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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Jahren, die die Roben der Götterdiener trug, auf der Türschwelle stehen. Ihr Gesicht war gerötet, und sie schwitzte. Als Mirar sich erhob, blickte sie zu ihm hinüber.
    »Du bist Mirar, der Begründer der Traumweber?«, fragte sie.
    »Der bin ich«, antwortete er.
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Ich bin Götterdienerin Minga. Ich soll dich zu deinem Treffen mit der Vierten Stimme Genza bringen.«
    Mirar wandte sich zu Tintel um. »Viel Glück.«
    »Dir auch«, erwiderte sie leise. »Wäge deine Schritte heute sehr genau.«
    Er lächelte, überzeugt davon, dass sie nicht von nassen Plattformen sprach. Dann ging er zu der Götterdienerin hinüber, um sie zu begrüßen. Die Frau war eher klein, aber ihre Haltung war stolz. Sie war es gewohnt, dass man sie respektierte und ihr gehorchte, vermutete Mirar.
    Er deutete auf die Tür. »Bitte, geh voran.«
    Minga nickte Tintel kurz zu, bevor sie sich umdrehte. Diese kleine Geste des Respekts erstaunte Mirar. Eine zirklische Priesterin hätte etwas Derartiges niemals getan.
    Ich könnte dieses Land wirklich lieben lernen.
    Sie traten in den dichten, strömenden Regen hinaus, und Mirars Begeisterung erhielt einen jähen Dämpfer. Er zog ein wenig Magie in sich hinein und umgab sie beide mit einem Schild, was ihm ein dankbares Lächeln von seiner Führerin eintrug. Trotz des Regens schien es sich kaum abgekühlt zu haben, aber die oberen Bereiche Kaves glänzten von Feuchtigkeit und rochen nach nassem Holz.
    Sie gingen langsam von einer Plattform zur nächsten. Viele Dekkarener saßen auf Stühlen unter ihren breiten Veranden und fächelten sich Luft zu. Als Mirar vorbeiging, nickten sie ihm lächelnd zu, was er als gutes Zeichen wertete. Wenn die Bewohner Dekkars ihn mochten, würden die Stimmen es vielleicht ebenfalls tun.
    Nach einigen Minuten hörte er jedoch die Schritte mehrerer Menschen hinter sich, und ein Gefühl der Mutlosigkeit stieg in ihm auf, als er sich vorstellte, dass ihm eine Horde von Anhängern in die Halle der Häuptlinge folgte. Das würde bei der Stimme den Eindruck erwecken, als habe er großen Einfluss in der Stadt - was der Götterdienerin wohl kaum gefallen würde.
    Er blieb stehen und blickte über die Schulter, dann musste er sich ein Lachen verkneifen. Die Gruppe, die ihm folgte, waren Kinder, deren Augen groß vor Neugier waren. Sie grinsten ihn an.
    »Hallo«, sagte er. »Warum folgt ihr mir?«
    »Wir mögen dich«, erwiderte ein Junge.
    »Du hast Pinpin geheilt«, ergänzte ein Mädchen.
    »Und Mimi.«
    »Und Doridoris Mutter.«
    »Gehst du zu den Häuptlingsprüfungen?«
    Er nickte.
    »Da wollen wir auch hin!« Die Kinder brachen in fröhliches Gelärme aus, dann rannten sie davon. Mirar drehte sich lächelnd zu der Götterdienerin um, die ihn neugierig musterte. Er zuckte die Achseln, und sie setzten ihren Weg fort.
    Als sie eine Brücke überquerten, nahm Mirar eine Bewegung unter sich wahr und blickte hinab. Auf dem Boden unter den Plattformen waren zu beiden Seiten eines Baches winzige Unterstände errichtet worden. Der Geruch von Abfall und Exkrementen stieg ihm in die Nase. Hier lebten die ärmeren Bewohner Kaves und sammelten ein, was die Wohlhabenden wegwarfen. Jene, die sich über den Gestank von unten beklagten - doch wenn die Armen den Abfall nicht auflesen und die Bäche sauber halten würden, hätte die ganze Stadt noch viel schlimmer gerochen.
    Tintel hatte Mirar erzählt, dass die Armen, wenn die Fluten kamen, die Wände ihrer Hütten zusammenbanden, um Flöße daraus zu bauen. Diese befestigten sie an Bäumen oder Plattformen, damit sie nicht ins Meer gespült wurden. Die Pentadrianer hatten im vergangenen Jahr drei reiche junge Männer zur Sklaverei verdammt, die sich einen Spaß daraus gemacht hatten, mehrere Flöße loszubinden. Einige der Familien waren von Schiffen gerettet worden und hatten die Männer identifiziert, aber die meisten Menschen hatte man niemals gefunden.
    Je näher sie der Halle der Häuptlinge kamen, umso mehr Gedränge herrschte auf den Veranden von Kave. Alle Menschen trugen leuchtend bunte, mit Bändern oder Blumen geschmückte Gewänder. Weitere Blüten zierten die Häuser und Plattformen, die von Feuchtigkeit glänzten, sofern sie nicht vor dem Regen geschützt waren.
    Obwohl es plötzlich aufhörte zu regnen, tropfte das Wasser weiterhin von den Dächern. Manchmal war das Gedränge so groß, dass die Götterdienerin sich räuspern oder die Menschen herablassend auffordern musste, beiseitezutreten.

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