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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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geschwätzt?«
    Er lächelte. »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich.«
    »Wenn es dich stört, werde ich ihnen sagen, sie sollen damit aufhören.«
    »Was nicht den geringsten Unterschied machen würde«, erwiderte er. »Sie bringen dir großen Respekt und Bewunderung entgegen, Traumweberin Tintel, aber der Versuch, ihrem Klatsch und Tratsch Einhalt zu gebieten, wäre wie der Versuch, die Flut aufzuhalten.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, ihr Gerede hat nur den Nachteil, dass es dir schwerer fallen wird zu glauben, was ich zu sagen habe.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Ach ja? Welche unglaublichen Neuigkeiten hast du denn für mich?«
    Er sah sie an und dachte noch einmal über das nach, was er zu tun im Begriff stand. Es war ein Risiko. Es hatte seine Vorteile, unerkannt zu bleiben. Zum einen würde ihm die Mühsal erspart bleiben, versuchen zu müssen, allen zu gefallen.
    Aber was würde dann aus seinem Volk werden? An diesem Ort waren sie stark, aber an anderen waren sie es nicht. Vielleicht irrte er, wenn er dachte, dass er ihnen helfen konnte, aber als er Tintels ausgezehrtes, müdes Gesicht betrachtete, durchzuckte ihn ein Gefühl der Zuneigung, und er wusste, dass er es zumindest versuchen musste.
    »Sie haben recht«, erklärte er. »Ich bin Mirar.«
    Sie blinzelte überrascht und öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, dann hielt sie inne und betrachtete ihn mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln.
    »Es ist schwer zu glauben«, sagte sie schließlich. »Und doch stelle ich fest, dass ich deine Behauptung nicht einfach abtun kann.« Sie schürzte die Lippen. »Ebenso wenig kann ich sie einfach akzeptieren.«
    Er zuckte die Achseln. »Das hatte ich erwartet.«
    »Ich brauche Beweise.«
    »Natürlich.«
    »Und noch etwas anderes.«
    »Was?«
    »Deine Vergebung für meine Zweifel, sollte sich tatsächlich herausstellen, dass du Mirar bist.«
    Er lachte. »Deine Zweifel kann ich dir kaum verübeln.«
    Sie lächelte nicht. »Wenn du nicht Mirar bist...«
    »Wirst du mir eine gründliche Tracht Prügel verabreichen?«, schlug er vor.
    »Das ist nichts, worüber man scherzt.«
    »Nein?« Er wurde wieder ernst. »Ja, du hast recht. Ich habe alles in meiner Macht Stehende getan, um sicherzustellen, dass ich weder mich selbst noch meine Leute in Gefahr bringe, wenn ich heute meine Identität offenbare, aber es besteht trotzdem ein Risiko.«
    »Ein Risiko, das einzugehen sich lohnt?«
    »Offensichtlich.« Er beugte sich vor und streckte die Hand aus. »Vernetze dich mit mir.«
    Ihre Miene glättete sich. Sie sah ihn einen Moment lang an, dann ergriff sie seine Hand. Er beobachtete, wie sie die Augen schloss, und tat es ihr nach, bevor er seinen Geist aussandte.
    Als ihre Gedanken seine Sinne klar und deutlich erreichten, beschwor er Erinnerungen für sie herauf. Alte Erinnerungen an die Begründung der Traumweber. Erinnerungen an Entdeckungen in der Heilkunst und Erinnerungen an lange verstorbene Traumweber. Erinnerungen an Zivilisationen, die vor langer Zeit erloschen waren, und an jene, die noch existierten.
    Er zeigte ihr weder die Götter noch ihr Wirken, ebenso wenig wie seinen eigenen »Tod« oder sein Leben als Leiard. Dies sollte ein Augenblick der Freude sein und nicht des noch einmal durchlebten Entsetzens oder des Schmerzes. Schließlich zog er sich aus ihrem Geist zurück, schlug die Augen auf und ließ ihre Hand los. Ihre Lider öffneten sich flatternd, und sie starrte ihn an, dann senkte sie den Blick.
    »Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll. Oder was ich tun soll. Wie soll ich dich anreden?«
    »Nenn mich einfach Mirar«, erwiderte er entschieden, beunruhigt von ihrem beinahe unterwürfigen Verhalten. »Ich bin ein Traumweber, kein Gott oder König, nicht einmal ein Vetter zweiten Grades des Neffen eines Prinzen. Ich habe meine Leute nie durch Gewalt geführt, sondern sie mit Erfahrung und Weisheit geleitet - obwohl ich gestehen muss, dass ich in letzterer Hinsicht nicht selten versagt habe. Sieh mich an.«
    Sie gehorchte. Er hatte nicht erwartet, dass sie so überwältigt sein würde. Schließlich beugte er sich vor und griff abermals nach ihrer Hand.
    »Du bist die Anführerin hier, Tintel. So habe ich die Dinge geregelt. Für jedes Traumweberhaus wird ein Traumweber ausgewählt, der die Menschen, die dort leben, leitet. Der Betreffende hat die Autorität in diesem Haus inne, und alle reisenden Traumweber sollten ihm gehorchen oder weiterziehen. Ich bin ein reisender Traumweber. Das heißt,

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