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Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Titel: Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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an. »Du hast mir das Leben gerettet, und ich habe gesagt, dass ich dir das nicht vergessen werde.«
    »Hast du mir das gesagt?«
    Sie zuckte die Schultern. »Jedenfalls hab ich es gedacht. Und jetzt brauchst du mich, wie es aussieht. Damit ich dir helfe.«
    »Jetzt brauche ich dich?« Ich wurde immer fassungsloser. »Jetzt? Was war, als ich im Krankenhaus lag? Nur mal so als Beispiel?«
    »Ach, ja, das war etwas anderes. Außerdem gab es da Ärzte und Pfleger, und die Eltern waren immer da, und diese eine Freundin von dir … Monique?«
    »Nicky.«
    »Genau. Ich hoffe, du hast noch Kontakt zu ihr. Du hast nicht viele Freundinnen. Hast du überhaupt Freundinnen? Du hattest schon in der Schule nie wirklich Freundinnen.«
    »Oh! Ich habe eine große Schwester! Warum hat mir das nie jemand gesagt?«, rief ich.
    »Spar dir den Spott und hör zu. Wir wollen uns beide so wenig wie möglich quälen, und ich habe mir sagen lassen, dass es in der George Street ein paar anständige Geschäfte geben soll. Ist Jenners weit von der George Street? Da will ich auch noch hin.«
    »Weiß Simon, dass du hier bist?« In mir keimte der Verdacht, dass sie mich zu Hause als Grund vorschob, eine Stadt leer zu kaufen, in der ihr Mann noch keine Kreditkartensperre für sie verhängt hatte.
    »Wenn dir Edinburgh nicht reicht, bleib einfach länger und versuch es mit Glasgow.«
    »Das soll so gewöhnlich sein«, sagte sie.
    »Dana. Hast du nicht gerade gesagt, du willst uns beide so wenig wie möglich quälen?« Die Ungeduld.
    »Ich bin hier, um dir zu sagen, dass Sean …« Sie zögerte. Ich konnte in ihrem Gesicht sehen, wie es in ihr kämpfte. »… dich nicht verdient hat.« Mir etwas Nettes zu sagen, war vermutlich der größte innere Kampf, den sie in ihrem Leben auszutragen hatte.
    »Er hat mich nicht verdient? Wie meinst du das?«
    Sie stöhnte. Jetzt sie: ungeduldig. »Du warst … bestimmt nicht die einzige Frau in seinem Leben. Hast du nicht selbst gesagt, dass er wahrscheinlich mit einer anderen durchgebrannt ist?«
    »Das sagt Vater.«
    »Oh. Dann hat er das gesagt. Ja. Aber ich finde, da ist was dran. Ich hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl bei ihm. Ich wette, er ist nicht der treueste Typ. Oder? Was meinst du?«
    »Dana, verpiss dich. Ich ertrage dich nicht mehr.«
    Sie lachte. »Hey, Pippa! Beruhig dich wieder! Du weißt doch, ich bin nicht so gut, wenn es um Smalltalk geht. Ich trete in jedes Fettnäpfchen.«
    »Fettfass.«
    »Weißt du, ich habe wirklich nur vor, so von Schwester zu Schwester nachzusehen, ob es dir gut geht, und außerdem fand ich es meine Pflicht, dir zu sagen, dass er einfach nicht zu dir passt.«
    »Das ist jetzt einer dieser Momente, in denen ich ernsthaft darüber nachdenke, ob ich es nicht bereuen sollte, dich vom kalten Badezimmerboden weggezerrt und in die stabile Seitenlage gebracht zu haben.«
    Wieder dieses Lachen. »Dieser Michael McLean, weißt du, er hat Geschmack. Da ist etwas in seinen Fotos … Hat er die selbst gemacht?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich bin wirklich nicht so eng mit ihm.«
    »Schade. Es spricht so viel aus diesen Bildern, und aus dem Wenigen, was er schreibt. Es ist so ganz anders. Ich wette, er ist ein ganz toller Mann.«
    »So toll wie Simon?«, fragte ich scharf.
    »Hoffentlich nicht so langweilig!« Sie lachte. Welche Tabletten hatte sie heute bloß wieder vertauscht? »Simon legt jeden Abend die Kleidung für den nächsten Tag raus. Dazu vergleicht er drei unterschiedliche Wetterdienste mit ihren Vorhersagen. Dann legt er sich ins Bett und liest Science-Fiction-Romane. Er sagt, das sei hoch anspruchsvoll, man müsse dazu viel über Physik und Chemie – und den Rest hab ich vergessen – wissen, und die Typen, die so was schreiben, seien Genies. Das geht schon immer so. Er war nie anders.«
    »Zügellose Leidenschaft.«
    »Ganz genau«, sagte sie trocken. »Aber Simon ist immer für mich da. Er passt auf mich auf. Sean lässt dich hängen. So, das war’s mit den warmen Worten von Schwester zu Schwester.« Sie stand auf und ging zur Tür. Sie trug ein Kleid, noch nicht zu sommerlich, darüber eine Strickjacke. Passende Handtasche, passende Schuhe, passendes Make-up. Das genaue Gegenteil von mir. Als sie mich mit einem Blick musterte, war mir klar, dass sie gerade genau dasselbe dachte. Nur eben mit anderen Vorzeichen.
    »Du kommst über ihn hinweg, ehrlich«, sagte sie, legte eine Hand auf meinen Arm, lächelte. Dann drehte sie sich um und ging. Ohne Gruß.

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