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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Verletzung heilte, die der Patient sich durch eigene Torheit zugezogen hatte, richtete man oft mehr Schaden an, als Gutes zu tun. Er hatte Menschen erlebt, die überzeugt waren, dass sie sich von jeder Verletzung erholen würden, und sie hatten wieder und wieder die Gefahr gesucht, bis sie abermals Schaden nahmen oder vielleicht sogar den Tod fanden.
    In diesem Fall würden die Eltern ebenso wie der Junge selbst davon profitieren, wenn die Heilung einige Wochen in Anspruch nahm. Wer sagt, wir Traumweber fällten keine Urteile?, dachte Mirar. Eine stille Erheiterung stieg in ihm auf. Ich habe das gesagt.
    Aber kein gewöhnlicher Traumweber hätte tun können, was er soeben getan hatte. Sie brauchten nicht die Konsequenzen einer perfekten Heilung zu tragen. Er hinterließ bei seiner Arbeit genug Prellungen und körperliches Ungemach, um den Jungen dazu zu bringen, sich künftige Wetten gründlich zu überlegen, dann zog er seinen Geist zurück.
    Als Mirar sich aufrichtete, rief die Mutter des Jungen seinen Namen. Der Junge schlug die Augen auf und begann, über seine Schmerzen zu murren. Mirar riet zu Ruhe und vorsichtiger Bewegung. Er nahm den Dank der Eltern entgegen, aber als der Vater ihm Geld anbot, warf Mirar ihm einen scharfen Blick zu. Der Vater errötete und schaute weg.
    Es war bereits dunkel draußen, als er und Tintel zum Traumweberhaus zurückgingen. Die Veranden und Brücken wurden von Lampen erhellt, was Kave in eine glitzernde, schwebende Stadt verwandelte. Tintel sagte nichts, und er spürte, dass sein Schweigen ihr nichts ausmachte. Sie war zufrieden.
    Und ich? Er dachte nach. Ich bin nicht unglücklich. Mit einem Mal kam ihm Auraya in den Sinn, und ein leichter Stich der Traurigkeit durchzuckte ihn. Es hat keinen Sinn, zu betrauern, was hätte sein können. Außerdem habe ich ihr genug Kummer gemacht, einfach indem ich jemand zu sein schien, der ich nicht war, auch wenn das nicht meine Absicht war.
    Jetzt war er wieder er selbst. Ganz und gar. Als sie das Traumweberhaus erreichten, trat er vor, um Tintel die Tür zu öffnen. Sie quittierte sein gutes Benehmen mit einem schiefen Lächeln.
    »Danke. Es riecht so, als kämen wir gerade rechtzeitig zum Abendessen«, sagte sie.
    Die Halle war erfüllt von Stimmen und Kochgerüchen. Bei seinem Eintreten verebbte der Lärm ein wenig, aber als er neben Tintel Platz nahm, nahmen die anderen im Raum ihre Gespräche wieder auf. Trotzdem spürte er die unterdrückte Erregung und die Nervosität der Traumweber. Ein besonders starkes Gefühl, eine Mischung aus Angst und Sehnsucht, lenkte seine Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Tisch. Sein Blick begegnete dem von Dardel. Er lächelte, und sie schaute hastig auf ihren Teller hinab.
    Seit der Nacht, in der sie erfahren hatte, wer er war, hatte sie ihn nicht mehr in seinem Zimmer besucht, zu überwältigt von der Enthüllung, dass ihre Phantasie der Wirklichkeit entsprach, um auch nur mit ihm zu reden. Er hatte gezögert, ihr zu sagen, dass sie ihm nach wie vor willkommen sei, damit sie nicht glaubte, sie habe keine andere Wahl als seine Einladung anzunehmen. Dies war eine Schattenseite der Offenbarung seiner Identität, die Emerahl ungeheuer erheitert hatte.
    Die Tür des Hauses wurde geöffnet, und eine Gruppe junger Traumweber trat ein. Wieder senkte sich Stille über den Raum, während die Anwesenden ihre Aufmerksamkeit auf die Neuankömmlinge richteten.
    »Ich habe Neuigkeiten«, erklärte einer der jungen Männer. »Die Prüfungen für den neuen Hohen Häuptling werden morgen beginnen.«
    Sofort veränderte sich die Stimmung im Raum, und erwartungsvolle Spannung machte sich breit. Mirar hatte von dem Ritual zur Erwählung eines neuen Anführers gehört, einem Schauspiel, wie man es nur ein- oder zweimal im Leben beobachten konnte. Anscheinend wollten alle Dekkarener diese Prüfungen sehen. Jetzt schauten sämtliche Traumweber fragend zu Tintel hinüber.
    Gut, dachte Mirar. Endlich wenden sie sich wieder an sie um Leitung.
    »Ich würde nicht im Traum daran denken, irgendjemanden am Besuch der Prüfungen zu hindern«, sagte Tintel und verdrehte die Augen. »Aber ich würde es begrüßen, wenn einige von euch sich freiwillig meldeten und hierbleiben würden, für den Fall, dass unsere Dienste benötigt werden.«
    Mehrere Traumweber nickten, und ein oder zwei erboten sich zu bleiben. Das Gespräch wandte sich der Frage möglicher Teilnehmer zu. Mirar hörte genau zu, fasziniert von dieser Methode, aus der Wahl

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