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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Sehnsucht und der Furcht durchzuckte sie. Genau so etwas muss einfach passieren, wenn man eine Stimme zum Geliebten hat, sagte sie sich. Es wird immer Geheimnisse und Rätsel geben. Tage, an denen er ohne Erklärung verschwindet.
    Nächte, in denen er bei der Liebe mit seinen Gedanken anderswo ist.
    Sie seufzte und kehrte der Aussicht auf die Stadt den Rücken. Nichts als die Rückkehr Nekauns würde ihre Stimmung aufhellen, daher konnte sie sich ebenso gut ihrer Arbeit widmen.
     
    Gewürzhändler Chem, auch bekannt als Götterdiener Chemalya, zählte die Striche auf seiner Tontafel und notierte die Gesamtsumme. Dann lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und lächelte. Die Geschäfte gingen gut. Die Dunweger hatten eine Vorliebe für die schärferen Gewürze seines Heimatlandes gefasst, so wie alle auf Wettkampf bedachten, in den Schmerz verliebten Krieger es tun sollten. Seine gewürzte Version des einheimischen Getränks, des Fwa, hatte ihm Profite eingetragen, die seine Erwartungen bei weitem überstiegen. Jeden Tag knarrte die Tür seines Ladens unablässig, während Diener der Clans herbeikamen, um weitere Waren einzukaufen.
    Die Dunweger hatten eine Weile gebraucht, um Gefallen an den Gewürzen zu finden. Chemalya hatte kein Geheimnis aus der Tatsache gemacht, dass sie aus Südithania stammten. Das machte sie zu »pentadrianischen« Waren, die ihnen den Ruch des Feindes gaben. Es hieß, die dunwegischen Krieger liebten ihren Gott, Lore, mehr als ihre eigenen Väter. Dies war nicht weiter überraschend, da der Gott anscheinend jeden Aspekt des dunwegischen Lebens zu ihren Gunsten eingerichtet hatte. Sie würden nichts anrühren, was sie mit dem Feind in Verbindung brachte.
    Zumindest hatten sie es am Anfang nicht getan. Dann hatte ihm der Reiz exotischer Waren mit gefährlichen Gedankenverbindungen seine ersten Kunden eingetragen. Die Schärfe der Gewürze war für diese ersten Dunweger eine Überraschung gewesen. Schon bald hatten sie ihre Freunde herausgefordert, ebenfalls davon zu kosten. Wenn man einen Becher Fwa mit Gewürzen anreicherte, so hatten die Krieger schnell festgestellt, ergänzten die beiden Substanzen einander auf perfekte Art und Weise.
    Also begann Chemalya vorgewürzten Fwa zu verkaufen. Das Getränk gewann so schnell an Beliebtheit, dass ihm die Gewürze ausgegangen waren. Er hatte Nachschub bestellt und die Preise erhöht. Als zwei Diener ein Gebot für den letzten Krug seiner ersten Schiffsladung abgegeben hatten, war der Verlierer so entsetzt über seine Niederlage gewesen, dass Chemalya dem Mann zum Trost ein Getränk angeboten hatte. Und schon bald waren ihm Geschichten über die brutale Behandlung der Diener zu Ohren gekommen.
    Er hatte geduldig zugehört und dabei begriffen, dass seine geheime Aufgabe sich einfacher gestalten würde, als er anfangs gedacht hatte. Seine künftigen Konvertiten waren überall um ihn herum, und ihre Herren hatten sie besser auf ihren neuen Glauben vorbereitet, als irgendein Pentadrianer das vermocht hätte.
    Er hatte den Diener mit einem kleinen Krug Gewürz fortgeschickt, den er für sich selbst hatte behalten wollen, und gehofft, dass dies dem Mann die Prügel, die er erwartete, ersparen würde. Von da an war er großzügig zu allen Dienern, die zu ihm kamen, um Waren zu kaufen. Er erzählte ihnen die aus Halbwahrheiten gesponnene Geschichte, die es ihm ermöglicht hatte, ein Geschäft in Dunwegen zu gründen - dass seine Mutter eine dunwegische Dienstmagd gewesen sei, die nach Sennon geflohen sei (so weit war die Geschichte wahr) und einen murianischen Händler geheiratet habe (das war falsch - sie war eine Hure geworden). Dieser murianische Händler, so berichtete Chemalya weiter, habe den gemeinsamen Sohn als Gehilfen (in Wahrheit als Laufburschen) eingestellt. Als er nach dem Tod des Murianers das Geschäft übernommen habe (das entsprach der Wahrheit, war aber von den Pentadrianern so eingerichtet worden), sei er nach Dunwegen gekommen aus Neugier, die Heimat seiner Mutter kennenzulernen (in Wahrheit hatte der Hass seiner Mutter auf ihr Volk jede Neugier schon vor Jahren erstickt).
    Zu seiner Überraschung hatte ihm sein Aufenthalt in Dunwegen bisher recht gut gefallen. Nicht alle Krieger waren grausam und dumm. Einige behandelten ihre Diener wie Familienangehörige. Es gab eine Töpfertradition von überraschender Schönheit, und die ehrliche, offene Einstellung der Dunweger, was körperliche Lust betraf, war erfrischend im Vergleich zu der

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