Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Titel: Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theseus Verlag
Vom Netzwerk:
zeigen nach oben, die linke Hand liegt in der rechten, die Daumen berühren sich so, dass sie eine waagerechte Linie bilden. Die Augen können leicht geöffnet oder sanft geschlossen sein.
    Wenn wir richtig sitzen, im Mittelpunkt des Körpers, dann lässt sich diese Haltung sehr stabil über längere Zeit aufrechterhalten – und aus dieser Haltung wird sich mit der Zeit eine durchdringende Kraft entwickeln.
Atmung
    Die Zazen-Atmung ist ebenfalls speziell. Wir lassen sie ruhig und langsam werden, ohne das aber zu forcieren. Wichtig dabei ist: Wir führen die Ausatmung langsam und konzentriert in den Unterbauch (ins Hara) und verlängern diese dabei ganz bewusst ein wenig (wir dehnen sie also etwas aus). Das darauf folgende Einatmen geschieht dann wieder ganz von selbst und natürlich, so wie es sich ergibt. Die Ausatmung wird dann wieder bewusst und sanft ins Hara geführt. (Das Ausatmen kann dabei mit der Zeit bis zu doppelt so lang werden wie das Einatmen). So entwickeln wir das, was man als „Hara-Atmung“ bzw. als Bauchatmung bezeichnet. Wir geben einfach einen minimalen Impuls in diese langsame Ausatmung hinein und sind uns so des Vorgangs voll und ganz bewusst – und spüren, wie er uns immer weiter zur Mitte führt. Wir sitzen also im Mittelpunkt des Körpers und atmen auch in diesen Mittelpunkt hinein. Man könnte sagen: „Wir sitzen und atmen im Hara“ – unserem Zentrum.
    Wichtig ist, dass wir diese sanft geführte Ausatmung in den Unterbauch wirklich nicht forcieren. Zu viel Kraft ist eher hinderlich, da der Atem so seine Geschmeidigkeit und Sanftheit verliert – und dann ist es kein Zazen mehr. Die Verlängerung des Ausatmens sollte sehr subtil und langsam geschehen – die Atmung wird auf diese Weise immer feiner, bis sie irgendwann kaum noch wahrgenommen wird. So wird sie tiefer und tiefer. Und je tiefer wir ins Hara atmen, desto mehr beruhigt sich der Geist. Aber lassen Sie sich dafür Zeit. Sie können eine sanfte Atmung nicht beschleunigen, nur zulassen.
    Dieses Zusammenbringen von Körper und Atem entwickelt mit der Zeit eine ganz besondere Kraft. Diese Kraft ist der wahre Schlüssel zu Zazen.
Achtsamkeit
    Richtige Körperhaltung und richtige Atmung sind nur durch hohe Achtsamkeit möglich. Während wir sitzen, sind wir mit unserer ganzen Aufmerksamkeit bei Körper und Atmung. Wir nehmen einfach diese absolut ausgeglichene, sich fortwährend vertiefende Haltung wahr. Wenn Gedanken kommen und uns ablenken, gehen wir – sobald wir es merken – einfach mit unserer Aufmerksamkeit zur Haltung und zum Atem zurück. Wir tun das immer und immer wieder, bis der Geist sich zu beruhigen beginnt. Was auch immer auftauchen mag während unserer Praxis (Empfindungen, Bilder, Mutmaßungen, Zweifel …), wir halten unsere Achtsamkeit einfach bei der richtigen Haltung und dem dazugehörigen sanften, tiefen Ausatmen ins Hara.
    So werden Körper, Atem und Geist eins, und dadurch entwickelt sich etwas ganz Neues.
    Das ist Zazen.
Anmerkungen
    1. Es gibt verschiedene Zazen-Methoden. Die hier geschilderte scheint mir für uns Menschen im Westen die am besten geeignete und wirkungsvollste zu sein, da sie unseren vernachlässigten Körper stark einbezieht und auch das Ki am leichtesten zur Entfaltung kommen lässt, was sehr hilfreich ist. Es gibt aber auch Schulen, in denen reines Beobachten des Atems ohne jegliche Einflussnahme empfohlen wird. In einzelnen Fällen kann ein Lehrer auch die Betonung der Einatmung nahelegen, was aber eher eine Ausnahme darstellt. Eine weitere Methode ist beispielsweise das Zählen des Atems, um den Geist zur Ruhe zu bringen.
    2. Diese kleine Anleitung soll wirklich nur ein erster Hinweis für den Weg zum Zazen sein; hilfreicher ist zweifellos die Arbeit mit einem guten und geübten Lehrer. Falls Sie aber nicht auf Anhieb einen finden, können Sie wie hier beschrieben mit dem Üben beginnen. Buddha hat es schließlich auch so gemacht: Er setzte sich unter einen Bodhibaum und übte, bis er „seine“ Meditationsform gefunden hatte. Auch wenn er vermutlich begabter in diesen Dingen war als wir, so liegen doch all diese Möglichkeiten auch in uns. In der richtigen Haltung und ohne Druck und Erwartungen kann Meditation nie falsch sein.
    3. Zazen ist die Grundübung der Zen-Meditation. Sie können dadurch das erreichen, was als „Samadhi“ bezeichnet

Weitere Kostenlose Bücher