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Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Titel: Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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einem Freund, und in der Tasche sind deine Sportsachen, das hast du zu mir gesagt! Lügen und klauen, das tust du! Was gibt’s da noch zu erklären?«
    Der Junge fing an zu heulen.
    »Und das Zeug, das du mir mitgebracht hast, ist das auch geklaut?«, schrie Edwards weiter. »In dem Mantel, den du mir gegeben hast, hab ich noch nen Brief in der Innentasche gefunden. Was passiert, wenn ich den Mann anrufe und frage, ob er sein Zeug in den Second-Hand-Laden gibt? Was wird er mir sagen? Sagt er mir dann: Nee, aber bei mir wurde vor Kurzem was geklaut? Na?«
    Der Mann sah aus, als würde er gleich zuschlagen. Er stand über den Jungen gebeugt, hatte schon ausgeholt, doch sein Arm schien mitten in der Luft einzufrieren. Er sah aus wie ein Handballspieler, der jeden Moment aufs Tor werfen würde. D. L. heulte laut, die Arme schützend über den Kopf gelegt. Und John Edwards ließ die Hand sinken. Strich sich übers Gesicht, war knallrot angelaufen.
    »Ich tu dir nix, Junge. Ich tu dir nix. Ich bin nicht deine Mutter. Alles klar? Tut mir leid. Ich bin ausgerastet. Aber ich tu dir nix. Beruhig dich wieder, ja? Ich tu dir nix.«
    D. L. beruhigte sich langsam, blieb aber zusammengekauert und wimmernd auf dem Sofa sitzen.
    »So, und jetzt sag uns, wo du das Zeug herhast.«
    »Er hat es aus meinem Haus«, sagte Cedric. »Er war mit zwei anderen in meinem Haus. Warum bist du bei mir eingebrochen?«
    »Er hat gesagt, es ist niemand zu Hause!«, heulte D. L.
    »Wer hat das gesagt?« Cedric sah zu John Edwards rüber, der aufgebracht im Zimmer hin- und herging wie ein Tiger im Käfig. »Doch nicht er?«
    »Nein, dieser Typ … Er hat uns gemailt, Adresse und alles … Er hat geschrieben, dass das Haus leer ist.«
    »Wer?«
    »Ich kenn den doch nicht!«
    »Und wieso mailt er dir?«
    D. L. wischte sich die Nase am Pulloverärmel ab. »Keine Ahnung, er hat einfach geschrieben.«
    Cedric brauchte eine gute halbe Stunde mit D. L., um die Zusammenhänge zu verstehen: Offenbar hatten sich ein paar Jungs aus Edinburgh und Umgebung über das Internet aus Langeweile zusammengetan, um sich zu allen möglichen Abenteuern zu verabreden. Streng geheim, selbstverständlich. Sie knackten Autos und fuhren damit herum. Sie kletterten nachts auf Baustellen. Sie erschreckten die Kühe von irgendwelchen Bauern. Sie brachen in leer stehende Häuser ein. Alles, von harmlos bis kriminell. Aber niemand wurde verletzt, schwor D. L. Und eingebrochen wurde nur bei denen, die sowieso alles hatten. Oder versichert waren. Oder es verdient hatten. Die »Aufträge« kamen von Leuten, die aus irgendwelchen Gründen wussten, wo ein Haus leer war, wo ein bestimmtes Auto parkte. Es waren Leute, die die Opfer kannten und ihnen eine Lektion erteilen wollten. Ihnen einen Schreck einjagen wollten. Sich für etwas rächen wollten. Die Jungs führten die »Aufträge« aus, weil es ihnen Spaß machte. Weil sie nichts anderes mit sich anzufangen wussten.
    »Wer?«, wollte Cedric wissen.
    »Keine Ahnung, so was fragen wir nicht!«, sagte D. L. Mittlerweile wirkte er, als würde er schmollen.
    »Und den Grund hat derjenige auch nicht genannt? Er muss doch was geschrieben haben. Oder war es eine Frau?«
    »Hey, ich … keine Ahnung. Irgendwas mit ›ist an dem Abend über Nacht weg‹ und ›bisschen Angst einjagen, schadet nicht‹ und unterschrieben war’s mit irgendeinem Männernamen. Hab ich mir nicht gemerkt. Da schreibt doch keiner mit seinem echten Namen was. Klare Sache.«
    »Und Lillian?«
    »Hä?«
    »Wart ihr am Montag, bevor es angefangen hat zu schneien, in Fife unterwegs?«
    D. L. nickte stumm, die Augen riesig.
    »Wart ihr in einem abgelegenen Landhaus bei Largo?«
    Kopfschütteln, die Augen immer noch riesig. Er glaubte dem Jungen, auch wenn er keinen Grund dazu hatte.
    »Und der Einbruch bei mir – dieser Mann hat sich wirklich zum ersten Mal bei euch gemeldet?«
    Nicken.
    Es war eine Warnung. Cedric glaubte, es in diesem Moment zu verstehen. Man wollte ihm zeigen, wie ungeschützt er war. Wie angreifbar. Das nächste Mal würden keine Jugendlichen auf der Suche nach Spaß durch sein Haus ziehen. Das nächste Mal würde jemand nachts an seinem Bett stehen und mit einer Waffe auf ihn zielen. Wie bei seinem Vater. Oder ihn erschlagen. Wie seine Stiefmutter erschlagen wurde.
    Jemand war ganz nah.
    Cedric nahm die beiden gar nicht mehr wahr, als er zur Wohnungstür stürzte, die Treppen hinunterrannte und sich in seinen Mercedes warf. Er verriegelte das Fahrzeug

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