Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag
still und ohne Erwartungen, denn Erwartungen hemmen vor allem das Mögliche, das uns heute noch unmöglich scheint, weshalb wir es gar nicht in Erwägung ziehen. Seien Sie einfach offen für eine Ãberraschung. Geben Sie der Langsamkeit eine Chance. Glauben Sie nicht, dass Stress ein Zeichen für Wichtigkeit ist, er deutet viel eher auf einen Mangel an Weitsicht hin. Tun Sie weniger â wenn möglich. Tun Sie es bewusster. Achten Sie auf die Qualität der Handlung statt auf das Ergebnis.
Darin kann eine ganz eigene, sich immer weiter vertiefende Intensität und Schönheit liegen.
Und Sie können es sich zur Gewohnheit machen, diese zu entdecken.
Ãbe täglich â und lasse nichts wichtiger sein als das!
Was wir nicht täglich tun, kann nicht zu einem wichtigen Teil unseres Lebens werden. Oder einfacher gesagt: Ãbung macht den Meister. Nur ist es gerade das, was uns Schwierigkeiten bereitet. Wir möchten die Ergebnisse lieber schnell, bequem und ohne groÃen Aufwand erzielen. Deshalb ist unsere Konsumgesellschaft auch ein so erfolgreiches Konzept, denn sie verspricht, dass wir alles kaufen können, was unser Herz begehrt. Jedes Glück scheint machbar.
Kaufe und du wirst glücklich!
Zen aber sagt: Ãbe und du wirst nicht weiter diesem falschen Glück hinterherlaufen!
Ersteres hört sich zweifellos einfacher an, aber Letzteres dürfte vermutlich ehrlicher sein.
Dabei geht es weder um Askese noch um Moral. Im Zen wird weder das eine noch das andere hochgehalten. Zen vertritt im Grunde gar nichts, und wenn doch, dann am ehesten eine Vorliebe für einen ruhigen, friedvollen Geist. Sobald man für eine Sache aber zu vehement einsteht, wird der Geist sofort unruhig, weshalb man eben auch das Beruhigen des Geistes nur auf zurückhaltende Art erreichen kann. (Deshalb liegt der Weg des Zen auch mehr im Ãben begründet als im Debattieren. Wir debattieren höchstens darüber, weshalb Debattieren weniger bringt als direktes Ãben!) Wenn wir Zen und die Zen-Meditation als Kunst betrachten, ist das vielleicht leichter verständlich. Man kann sich leidenschaftlich über Kunst auslassen, wird aber dadurch kein Künstler. Zum Künstler wird man, indem man sich künstlerisch ausdrückt. Und dafür braucht es zwei Dinge: Begeisterung und Ãbung. Ohne diese beiden elementaren Antriebskräfte kann sich keine Kunst entwickeln. Es ist die Tiefe der Hingabe, die letztlich über die Qualität entscheidet. Beim Zen ist das nicht anders.
Lassen Sie also nichts wichtiger sein als Ihr Zazen.
Vor allem zu Anfang ist das verständlicherweise schwierig: Zeit für die Praxis zu finden ist schwierig. Dazusitzen und nichts zu tun, all die wirren Gedanken auszuhalten, ist schwierig. Sich von den Zweifeln, die aufkommen, nicht vom Weg abbringen zu lassen â schwierig.
Aber weshalb ist so etwas Einfaches wie einfach nur still dazusitzen eigentlich so schwer hinzubekommen? Weshalb lassen wir uns so leicht ablenken?
Das liegt in der Natur unseres unruhigen Geistes. Schwierigkeiten wie diese sind der beste Beweis für unsere innere Unruhe. Wir meditieren aus demselben Grund, aus dem uns das Meditieren schwerfällt. Wir lassen uns von jeder noch so kleinen Sinnesregung in Bann ziehen. Alles scheint uns verlockender als nichts zu tun. Unser unruhiger Geist hechelt allem hinterher, was immer sich ihm anbietet.
Und genau das ist die Ãbung: Sich nicht mehr von diesem oberflächlichen Mechanismus beherrschen zu lassen. Sondern eine innere Ruhe zu entwickeln, die sich gegen diese Hektik behaupten kann und durch die wir wieder fähig werden zu entscheiden, was wichtig ist und was nicht.
Im klassischen Buddhismus wird dieser Weg des Fortschritts durch den âEdlen achtfachen Pfadâ beschrieben. Die letzten drei der acht Schritte beziehen sich dabei auf die Meditation: Rechte Bemühung, rechte Achtsamkeit und rechte Konzentration.
Mit ârechter Bemühungâ ist nichts anderes als die Disziplin gemeint, die nötig ist, um einen Zustand der Meditation zu erreichen. Diese Disziplin ist einfach unabdingbar. Wir müssen uns jeden Tag bemühen, sonst ist kein Forschritt möglich. Wir bekommen das Bessere nicht umsonst. Eine geduldige Ãbungspraxis ist nötig, um unsern Geist langsam wieder zu beruhigen und ihm so eine neue, ungetrübte Sicht zu ermöglichen. âRechte Bemühungâ meint, dass wir uns ganz
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