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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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geglaubt, Unsterbliche könnten in Leeren Räumen nicht existieren. Wahrscheinlich hatte der Betreffende sich vorgestellt, dass Unsterbliche ohne Magie, die sie nährte, ihr wahres Alter annehmen würden.
    Das wäre ein beeindruckender, wenn auch grauenerregender Anblick. Sie wandte sich ab, damit Ray ihr Lächeln nicht sehen konnte. Es ist schön zu erfahren, dass Götter und ihre Priester nicht immer alles wissen.
    Trotzdem wünschte sie sich sehnlichst, diesen Ort zu verlassen und ins Sonnenlicht zurückzukehren, fort von diesen selbstsüchtigen, arroganten Männern. Heute Nacht würde sie das Gedicht, soweit sie es sich hatte einprägen können, an die Zwillinge weitergeben. Morgen... morgen würde sie den Denkern gratulieren und sich auf die lange Reise zurück in vertraute Länder machen.

31

    D anjin starrte die Abdeckung des Plattans an und begriff langsam, dass er wach war. Die beiden Männer ihm gegenüber waren ebenfalls wach, hatten den Blick jedoch auf etwas anderes gerichtet. Gillen wirkte aufmerksamer als während ihrer ganzen bisherigen Reise und rieb sich erregt und erwartungsvoll die Hände, während Yem gedämpfter wirkte als sonst. Seit sie die Festung verlassen hatten, zeigte das Gesicht des Kriegers stets einen besorgten Ausdruck, und Danjin vermutete, dass er hin- und hergerissen war zwischen Mitgefühl mit den Dienern, die der Knechtschaft des Clans entkommen waren, und Empörung darüber, dass die Pentadrianer sie ihrem Glauben entfremdet hatten.
    Danjin sah Ella an. Sie hatte die Augen geschlossen, und ihre Atmung ging langsam und gleichmäßig.
    Ich muss auf sie und auf die Weisheit der Götter vertrauen. Wenn diese harte Haltung jenen gegenüber, die mit den Pentadrianern gemeinsame Sache machen, nicht notwendig wäre, würden wir nicht mithilfe der einheimischen Krieger ein Dorf überfallen.
    Der Plattan verlangsamte die Fahrt. Ella beugte sich abrupt vor, um den Schlag zu öffnen.
    »Wir sind da.«
    Danjins Magen krampfte sich zusammen, aber er sagte nichts. Er hörte Türen schlagen und ferne Rufe. Wütende, ängstliche Stimmen umgaben den Plattan, als der Wagen anhielt.
    Ella strich ihren Zirk glatt, dann blickte sie zu Yem, Gillen und Danjin hinüber.
    »Bleibt in meiner Nähe«, sagte sie, bevor sie ausstieg.
    Danjin folgte ihr, dann verließen auch Yem und Gillen den Wagen. Männer und Frauen scharten sich um den Plattan. Als sie Ella sahen, weiteten sich ihre Augen, und Stille kehrte ein. Einige Gesichter verrieten Entsetzen und Erschrecken. Andere zeigten nur Erstaunen und Neugier.
    Danjin bemerkte etliche Krieger auf der Straße, die Menschen zusammentrieben. Männer, Frauen und Kinder kamen aus den Häusern, einige bekleidet mit ihren Nachtgewändern. Aus einer anderen Richtung kam eine große Gruppe Einheimischer. Dem Schweiß auf ihrer Stirn entnahm Danjin, dass sie aus Häusern und Bauernhöfen geholt worden waren, die weiter vom Zentrum des Dorfes entfernt lagen.
    Während die Menge immer größer wurde, besah sich Danjin die Menschen. Im Schein der Fackeln wurden die äußeren Merkmale, die sie als Dunweger oder Südithanier auswiesen, deutlicher. Unter den Pentadrianern gab es blasse wie auch dunkelhäutige Typen, und ihr Körperbau konnte ebenfalls unterschiedlich ausfallen, daher waren sie am besten dadurch zu erkennen, dass ihnen die typischen Merkmale der Dunweger fehlten. Er vermutete, dass etwa ein Viertel der Menschen Pentadrianer waren.
    Eine Gruppe dunwegischer Krieger, deren Gesichter fast schwarz waren von den vielen Tätowierungen, umringte die Dorfbewohner. Der grauhaarige Clanführer, Gret, trat vor und machte das Zeichen des Kreises.
    »Wir haben die Bewohner aller Bauernhöfe und Häuser des Ortes hergebracht«, erklärte er Ella. »Einige sind uns allerdings möglicherweise entkommen.«
    Ella nickte. »Wer steht dieser Gemeinschaft vor?«, fragte sie, und ihre Stimme erhob sich über den Lärm der Menge.
    Eine Debatte folgte. Danjin konnte genug verstehen, um zu erfahren, dass ein Dorfältester das Dorf dem ansässigen Clan gegenüber vertrat. Der Mann trat einen Schritt vor.
    »Wer steht der pentadrianischen Gemeinschaft vor?«, verlangte sie zu wissen.
    Er zögerte, aber Ella hatte sich bereits von ihm abgewandt.
    »Götterdiener Warwel, tritt vor.«
    Stille kehrte ein, und die Menschen tauschten nervöse Blicke. Ella musterte sie einen Moment lang.
    »Du kannst freiwillig vortreten, Götterdiener Warwel«, sagte Ella warnend, »oder dich herbeizerren

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