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Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Titel: Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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verschwunden war.« Michael zögerte wieder. »Seit ich Pippa kenne, geht es irgendwie dauernd um verschwundene Menschen.«
    »Was ist mit dieser Lillian? Auch verschwunden? Oder hat sie jemanden umgebracht, und Pippa hat’s gesehen?«
    »Sie wurde ermordet. Und Pippa sagte der Polizei, Sean wäre der Täter.«
    Dana schloss die Augen. »Was für ein Wahnsinn. Wie kommt sie darauf?«
    »Ich weiß es nicht.« Er klang, als würde er jeden Moment losheulen.
    »Michael, sie liebt dich .«
    »Ich bin mir da nicht so sicher.«
    »Wieso sagt sie, Sean hätte diese Frau ermordet? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Ich will einfach nur wissen, wo sie ist …« Dana hörte ein verdächtiges Schniefen. Gequält hielt sie den Hörer ein Stück vom Ohr weg und wartete, bis Michael sich wieder beruhigt hatte.
    »Pippa meldet sich bestimmt heute noch«, sagte sie, weil ihr nichts anderes einfiel. »Hast du der Polizei gesagt, dass du sie seit gestern nicht gesehen hast?«
    »Ja.« Schnäuzen.
    »Gut. Sie kümmern sich ganz bestimmt um alles. Mach dir keine Sorgen.«
    »Dana …«
    »Ja?«
    »Ihr ist etwas zugestoßen.«
    »Nein. Das glaub ich nicht. Vielleicht ist sie einfach …« Aber ihr fiel nichts ein.
    »Dana, kannst du … kannst du bitte herkommen?«
    »Äh – was?«
    »Ich hab deinen Bruder gefragt, aber er kann nicht weg, sagt er. Und er hat gesagt, ich soll dich fragen, du hättest vielleicht Zeit.«
    Natürlich hatte sie Zeit. Sie hatte nach ihrem Klinikaufenthalt im September aufgegeben so zu tun, als sei ihre Arbeit im Betrieb ihres Vaters wichtig, und sich ein halbes Jahr offiziell beurlauben lassen. Keiner hatte versucht, es ihr auszureden. Und jetzt hatte sie Zeit.
    »Ja, natürlich, aber was soll ich machen? Für dich kochen?«
    Er lachte sogar ein bisschen. »Helfen, sie zu finden.«
    Simon meldete sich aus der Küche. »Dana, deine Pizza ist gleich fertig!«
    »Moment!«, rief sie ungeduldig. »Michael, ich hab das Gefühl, dass du mir nicht alles sagst, kann das sein?«
    Michael schwieg.
    »Okay …« Sie wartete, aber er schwieg immer noch. »Was willst du hören? ›Ja, ich komme, gleich morgen‹?«
    »Sag mir, wann du landest, ich hol dich ab.«
    »Michael, ich …«
    »Bitte!«
    »Was verschweigst du mir? Ihr habt euch gestritten, oder?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Sean.«
    »Details?«
    »Komm einfach morgen. Dann erzähl ich dir alles.«
    »Du bist lästig, weißt du das?«
    »Danke, Dana. Bis morgen.« Er beendete das Gespräch.
    Dana sah zu dem Kater, der jetzt in exzentrischer Pose langgestreckt auf dem Teppich vor der Heizung lag und schnarchte. Ihre Schwester war verschwunden? Und meldete bei der Polizei einen Mordfall, den ihr Ex begangen haben sollte? Verrückt. Wie alles, was von Pippa kam. Das Telefon klingelte wieder, diesmal war es ihr Bruder.
    »Ja, Matt, ich fahr hin«, sagte sie, bevor er sich melden konnte.
    »Danke.«
    »Sie macht immer nur Ärger.«
    »Das ist nicht fair, Dana. Sie hatte es nicht leicht.«
    Sie wollte sagen: Und ich? Hatte ich es leicht? Bin ich etwa glücklich? Fragt mich das mal irgendjemand von euch? Aber sie sagte nur. »Ich melde mich, wenn ich da bin.«
    »Dana! Essen!«, rief Simon.
    Genervt brüllte sie: »Ich habe keinen Hunger mehr, danke!«
    Der Kater schreckte auf und verschwand unter dem Sofa.
    Zwei Stunden später tippte sie die Nummer ihrer Kreditkarte in den Laptop. Der Gesamtwert des Online-Einkaufswagens betrug fünftausenddreihundertfünfundneunzig Pfund. Mit einem Seufzer, irgendwo zwischen Qual und Erleichterung, schickte sie die Bestellung ab.
    Zehn Minuten später hatte sie schon wieder vergessen, was sie sich im Internet bestellt hatte, und gegen Mitternacht orderte sie Schuhe für insgesamt viertausendvierundachtzig Pfund.

Auszug aus Philippa Murrays Tagebuch
    Montag, 22. 12. 2003
    Es ist jetzt drei Uhr morgens, ich komme von Seans Vater zurück. Wir sind am Ende mit den Nerven.
    Mein Auto ist in der Werkstatt. Pete und ich fuhren deshalb mit dem Zug nach Glasgow, und dann weiter mit der U-Bahn. Jedenfalls haben wir das versucht. Die Leute, die wir fragten, meinten, es sei ganz einfach, aber wir stiegen in unserer Aufregung in die falsche U-Bahn, und irgendwann wussten wir gar nicht mehr, wo wir waren. Wir mussten ein Taxi nehmen, was unheimlich teuer war, ich denke, der Taxifahrer hat uns verarscht. Dann waren wir irgendwann endlich im Curlers Rest. Hinter der Theke arbeiteten zwei Mädchen, und als wir ihnen das Foto von Sean zeigten und

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