Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter
natürlich keine Einzelheiten erörtern«, sagte sie lächelnd. »Jemand, der deinen Haushalt gut kennt, könnte dir besser als ich raten, wie du eine wirkungsvolle Falle stellen kannst. Du musst doch einige Diener haben, denen du vertraust?«
Der Clanführer zog die Brauen zusammen, dann wechselte er das Thema. Während der Abend sich dahinzog, war Danjin überzeugt davon, dass er eine Veränderung bei Ella wahrnahm. Ihr Frohsinn wirkte aufrichtiger, als das normalerweise bei solchen Anlässen der Fall war.
Du hast recht, sagte eine vertraute Stimme in seinen Gedanken. Ich würde Gim niemals die Befriedigung gönnen, das zu erfahren, aber seine Angewohnheit, seine Diener schlecht zu behandeln, ist für uns von Vorteil. Viele Menschen hier sind den Pentadrianern zugeneigt, und es gibt mehr als einen unter ihnen, der zu dem Schluss gekommen ist, dass es an der Zeit sei zu fliehen. Morgen werden wir sehen, wer ihnen hilft.
Endlich ein Fortschritt, dachte er. Kein Wunder, dass sie glücklicher wirkt.
Gim rülpste laut, dann rief er nach einem Diener, um sich seinen Kelch wieder auffüllen zu lassen.
Ja. Und ich muss zugeben, dass ich Gim unterhaltsamer finde, als ich erwartet hatte. Er ist der Inbegriff des rohen Kriegers, als die man die Dunweger immer schildert. Er isst mit den Händen, spricht mit vollem Mund, reißt grobe Witze und trinkt zu viel. Was mag als Nächstes kommen?
Wahrscheinlich wird er die Tanzmädchen hereinrufen oder irgendein Frauenzimmer, an dem er sich zu schaffen machen kann.
Ich glaube nicht, dass er so weit gehen … oh.
Danjin lächelte, als zwei Männer hereinkamen, die Flöten und Trommeln spielten, gefolgt von vier dunwegischen Frauen. Sie trugen eine Menge Schmuck, aber nicht viel mehr.
Das beantwortet zumindest eine Frage, die mich beschäftigt hat, dachte Danjin trocken. Ihre Tätowierungen reichen tatsächlich bis ganz nach unten.
Diesmal brachte Ella es irgendwie fertig, mit ihrem Ellbogen seine Rippen zu treffen, und das mit erheblich mehr Kraft als zuvor.
17
D as rosige Licht der Morgendämmerung färbte bereits den Himmel hinter Reivans Fenster, als sie erwachte. Sie empfand eine Mischung aus Erleichterung und Enttäuschung. Erleichterung, dass sie nicht abermals verschlafen hatte, und Enttäuschung darüber, dass sie keinen Grund dazu gehabt hatte.
Sie stand auf, ging zu der Wasserschüssel hinüber und wusch sich. Die Feuchtigkeit auf ihrer Haut war angenehm kühl, trocknete jedoch viel zu schnell. Schon bald würde sie in der Hitze eines weiteren Hochsommertages schwitzen, aber zumindest würde sie nach frischem Schweiß stinken und nicht nach schalem. Sie wünschte, das Gleiche ließe sich von den Händlern und Höflingen sagen, mit denen sie zu tun hatte.
Nachdem sie ihre Robe übergestreift hatte, verließ sie ihre Räume und ging in ihr Arbeitszimmer, wobei sie nur Halt machte, um einem Domestiken aufzutragen, ihr etwas zu essen zu bringen. Mehrere Götterdiener waren in der Nähe. Sie nickten Reivan im Vorbeigehen respektvoll zu.
Plötzlich löste sich eine ihrer Sandalen, und sie wäre um ein Haar gestolpert. Sie blieb stehen und hielt sich mit einer Hand an der Wand fest, während sie die Sandale in Augenschein nahm. Ein Riemen war von der Sohle abgerissen.
»... warum er sie gewählt hat. Sie ist nicht schön, nicht einmal hübsch«, sagte jemand.
Als ihr klar wurde, dass die Stimme einer der beiden Götterdienerinnen gehörte, an denen sie gerade vorbeigekommen war, blieb sie stehen, um zu lauschen.
»Sie soll angeblich klug sein. Eine ehemalige Denkerin, heißt es. Vielleicht spielen sie ja Gedankenspiele, während sie … du weißt schon.«
»Ich möchte nicht darüber nachdenken.«
Reivan konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Die anderen Götterdiener hatten also von Nekauns nächtlichen Besuchen in ihren Räumen gehört. Waren diese beiden Frauen eifersüchtig?
»Soweit ich weiß, ist es schwer, seine Aufmerksamkeit zu halten. Er langweilt sich schnell.«
»Dann ist es klug von ihr, kein Aufhebens um diese Geschichte zu machen. Es wird demütigend genug sein, wenn er sie fallen lässt. Ich an ihrer Stelle würde nicht wollen, dass das ganze Sanktuarium Bescheid weiß.«
»Aber das ganze Sanktuarium weiß Bescheid.«
Reivan wurde flau im Magen. Sie zog die Sandale aus und ging weiter, da sie nicht länger den Wunsch hatte, das Gespräch der beiden Frauen zu belauschen. Aber mit nur einer Sandale konnte sie sich nur unbeholfen bewegen, daher
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