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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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»Dann vielleicht ein andermal.« Er drehte sich um und kehrte den Flur hinauf zurück.
    Nichts anderes hatte er erwartet. Die Stimmen mussten einen Grund haben, sie am Leben zu erhalten, daher würden sie nicht wollten, dass er sie tötete. Noch nicht.
    Die Stimmen würden von seinem Besuch an den Toren erfahren. Auch das war beabsichtigt. Sie sollten wissen, dass er über Auraya nachdachte und dass sie in jedwedem Handel, den er mit ihnen schloss, vielleicht eine Rolle spielen würde.
    Er bog um eine Ecke, blieb stehen und blinzelte überrascht. Nekaun kam auf ihn zugeschlendert.
    Im Sanktuarium reisen Neuigkeiten eindeutig sehr schnell. Er muss verborgene Späher haben, die alle Flure zu dem unterirdischen Bereich beobachten.
    »Erste Stimme Nekaun«, sagte Mirar. »Was für ein Zufall. Ich habe mich gerade gefragt, wen ich bitten sollte, mich zu Auraya zu bringen.«
    Nekaun zog die Augenbrauen hoch. »Du möchtest mit ihr sprechen?«
    Mirar verzog das Gesicht. »Nein. Ich möchte sie lediglich sehen. Unsere Gespräche waren unterhaltsam, als sie frei war, aber ich fürchte, dass es keinen Spaß machen würde, mit ihr im Geiste die Klingen zu kreuzen.«
    Nekaun ging an ihm vorbei und drehte sich um. »Dann komm mit. Lass uns stattdessen ihren Anblick genießen.«
    Die beiden Wachen wirkten nicht überrascht, als Nekaun und Mirar erschienen. Stattdessen hielten sie das Tor weit geöffnet. Die Mauern dahinter waren aus nacktem Stein. Alles war mit Staub bedeckt.
    »Ich habe das Gefühl, dass dieser Teil des Sanktuariums lange nicht mehr benutzt worden ist.«
    Nekaun lächelte. »Das ist wahr. Nicht dieser alte Schrein.«
    »Ein Schrein?«
    »Dieser Hügel war für tausende von Jahren ein geheiligter Ort. Das Sanktuarium wurde über den Ruinen eines alten Orts der Huldigung gebaut: des Schreins von Iedda.«
    »Iedda? Einer der toten Götter?«, fragte Mirar überrascht. »Ich hätte gedacht, deine Götter hätten eher einen neueren Ort gewählt. Etwas, das nicht mit alten Göttern in Verbindung steht.«
    »Warum? Die Untaten der alten Götter sind mit ihnen gestorben.«
    Mirar blickte zur Decke empor und nickte. »Indem sie das Sanktuarium über dem Schrein errichtet haben, haben sie vermutlich die alten Sitten durch neue ersetzt. Wenn der Schrein noch existierte, und sei es auch nur als eine Ruine, würden die Erinnerungen länger erhalten bleiben.«
    »Er existiert noch«, versicherte ihm Nekaun. »Komm mit.«
    Sie gingen durch ein weiteres Tor. Der Flur führte weiter hinab und machte dann eine abrupte Biegung. Zwei Götterdiener standen vor dem dritten Tor. Dahinter befand sich eine große Halle. Das Erste, was Mirars Aufmerksamkeit erregte, war ein riesiger Thron.
    Dann sah er die Gestalt, die an den Thron gekettet war. Nackt, schmutzverkrustet und magerer, als er sie in Erinnerung hatte, lehnte Auraya kraftlos am Sockel. Er konnte erkennen, dass ihre Stirn von Schweiß glänzte, und er konnte das schwache Geräusch gequälten Atmens hören.
    Sie schien nicht wach zu sein.
    »Was hält sie dort fest?«, zwang er sich zu fragen.
    »Sie ist in einem Leeren Raum. Weißt du, was das ist?«
    Mirar nickte. »Ich bin schon früher auf Leere Räume gestoßen.« Er konnte den Blick nicht von Auraya losreißen, obwohl er wusste, dass Nekaun ihn genau beobachtete.
    »Du hast Mitleid mit ihr«, sagte der pentadrianische Anführer.
    Mirar seufzte und nickte. »Ich bemitleide jeden, den die Götter - der Zirkel - benutzen und manipulieren. Ich kann mich der Frage nicht erwehren, was aus ihr hätte werden können, wäre sie nicht von ihren Priestern dazu erzogen worden zu hassen. Es ist eine meiner bedauerlichen Eigenschaften, meinen Feind zu bemitleiden.«
    »Glaubst du, du könntest den Schaden wiedergutmachen?«
    »Nein.« Mirar schüttelte den Kopf. »Sie würde mir niemals eine Chance geben. Bei der ersten Gelegenheit würde sie mich töten.«
    Nekaun schnalzte zufrieden mit der Zunge. »Diese Gelegenheit wird sie nicht bekommen. Aber wenn die Weißen den Sieg davontragen, wird es natürlich nicht Auraya sein, die du zu fürchten hättest.«
    Mirar wandte sich zu Nekaun um. »Ich kann nicht für euch kämpfen«, erklärte er der Ersten Stimme unumwunden. »Ebenso wenig wie meine Anhänger das vermögen. Damit würden wir ein tausend Jahre altes Gesetz brechen.« Er senkte den Blick. »Aber ich kann meine Macht zur Verteidigung einsetzen. Ich kann dich, die anderen Stimmen und eure Armee schützen. Als Gegenleistung

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