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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Auraya sah keinen Sinn darin, sich zu weigern; auf diese Weise hatten ihre Hände zu tun, während sie herauszufinden versuchte, wie sie ihren Geist abschirmen konnte.
    Zumindest war Jade bereit, ihr zu erklären, wozu die Wurzeln dienten. Man benutzte sie sowohl als Farbe wie auch als Kur bei Kopfhauterkrankungen, obwohl sie in letzterem Fall besser funktionierten, wenn der Saft frisch aufgetragen wurde, statt in Form eines mit Wasser gemischten Pulvers.
    Zu den anderen »Kuren«, die Jade zubereitet hatte, gehörten ein aus Insektengift hergestellter Trank, der ein träges Herz kräftigte, Borke, die eine ähnlich anregende Wirkung hatte wie die, mit der Leiard sie früher bekannt gemacht hatte, und Pilze, über deren entspannende und aufbauende Wirkung sich Jade nicht weiter auslassen mochte.
    Es war auf seltsame Weise logisch zu erfahren, dass Mirars Freundin sich auf die Herstellung von Heilmitteln und die Heilkunst selbst ebenso gut verstand wie er. Die Vorbereitung der verschiedenen Zutaten weckte in Auraya Erinnerungen an ihre Kindheit, an die vielen Stunden, in denen sie Leiard geholfen und von ihm gelernt hatte. Ein Stich des Bedauerns durchzuckte sie. Damals war alles so viel einfacher gewesen.
    »Ist dir eigentlich bewusst, wie viel Zeit du darauf vergeudest, über Dinge nachzugrübeln, die du bedauerst oder die dir Sorgen machen?«, bemerkte Jade plötzlich. »Ich weiß nicht, ob du noch an deinem Weggang von den Weißen zu kauen hast, ob du dich mit der Furcht quälst, du könntest die Götter gegen dich aufbringen, ob du wegen deiner großen, verlorenen Liebe in Gefühlsduselei verfallen bist - oder alle drei Dinge gleichzeitig -, aber du beschäftigst dich ziemlich viel damit.«
    Auraya blickte auf und brachte ein schiefes Lächeln zustande. Jade sagte ihr ständig, was sie gerade empfand, um sie wissen zu lassen, dass ihre Versuche, ihren Geist zu verbergen, scheiterten. »Es gibt nicht viel anderes zu tun, während man Wurzeln schält.«
    »Ich muss zugeben, Selbstmitleid gehörte nicht zu den Dingen, die ich so oft von einer ehemaligen Weißen aufzufangen erwartet hatte.«
    »Nein? Was hattest du denn erwartet?«
    Die Frau schürzte die Lippen. »Arroganz. Eine selbstgerechte, die Götter liebende junge Frau mit aufgeblähten Vorstellungen, was ihre eigene Wichtigkeit betrifft.«
    »Und das ist nicht das, was du gefunden hast?«
    »Nein. Damit hätte ich leben können. Stattdessen muss ich mich mit Undankbarkeit und Selbstmitleid herumschlagen.«
    Auraya blinzelte überrascht. »Undankbarkeit?«
    »Ja. Vergiss nicht, ich kann deine Gefühle spüren. Es hat nur wenig Dankbarkeit gegeben.«
    »Dankbarkeit lässt sich nicht erzwingen. Und sie ist schwer zu empfinden, wenn der Lehrer versucht, ein so unangenehmer Gefährte zu sein wie nur möglich.«
    »Du hast bisher auch nicht viel getan, das mir geholfen hätte, dich liebzugewinnen«, entgegnete Jade.
    »Was nur beweist, dass deine Erwartungen falsch waren. Obwohl ich glaube, dass du in einem Punkt richtig gelegen hast.«
    »Oh?«
    »Ich liebe die Götter tatsächlich.«
    Jade hielt in der Arbeit inne und sah Auraya mit undeutbarer Miene an. »Also habe ich mich geirrt. Nett von dir, mich darauf hinzuweisen.« Ihre Stimme klang tonlos, aber Auraya konnte den unterdrückten Ärger und die Furcht dahinter hören.
    »Und du hasst sie«, stellte sie fest. »Warum?«
    Jade zog die Brauen zusammen, und die Schnitte ihres Messers wurden aggressiver. »Ich könnte den ganzen Tag darauf verwenden, die Gründe dafür aufzuzählen. Ich hatte tausend Jahre Zeit, sie aufzulisten. Aber welchen Sinn hätte es, dir das zu erzählen? Du wirst mir nicht glauben, und selbst wenn du es tätest, würdest du die Götter immer noch lieben. Liebe ist blind, ob sie nun einem Geliebten gilt, der Familie oder den Göttern.«
    »Ich weiß, dass es im Zeitalter der Vielen reichlich Hassenswertes an den Göttern gab. Deshalb hat der Zirkel gegen die anderen Götter gekämpft. Es muss dich gefreut haben, als so viele von ihnen getötet wurden.«
    Jade zuckte die Achseln. »In den meisten Fällen, ja. Aber nicht alle Götter waren schlecht.«
    »Der Zirkel?«
    »Die Übelsten von allen.«
    »Vor oder nach dem Krieg?«
    »Sowohl als auch.«
    »Was haben sie nach dem Krieg getan, das schlecht war?«
    »Sie haben Mirar hingerichtet.«
    »Ist das alles?«
    »Nein.« Jades Miene verdüsterte sich. »Sie haben andere Unsterbliche getötet. Sie haben die Traumweber verfolgt.«
    »Hat der

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