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Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Titel: Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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Sean Botschaften zu schicken. Natürlich wird er sie nicht hören können. Ich mache es trotzdem.

Auszug aus Philippa Murrays Tagebuch
    Donnerstag, 18. 12. 2003
    Ich habe wirklich gedacht, er kommt zurück. Ich habe wirklich gedacht, er will mich nur bestrafen, weil ich ihm eine Szene gemacht habe. Es wäre ja nicht das erste Mal. Aber so lange war er noch nie weg. Ich hatte die ganze Zeit Hoffnung, trotz allem, doch, ich hatte Hoffnung, aber jetzt weiß ich es. Es muss etwas Schreckliches passiert sein.
    Oder er hat wirklich eine andere Frau und ist bei ihr.
    Aber dann hätte er doch seine Sachen geholt. Wenigstens heimlich. Es ist immer noch alles da. Sein Pass, sein Führerschein. Er hatte doch kaum etwas bei sich, als er zur Arbeit gegangen ist, nur seinen Geldbeutel und sein Handy. Er konnte ja hinlaufen.
    Sein Vater kam am Dienstag in die Werkstatt. Ich hatte Kundschaft, und er wartete im Büro, bis ich allein war. Er wollte wissen, wie es mir geht.
    »Pete, warum hast du mir nicht gesagt, dass Sean im Gefängnis war?«, fragte ich. Ich wurde gar nicht mal laut, weil ich viel zu erschöpft war, um wütend zu sein.
    »Es wäre seine Sache gewesen, es dir zu sagen«, sagte Pete.
    Natürlich hatte er damit recht.
    »Du hättest jetzt etwas sagen können.«
    »Was hätte das geholfen?«
    »Hat er wieder Kontakt zu … diesen Leuten?«
    »Ich weiß nicht, mit wem er früher Kontakt hatte. Er hat nie darüber geredet, weder vor Gericht, noch mit mir. Ich wusste zwar, dass er mit den falschen Leuten unterwegs war und bis zum Hals in der Scheiße steckte, aber er hat nie Namen genannt. Ich weiß wirklich nicht mehr als du.«
    Ich glaubte ihm. Ich sagte: »Was machen wir jetzt? Wir können doch nicht einfach nichts machen.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich rufe jeden Tag Krankenhäuser an. Ich bin sogar schon bis London gekommen. Und ich telefoniere alle Vermisstenstellen durch.«
    »Das macht die Polizei sicher auch.«
    »Irgendwas muss ich tun«, sagte ich.
    »Wir können nur warten«, sagte Pete.
    Ich musste los zur Universität. Diese Woche bin ich jeden Tag dort und arbeite an den Instrumenten. Es lenkt mich ab, gibt mir etwas zu tun. Professor McLean schaut oft nach mir, ein sehr witziger, intelligenter Mann mit einer unglaublichen Musikalität, ich unterhalte mich gerne mit ihm. Von Sean habe ich ihm nichts erzählt, irgendwie finde ich in seiner Gegenwart nicht die richtigen Worte.
    Sobald ich an der Uni fertig bin, setze ich mich ins Auto und fahre durch Edinburgh. Ich suche die Straßen ab, gehe in Pubs, frage wahllos Menschen, ob sie Sean gesehen haben.
    Ich habe ein Foto von ihm ausgesucht und fünftausend Flyer drucken lassen: VERMISST! HABEN SIE DIESEN MANN GESEHEN? Meine Telefonnummer steht drauf. Ich hänge die Flyer überall auf, an Bäumen, Laternen, Hauswänden. Seit heute gehe ich nicht mehr ans Telefon, sondern höre einmal in der Stunde die Mailbox ab. Lauter Irre rufen an, aber keiner, der Sean wirklich gesehen hat. Ich habe sein Bild an alle Zeitungen und Fernsehsender geschickt, aber die Presse reagiert nicht drauf. Solange die Polizei nichts unternimmt, ist es keine Meldung. Bei einem Kind wäre das anders, sagten sie zu mir am Telefon. Aber Erwachsene verschwinden dauernd, und es sieht nicht danach aus, dass er in Schwierigkeiten geraten ist.
    Ich sagte: »Ich denke schon, dass man Schwierigkeiten haben muss, wenn man eine Woche lang nicht nach Hause kommen kann.«
    Der Redakteur sagte: »Vielleicht liegt er auf Mallorca am Strand und nimmt sich mal eine Auszeit.«
    Wenn ich das nur glauben könnte.
    Wie soll er weggeflogen sein, ohne seinen Ausweis und ohne viel Geld?
    »Beides kann man sich besorgen«, sagte Reese, als ich mit ihm telefonierte.
    »Sie meinen also, dass er wieder angefangen hat, Leute zu bestehlen.«
    »Ich meine auch noch was anderes. Wenn man die richtigen Leute kennt, kommt man leicht an falsche Papiere. Und ja, ich kann mir vorstellen, dass Ihr Freund weiß, wie er an das nötige Kleingeld kommt.«
    Alle haben ihn abgeschrieben.
    Ich habe niemanden, mit dem ich reden kann.
    Komisch, dass ich erst jetzt merke, wie wenig Freunde ich in Edinburgh habe. Eigentlich gar keine. Ich habe viel gearbeitet, und abends hatte ich Sean. Überhaupt, welche Freunde habe ich denn? Ich war zu lange im Ausland. Ich bin zu oft umgezogen, um tiefe Bindungen entstehen zu lassen. Ich bin einfach nicht gut im Kontaktepflegen. Vielleicht sind das aber auch nur alles Ausreden, weil ich Angst

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