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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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jedoch nicht dazu zu jammern. Er hätte ihre Vermutung mit einem Achselzucken abtun können, aber dafür gab es keinen Grund, solange er nur Aurayas Identität geheim hielt.
    »Es gibt eine Frau«, antwortete er.
    Sie blickte zu ihm auf. »Warum bist du dann nicht bei ihr? Ist sie im Norden?« Ihre Augen weiteten sich. »Stehen die zirklischen Götter zwischen euch?«
    Er lächelte. »Nein. Bedauerlicherweise empfindet sie nicht das Gleiche für mich wie ich für sie.«
    »Oh.« Dardels Schultern sanken ein wenig herab, und sie schenkte ihm ein mitfühlendes Lächeln. »Dann ist sie eine Närrin.«
    Er kicherte. »Wie oft ich das in der entgegengesetzten Situation schon zu Frauen gesagt habe. Jetzt bin ich mir sicher, dass es hilft - ein wenig.«
    Aber Dardel schien ihm nicht zuzuhören. Plötzlich blickte sie auf und versetzte ihm einen leichten Schlag gegen die Schulter. »Und du hast gerade mit mir geschlafen! Wie kannst du das tun, wenn du eine andere liebst!«
    Er schlang die Arme um ihre Taille und hielt sie fest. »Erwartest du wirklich von mir, dass ich ein keusches Leben führe wegen einer Frau, die kein Interesse an mir hat?«
    Sie lächelte. »Nein, wahrscheinlich nicht.«
    »Mir fallen da verschiedene Methoden ein, wie du mir zeigen könntest, dass du mich in meiner Entscheidung, nicht keusch zu bleiben, unterstützt.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Das könnte ich sicher.« Sie neigte nachdenklich den Kopf zur Seite. »Es ist schön zu wissen, dass du menschlich genug bist, um dich in Liebesdingen zum Narren zu machen.«
    »Ach ja?« Er verzog das Gesicht. »Freut mich, dass irgendjemand es schön findet.«
    »Ah.« Sie grinste und tätschelte ihm die Wange. »Dann werde ich dafür sorgen müssen, dass es ganz besonders schön für dich wird.« Sie beugte sich vor und ließ die Finger über seine Brust wandern. Er lächelte, hielt ihre Hand fest und zog sie näher an sich.

23

    D as Sanktuarium war im Gegensatz zum Tempel in Jarime ein Wirrwarr miteinander verbundener Gebäude auf mehreren Stockwerken. Auraya kam es so vor, als steige sie in ein Labyrinth hinab, doch wann immer sie das Gefühl hatte, in der Falle zu sitzen und die Orientierung zu verlieren, führte Nekaun sie in einen Flur, der an einer Seite offen war, oder auf einen Hof hinaus. Ihr wurde klar, dass diese Form der Architektur es den Luftströmungen erlaubte, durch das Gebäude zu wehen, so dass die trockene Hitze erträglich wurde.
    Die meisten ihrer Gedanken kreisten um die Situation, in der sie sich jetzt befand. Die Siyee waren Geiseln. Sie konnten sich glücklich schätzen, dass es so war, da sie hierhergekommen waren, um pentadrianisches Eigentum anzugreifen - oder Streitkräfte, je nachdem, wie die Pentadrianer ihre Vögel betrachteten -, und sie hätten im Gegenzug getötet werden können.
    Stattdessen wurden sie dazu benutzt, Auraya zu erpressen. Der Preis schien gering zu sein. Sie brauchte lediglich für eine Weile hierzubleiben und Nekauns Volk kennenzulernen. Das war alles.
    Es muss noch mehr dahinterstecken. Bestenfalls wird er versuchen, von mir mehr über die Weißen zu erfahren. Schlimmstenfalls will er mich hier festhalten, während er an der Frage arbeitet, ob er mich töten kann.
    Bisher hatte Nekaun sie nur durch das Sanktuarium geführt und war hier und da stehen geblieben, um sie auf Dekorationen hinzuweisen oder ihr den Verwendungszweck und die Bedeutung einzelner Gegenstände zu erläutern. Er spielte den großzügigen Gastgeber. Sie spürte, dass ihr Körper zwar Schritt hielt, dass ihr Geist jedoch weit zurückgefallen war und die Ereignisse der letzten Tage nicht ganz erfasste. Ebenso waren ihr die Konsequenzen ihres Handels mit Nekaun nicht vollkommen klar.
    Nekaun machte eine Bemerkung.
    »Und hier«, übersetzte Turaan, »ist dein Quartier.«
    Ein Diener öffnete eine große Doppeltür. Auraya konzentrierte sich wieder auf ihre Umgebung und folgte Nekaun. Der erste Raum hatte die Größe eines Hauses und war nur spärlich möbliert. Nekaun deutete auf eine Tür. Als Auraya hindurchtrat, fand sie sich in einem langgestreckten Raum mit einem riesigen Bett wieder. Durch einen Bogengang auf der einen Seite gelangte man in einen Raum, der ganz und gar mit Kacheln ausgelegt war. In der Mitte befand sich ein in den Boden eingelassenes, leeres Becken.
    »Die Domestiken werden dir Wasser bringen, wann immer du zu baden wünschst«, ließ Nekaun durch Turaan erklären. Er zeigte auf Flaschen aus Glas und Ton.

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