ein jüngerer Mann mit breiten Schultern und dem muskulösen Körper gut trainierter Jugend. Sein Blick wanderte immer wieder zu jemandem hinter Mirar hinüber, und er schien Mühe zu haben, nicht zu grinsen.
    Neben ihm stand ein weiterer junger Mann. Dieser war dünn und ernst. Er verfügte nicht über die körperliche Stärke der beiden ersten Kandidaten, aber sein Gesicht war von Linien gezeichnet, die nicht zu seinem Alter passten und darauf hindeuteten, dass er viel Zeit damit verbracht hatte, nachzudenken - oder sich zu sorgen.
    Die vierte Kandidatin war eine Frau von etwa Mitte dreißig. Sie hielt sich sehr aufrecht, und ihre Miene spiegelte unterdrückten Trotz wider. Der letzte Kandidat war ein Mann, den Mirar auf über fünfzig schätzte, mit drahtigem Körper und gütigem Gesicht. Seine Kleidung war ebenso bunt wie die der anderen, doch bei näherem Hinsehen konnte man feststellen, dass das Tuch von minderer Qualität war.
    Auf ein Wort von Genza wandten die fünf Bewerber sich der Menge zu. Dann trat sie an ihnen vorbei in den Regen hinaus. Langsam breitete sich Stille über der Stadt aus.
    »Heute werden sich diese Männer und Frauen körperlichen und magischen Prüfungen unterziehen«, sagte sie mit unnatürlich lauter Stimme. »Sie werden ihr Wissen, ihre Intelligenz und ihre Moral unter Beweis stellen müssen, und dann wird ihre Beliebtheit abgeschätzt. Sie müssen all diese Prüfungen bestehen, doch nur derjenige mit der höchsten Punktzahl wird gewinnen. Wünscht ihnen Glück!«
    Die Menge brach in Beifallsrufe aus. Genza hob die Arme, und wieder kehrte Stille ein.
    »Die erste Prüfung soll Aufschluss geben über die körperliche Stärke, die Ausdauer und die

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