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Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Titel: Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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Zeit über die Feiertage sediert, damit sie nicht wieder mehrere tausend Pfund für sinnlosen Weihnachtsschrott verbrennt. Wobei ich sagen muss, dass die beiden mittlerweile ein hervorragend eingespieltes Team sind. Simon bringt ihre Frustkäufe immer nach ein paar Tagen zurück und lässt sich das Geld wiedergeben. Sie packt die Sachen sowieso nie aus. Man kennt die beiden schon in jedem Laden in Plymouth, und es gibt immer wieder Anfragen von Talkshows, in die Dana und Simon eingeladen werden sollen. Simon lässt dann jedes Mal Vaters Anwälte antworten.
    Letztens war sie in London shoppen. Sie kam aber mit keiner einzigen Einkaufstasche zurück. Simon rief gleich bei der Bank an und ließ sich durchgeben, was über die Kreditkarte meiner Schwester gerauscht war. Sie kennen ihn dort schon, und zum Glück für Dana hat er eine Vollmacht über all ihre Konten, um Schlimmeres zu verhindern. Jedenfalls fanden sich ein paar unerklärliche Posten auf der Kreditkarte. Dana behauptete, man hätte sie bestohlen, was Simon gleich bei der Polizei meldete. Aber dann kam ihm die Geschichte irgendwie komisch vor, und er fing an, die Läden abzutelefonieren, in denen sie gewesen war. Überall sagten sie ihm dasselbe: Dana war tatsächlich dort gewesen, hatte bezahlt und dann die Sachen einfach stehenlassen. Vor den Boutiquen. War einfach weiter in den nächsten Laden gegangen. Natürlich hatten die Verkäuferinnen gedacht, sie sei etwas zerstreut und käme irgendwann wieder.
    Ich habe ein bisschen mit meinen Neffen gespielt, hauptsächlich, um mich nicht mit Sarah unterhalten zu müssen. Sie waren sehr glücklich über meine Weihnachtsgeschenke, aber die hatte ich auch mit Matt abgesprochen: für jeden ein neues Fahrrad. Ehrlich gesagt hat Matt sie auch mitfinanziert.
    Als Sarah die Jungs ins Bett brachte, sagte Matt zu mir: »Ich geb dir das Geld für den Flug nach New York. Sieh es als mein Weihnachtsgeschenk an.«
    »Du hast mir schon was Teures zum Geburtstag geschenkt und gesagt, dafür gäbe es dann nichts zu Weihnachten«, sagte ich.
    »Ich hab dich angelogen.«
    »Es ist nicht so, dass ich kein Geld verdiene, das weißt du, oder?«
    »Lass mich doch, es macht mir Spaß.«
    »Und was sagt Sarah dazu?«
    Matt lächelte und hob die Schultern. »Es ist mein Geld, und du bist meine Schwester.«
    »Sie kann mich nicht leiden.«
    »Du kannst sie nicht leiden.«
    »Sie kommt mit Dana klar.«
    »Tut sie nicht. Sarah fühlt sich Dana nur moralisch überlegen. Und dir fühlt sie sich unterlegen.«
    »Moralisch?«
    »Weil du eine Ausbildung hast und arbeitest und im Ausland warst und dein Ding machst.«
    »Sie wollte doch Kinder und bloß nie arbeiten und ach ist das Leben schön an der Seite eines wohlhabenden Ehemanns?«
    »Sie wusste nicht, wie langweilig es sein würde.«
    »Das rührt mich zu Tränen.«
    »Sie unterstützt mich sehr.«
    Und ich schwieg.
    »Würdest du ihn zurücknehmen, wenn sich herausstellt, dass er jetzt bei einer anderen Frau ist? Mit ihr Weihnachten feiert statt mit dir?«, fragte Matt nach einer Weile.
    Ich denke immer noch darüber nach.
     

Mittwoch, 1. Dezember 2010

5.
    Eine Nacht nicht zu schlafen, brachte sein gesamtes System durcheinander. Jetzt war es drei Uhr morgens, und er war wach. Todmüde, aber wach, und er konnte nicht wieder einschlafen. Versuchte es eine Weile, gab dann auf und ging in die Bibliothek.
    Noch einen Monat, und er würde keine Bibliothek mehr haben. Kein Haus. Keine Arbeit. Nur noch ein Taschengeld, ein großzügiges, sicher, gemessen an dem, was andere Menschen monatlich zur Verfügung hatten und in Anbetracht dessen, dass er nicht einmal dafür arbeiten musste.
    Er hatte es nicht kommen sehen. Er hatte damit gerechnet, dass das Erbe seines Vaters zu gleichen Teilen auf ihn und seinen Halbbruder überging. Lillian hätte den Anteil ihres Sohnes verwaltet, bis dieser volljährig war, man hätte sich abgesprochen, was die Unternehmensführung anging. Aber dann war es anders gekommen: Lillian präsentierte ein Testament, das besagte, sie würde im Falle, dass sie einen Sohn von ihrem Ehemann bekam, sein gesamtes Vermögen erben, im Falle einer Tochter ginge das Erbe in gleichen Teilen an Lillian und Cedric. Blieb sie kinderlos, bekäme sie eine lebenslange Witwenrente sowie ein lebenslanges Wohnrecht auf dem Anwesen in Fife.
    Wie passend, dass sie kurz vor seinem Tod einen Jungen bekommen hatte.
    Cedric hatte versucht, das Testament anzufechten. Er war überzeugt gewesen, dass

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