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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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tun, ohne ihm zu begegnen, daher hatte sie sich vorgenommen, das Flattern in ihrem Magen zu ignorieren, ebenso wie die irritierenden Gedanken, die er in ihr weckte. Sie würde einfach warten, bis sie so oft mit ihm zusammen gewesen war, dass er ihr ganz alltäglich und nicht weiter bemerkenswert erschien.
    Als sie den Flur erreichte, der zu dem langgestreckten Balkon führte, auf dem die Stimmen gern zusammenkamen, hielt Reivan inne, um Atem zu schöpfen. Sie strich ihre Roben glatt, wischte sich das Gesicht ab, konzentrierte sich auf die vor ihr liegende Aufgabe und machte sich wieder auf den Weg.
    Ein leises Gespräch am anderen Ende des Flurs erregte ihre Aufmerksamkeit. An der Stelle, an der man die beste Aussicht auf die Stadt hatte, waren mehrere Stühle aus verwobenem Schilf aufgestellt worden. Alle Stimmen und ihre Gefährten hatten dort Platz genommen, einzig Nekaun war stehen geblieben. Wie immer lehnte er am Geländer und blickte auf seine Mitregenten und ihre Ratgeber hinab.
    Reivan machte das Zeichen des Sterns über der Brust und nickte allen Stimmen respektvoll zu. Die Fünfte Stimme, Shar, nippte an einem Becher mit gewürztem Wasser. Seine bleiche Haut und sein langes, helles Haar bildeten einen scharfen Gegensatz zu Genzas warmem, braunem Teint und dem kurz geschnittenen Haar. Vervel, die untersetzte Dritte Stimme, wirkte kräftiger und älter als seine Gefährten. Wie immer hatte Genza einen ihrer gezähmten Vögel mitgebracht, und zu Shars Füßen lag ein Worn. Genau genommen lag er auf Shars Füßen, wie Reivan bemerkte. Das Tier hechelte in der Hitze des Tages.
    Reivan wich Nekauns Blick aus und sah stattdessen Imenja an, die Zweite Stimme. Ihre Herrin war schlank und elegant und erweckte den Eindruck, als sei sie etwa Ende dreißig. Sie lächelte Reivan zu und deutete auf den leeren Stuhl an ihrer Seite.
    Das Gespräch war bei Reivans Erscheinen abgebrochen, aber keiner der Anwesenden hatte sich ihr zugewandt. Alle sahen erwartungsvoll zu Nekaun hinüber.
    Er lächelte. »Jetzt, da wir alle hier sind, möchte ich euch einen alten Freund von mir vorstellen, Heshema Führer. Er ist soeben aus Nordithania zurückgekehrt, wo er für mich einige Nachforschungen angestellt hat.«
    Aus den Augenwinkeln sah Reivan, dass Imenja die Stirn runzelte. Als kurz darauf Schritte im Flur widerhallten, verschwand der Ausdruck der Missbilligung aus ihren Zügen. Reivan drehte sich um und sah einen Mann in mittleren Jahren auf den Balkon treten.
    Sie hatte erwartet, dass jemand mit einem so typisch sennonischen Namen den unverkennbaren feingliedrigen Körperbau und die sonnengebräunte Haut dieses Volkes haben würde, aber Heshema war ein wenig beeindruckender Mann. Wenn sie ihn hätte beschreiben müssen, wäre es ihr schwergefallen, ein besonderes Merkmal zu finden, das ihn von anderen hätte unterscheiden können. Er sieht ziemlich nichtssagend aus , überlegte sie. Aber wenn er in Nordithania für Nekaun Informationen gesammelt hat, muss er ein Spion sein, und ein Spion dürfte kaum den Wunsch haben, besonders auffällig oder einprägsam zu sein.
    »Es ist mir eine Ehre, euch alle kennenzulernen«, begrüßte Heshema sie mit tiefer, melodischer Stimme.
    Während die Anwesenden auf ähnliche Weise antworteten, lächelte Reivan in sich hinein. Seine Stimme ist sein besonderes Merkmal , dachte sie. Obwohl ich vermute, dass er gelernt hat, wenn nötig mit unauffälligerer Stimme zu sprechen.
    »Ich habe Heshema gebeten, euch zu erzählen, was er herausgefunden hat«, erklärte Nekaun. »Einige von euch werden einen Teil dieser Geschichte bereits kennen, aber ihr werdet wohl alle etwas Neues erfahren.«
    Als die Erste Stimme Heshema erwartungsvoll ansah, nickte der Mann.
    »Ich bin gegen Ende des Winters in Jarime angekommen«, begann der Spion. »Die Kälte dort ermuntert die gewöhnlichen Leute, sich in Schanklokalen zu treffen, um die Wärme eines Feuers zu teilen und Klatsch und Tratsch auszutauschen. Die meisten Gespräche drehten sich um den Rücktritt von Auraya der Weißen. Die offizielle Erklärung ist die, dass sie ihren Abschied genommen habe, um sich den Siyee zu widmen, die große Verluste durch eine Seuche erlitten hatten.
    Viele Menschen bewunderten sie dafür, dass sie Unsterblichkeit und große magische Macht für eine solch noble Sache geopfert hatte, aber einige zweifelten auch an der Wahrheit der Erklärung und stellten Spekulationen darüber an, dass ihre Götter Auraya von den Weißen wegen

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