Das Zeitpendel
des Bettes und ließ Zebners Gesicht lächeln.
Es dauerte mehrere Minuten, um das verdutzte Mädchen zu überzeugen. Schließlich schüttelte sie den Kopf und sagte: »Kann ich dein Telefon benutzen? Ich möchte den Chef der Kommune anrufen.«
Sie sprach kurz mit Dan, dann legte sie den Hörer auf das Bett. »Dan möchte dich sprechen.« Als er zu ihr hinüberging, rutschte sie aus dem Bett und begann sich anzukleiden.
»Hallo, Zeb«, erklang Dans Stimme wohlwollend. »Ich habe Eileen gesagt, sie soll dich in ihren Harem aufnehmen, und sie war damit einverstanden. Wo liegt nun das Problem?«
Der Rull registrierte zufrieden den vertraulichen Ton. »Schau her, Dan«, antwortet er. »Eileen mochte mich nie sonderlich. Ich dachte, es wäre besser, wenn ich ihr etwas Zeit gebe, anstatt sie zu überrumpeln. Vielleicht gibt sie mir dann etwas, was keine Schauspielerei ist.«
Eine Weile sagte Dan nichts. Dann hörte der Rull einen kurzen Pfiff und die Worte: »Okay, Zeb, gib mir Eileen noch einmal.«
Das Gespräch zwischen ihr und Dan war kurz. Sie stimmten aber darin überein, daß sein Verhalten zwar seltsam, aber nicht falsch sei.
Zebner begleitete sie die Treppe hinab und zu ihrem Wagen. Als sie weggefahren war, ging er über die Straße zu einem anderen parkenden Auto. Er klopfte an die Scheibe, und Dr. Lowery kam aus seiner geduckten Haltung nach oben, in der er sich verborgen gehalten hatte, als Zebner und Eileen aus dem Haus gekommen waren. Sein Gesichtsausdruck ließ sich im Halbdunkel nicht deuten.
Der Rull wiederholte seine brillante Idee, die beweisen sollte, warum Eileen Davis ihn mit der Zerstörung der Fotoplatte belastet hatte, und die ihn veranlaßt hatte, sofort Dr. Lowery anzurufen, als er sicher war, daß das Mädchen ihn in seiner Wohnung besuchen würde.
»Ich habe mir gleich gedacht«, schloß er, »daß mein kleiner Liebling etwas zu naiv für mich ist. Kaum hatte ich sie zurückgewiesen, ist sie zu Ihnen gelaufen und hat die wilde Anschuldigung gegen mich erhoben. Daher dachte ich, ich versöhne mich lieber wieder mit ihr, wie Sie eben gesehen haben, und warte, bis die ganze Wahrheit herausgefunden worden ist.«
»Und was hat sie Ihnen gesagt?« fragte Dr. Lowery durch das geöffnete Seitenfenster.
»Leider hat sie sich geweigert, mit mir darüber zu reden. Typisch Frau. Ich wollte nach unsrem ersten Wiedersehen auch nicht zu starken Druck auf sie ausüben. Darf ich Sie etwas fragen?«
Da der Rull nicht erkennen oder hören konnte, ob Dr. Lowery einverstanden war, fuhr er direkt fort: »Wie kam es, daß die Fotoplatte im Laboratorium lag und nicht unter sicherem Verschluß war?«
Die nur spärlich beleuchtete Figur in dem Auto schien sich aufzurichten. Dann kam die Stimme des Professors aus dem Dunkel des Fonds: »Alle Informationen über geheimes Material sind ebenfalls geheim, Mr. Zebner.«
»Da ich aber in den Fall verwickelt wurde«, protestierte Zebner, »sollte ich ein Recht haben, etwas darüber zu erfahren …«
»Für einen Intimfreund von Miß Davis«, wurde er mit beißendem Hohn unterbrochen, »scheinen Sie aber reichlich wenig mit ihr gesprochen zu haben.«
»Sie wollen sagen, daß sie etwas weiß?«
Der Zebner-Rull brach ab, denn er hatte den besonderen Beiklang in der Stimme des Professors bemerkt. Eifersucht, dachte er, er wird mich noch mehr in die Pfanne hauen. Er wäre wohl lieber mit Eileen am heutigen Abend im Bett gewesen.
Der Rull atmete tief durch und sagte dann listig: »Sir, wenn ich einmal von Mann zu Mann sprechen darf. Sie wissen doch aus Ihrer Ehe und aus Ihren anderen Verhältnissen, daß eine Frau niemals etwas zugibt, was gegen sie selbst spricht.«
Dr. Lowery schwieg. Dann lehnte er sich nach vorn und ließ den Motor an. Noch stand sein Fuß auf der Bremse.
Der Rull war verärgert. Er hatte das ungute Gefühl, daß er den erhofften Abschluß der Affäre noch nicht erreicht hatte.
»Was kann ich sonst tun«, schrie er, um das Motorgeräusch zu übertönen. »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
Er verstand gerade noch die Antwort: »Wir werden weitere Untersuchungen anstellen. Sie hören von mir …« Quietschend schoß der Wagen nach vorn. Fast hätte er Zebner mitgerissen, der sich an der Tür festgehalten hatte. Hilflos blickte er den verschwindenden Lichtern nach.
Er verdammte die Idee, ein lächerliches Projekt, das ein paar Millionen Dollar gekostet hatte, sabotiert zu haben. Dadurch hatte er die Durchführung seines Auftrags auf diesem
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