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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Oberfläche und legte einige Glyphen frei.
    »Was steht da geschrieben, Emmea?«, fragte Ray.
    Sie trat vor und strich mit den Fingern über die Schrift. »Hier steht: ›Selbst was kein Fleisch hat, kann sterben.‹«
    »Ein Grab für eine Göttin«, bemerkte Kereon.
    »Nun, zumindest werden wir diesmal keinen Leichnam stören«, sagte Barmonia leichthin. Dann legte er die Hände auf den Rand der Kiste und drückte. Nichts geschah. Ray half ihm, und der Deckel glitt mit einem trockenen, scharrenden Geräusch langsam beiseite.
    Die Männer sogen einstimmig die Luft ein, ein Ausdruck der Ehrfurcht wie auch der Habgier.
    Das Licht der Fackeln wurde von kostbaren Metallen und Edelsteinen zurückgeworfen. Die Kiste war mit einem Gewirr von Ketten, Kelchen, Schnallen und Waffen gefüllt, aber es war der goldene Gegenstand in der Mitte, der ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.
    Eine goldene Schriftrolle, dachte Emerahl. Pergament wäre inzwischen wohl verrottet.
    Die Schriftrolle lag offen da, das »Pergament« kunstvoll gewellt, auf eine Art und Weise, wie echte Haut es nicht vermocht hätte. Auch die Runen waren reich verziert, einige davon in solchem Maße, dass ihre Form verzerrt wurde.
    »Sie ist wunderschön«, flüsterte Kereon.
    Nein, das ist sie nicht, dachte Emerahl. Sie ist protzig und übertrieben.
    »Was steht da, Emmea?«, wollte Yathyir wissen.
    Emerahl zwang sich, die ungeheure Hässlichkeit des Gegenstands zu ignorieren, und konzentrierte sich auf die Schrift. Um ein Haar hätte sie laut aufgestöhnt.
    »Die Worte reimen sich. Es ist Poesie. Sehr schlechte Poesie.«
    »Aber was steht dort?«
    Emerahl hielt inne, um zu lesen. »Es ist eine Geschichte. Sie erzählt, dass die Göttin den Tod anderer Götter betrauert habe und... das ist interessant. Hier steht, sie habe mitgeholfen, sie zu töten, und unter schrecklichen Schuldgefühlen gelitten.« Sie las weiter. »Sie vertraute ihrem Priester alle Geheimnisse der Götter an. Hier steht, sie habe ihn gebeten, diese Geheimnisse in einer unzerstörbaren Form festzuhalten. Dann... wahrhaftig!«
    »Was?«, fragte Barmonia scharf.
    Emerahl blickte zu ihm auf und lächelte. »Dann hat sie sich selbst getötet. Hier. An genau dieser Stelle. Ich frage mich, ob die Götter Geister werden.«
    Yathyir sah sich nervös um, und die anderen lächelten.
    »Und die Geheimnisse?«, fragte Ray.
    »Die Schriftrolle beschreibt sie nicht«, antwortete sie und runzelte die Stirn, als ihr bewusst wurde, dass dies die Wahrheit war.
    Die Zwillinge werden enttäuscht sein, dachte sie mit unerwarteter Verbitterung. Und ich habe mich ganz umsonst mit den Denkern abgegeben. Zumindest wird es keine Rolle spielen, wenn Ray die Schriftrolle zerstört. Sie hat nur den Wert des Geldes, das man für das Gold erhalten würde, wenn man es einschmelzt.
    »Lasst uns all das nach draußen schaffen«, sagte Barmonia. Die anderen verfielen in Schweigen, während er sich vorbeugte, um die Schriftrolle anzuheben. Er stöhnte vor Anstrengung.
    »Sie ist schwer«, erklärte er. »Yathyir?«
    Die Augen des jungen Mannes weiteten sich, und er streckte die Hände nach der Schriftrolle aus. »Ja?«
    »Nicht das hier, du Narr«, knurrte Barmonia. »Kletter wieder nach oben und hol uns etwas, um all das zu transportieren. Taschen wären das Beste. Leere Taschen.«
    Als Yathyir gehorsam aus dem Gebäude eilte, folgte Emerahl ihm. Sie trat hinaus und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als sie wieder vertraute Magie um sich spürte. Nichts Schlimmes war ihr zugestoßen. Welche Falle man auch immer für Unsterbliche aufgestellt hatte, sie war vielleicht schon vor langer Zeit wirkungslos geworden.
    »Emmea?«, rief Ray.
    Sie drehte sich um und sah, dass er die noch immer halb vergrabenen Überreste der Holztür betrachtete.
    »Was gibt es?«, fragte sie.
    Er deutete auf die Tür. »Was steht dort geschrieben?«
    Sie zwang sich, wieder durch die Öffnung zu treten, wandte sich der Tür zu und sah, dass in die Oberfläche große Glyphen geschnitzt waren. Ein kalter Schauer überlief sie.
    »Hier steht: ›Hütet euch, Unsterbliche‹«, erklärte sie ihm. »Aber da ist noch mehr.«
    Er räumte weitere Steinbrocken beiseite und legte den Rest der Nachricht frei.
    »Hütet euch, Unsterbliche. Im Innern liegt keine Magie. Tretet ein, und ihr werdet euer wahres Alter erfahren.«
    Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Keine Magie. Ein Leerer Raum. Wer immer diese Botschaft in die Tür geschnitzt hatte, hatte

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