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Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Titel: Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theseus Verlag
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verstehen und mich mit einem Umfeld umgeben, dass diese Bedingungen ermöglicht oder mindestens zulässt.
    Ich kenne einige Menschen, die gerne meditieren würden, es aber nicht schaffen, weil sie nicht gerne eine halbe Stunde früher aufstehen wollen, um vor der Arbeit noch ein wenig Zazen zu praktizieren. Sich dafür Zeit zu nehmen ist aber die Bedingung für Zazen. Wird diese Bedingung nicht erfüllt, gibt es kein Zazen. Oder Menschen nehmen sich zwar die Zeit, aber dann zeigen sich vielleicht andere Hindernisse, beispielsweise in Form von Mitmenschen, die das alles unnötig finden und nicht tolerieren wollen oder einfach keine Rücksicht nehmen. Auch das macht eine regelmäßige Praxis natürlich schwierig. In solch einem Fall müssen Sie sich für Ihr Zazen einfach ein anderes Umfeld suchen und sich vielleicht mit Gleichgesinnten zusammentun. Es ist wichtig zu verstehen, dass Bedingungen und Umfeld die Basis sind, um gute neue Gewohnheiten zu entwickeln und zu vertiefen. Deshalb üben viele Menschen beispielsweise in Zen-Gruppen, weil es ihnen durch solch ein Umfeld leichter fällt, die Praxis aufrechtzuerhalten und sich nicht ständig durch Unruhe, Ablenkungen oder gar Unverständnis davon abbringen zu lassen.
    Ein hilfreiches Umfeld ist sehr viel wert. Unsere Umgebung beeinflusst uns oft mehr als unsere ganze Erziehung. Das, was uns umgibt, prägt uns in hohem Maß. Unser Leben zu verändern ist oft deshalb so schwierig, weil wir uns innerhalb eines Umfeldes verändern müssen, das diese Veränderungen nicht mitträgt, sondern eher blockiert. Unser Umfeld will nicht, dass wir uns verändern – denn es passt ja gerade alles so schön. Zumindest für die anderen.
    Man muss sich einfach kleine Möglichkeiten schaffen, es führt kein Weg daran vorbei. Wenn einem etwas wichtig genug ist, wird man Gelegenheiten finden, seinen Interessen Raum zu verschaffen.
    Gewohnheiten und Umfeld sind also wichtige Ansatzpunkte dafür, um etwas zu verändern. Und die Zen-Praxis ist wie das Fundament dafür. Die Einsichten, die wir durch Zen-Meditation erhalten, verändern und stärken unser Selbstverständnis und unsere Klarheit so nachdrücklich, dass wir dann auch bereit sind, die nötigen Schritte bei unseren Gewohnheiten und unserem Umfeld zu machen.
    Das braucht Zeit. Zen ist kein schneller Weg, sondern ein grundlegender. Und alles, was wirklich bedeutungsvoll ist, benötigt Zeit.
    Je länger wir uns in Zazen üben, desto mehr wird es zum Kern von allem. Es lässt sich nur sehr schwer beschreiben, wie solch eine Haltung, die wir durch Meditation immer weiter verfeinern, zu etwas derart Essenziellem werden kann, dass unser ganzes Leben davon geprägt wird. All unsere gewöhnlichen rationalen Erklärungen helfen da nicht weiter. In der Haltung von Zazen scheint eine ganz eigene Magie zu liegen – so sagt man im Zen beispielsweise: „Wenn du in der Haltung von Buddha sitzt, bist du Buddha.“ In dieser aufrechten und ausgewogenen Position kommt einfach alles ins Lot, alles Unwichtige relativiert sich, alles findet seinen Platz. Das Natürliche kann wieder seinen wohltuenden und heilenden Einfluss geltend machen. Wir finden wieder zu dem, was wir zutiefst sind.
    Deshalb konzentrieren wir uns ganz auf Zazen. Finden alles in dieser präzisen Haltung und Atmung und der damit verbundenen Achtsamkeit. Mehr gibt es nicht zu tun. Darin liegt der ganze Kern des eigenen Entdeckens. Es gibt nichts zu glauben und keine Dogmen zu vertreten. Wir sind völlig frei. Wir üben – und wir vertrauen ganz in dieses Üben.
    Das ist die grundlegende Einfachheit, die uns weiterbringt. Es gibt viele andere gute Methoden, ohne jeden Zweifel, aber keine ist wohl so einfach und aufs Wesentliche reduziert wie Zen. Für mich persönlich waren andere Wege einfach nicht geeignet, weil sie mir oft zu kompliziert erschienen. Sie haben mich eher verwirrt, als dass sie etwas bei mir geklärt hätten. Und ich bin sicher, dass Kompliziertheit nie der Weisheit letzter Schluss sein kann.
    Mir gefällt es sehr, dass man einfach Zazen praktizieren kann und sich zu nichts sonst verpflichten muss. Zen ist hier. Es lässt sich nicht nur im Zendo (dem Zen-Übungsraum) finden, sondern in jedem Lufthauch und in jedem Atemzug, in jedem Moment und überall, wo wir uns befinden.
    Beginnen Sie einfach mit einer neuen Gewohnheit namens Zazen. Ganz

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