Das Zombie-Trio
nicht aus. Es ging noch weiter, wie ich mit einigen Seitenblicken erkannte, und diesmal führte der Weg hinab in den Keller.
Wieder begann die Quälerei. Ich hoffte, dass mein Rücken hielt. Leider befand ich mich noch immer nicht im Vollbesitz meiner Kräfte, sonst hätte ich es längst mit Gegenwehr versucht. Ich hätte mich an einer Stufe abstemmen und versuchen können, die Nackte aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Endlich hatten wir das Ziel erreicht, und auch das ließ mich nicht eben jubeln.
Kein Licht. Nur Dunkelheit und darin ein feuchter und verdammt alter Gestank nach Verwesung. War das hier die Hölle des ehemaligen Krankenhauses, die Crowley für seine Bewunderer geschaffen hat?
Die Dunkelheit gab mir keine Antwort, aber die Untote ließ meine Handgelenke endlich los.
Meine Arme klatschten auf den feuchten Boden. Ich spürte In meinen Schultern ein schmerzhaftes Zerren. Beinahe hätte sie mir die Arme ausgerissen.
Hätte man mich jetzt angegriffen, wären meine Chancen verdammt gering gewesen. Zum Glück passierte das nicht. Die Untote hatte etwas anderes mit mir vor.
Mein Gehör hatte sich normalisiert, und so verfolgte ich das Geräusch ihrer Schritte. Das Tappen der nackten Füße war für mich Hinweis genug. Sie entfernten sich zwar etwas, aber sie blieben trotzdem nahe genug, sodass ich sie immer wieder hörte.
Plötzlich wurde es hell. Ich hatte zuvor ein Zischen gehört. Der Widerschein einer Flamme geriet in mein Blickfeld, und wenig später gesellten sich noch andere Schatten dazu.
Ich hätte mich gern gedreht und nachgeschaut, von wem diese stammten, aber eine innere Stimme riet davon ab. Stattdessen beschäftigte ich mich mit mir selbst, schob die Hand in die rechte Jackentasche und musste mit Entsetzen feststellen, dass mein Kreuz verschwunden war.
Das war ein harter Schlag. Einer, der mich sogar tief unter die Gürtellinie getroffen hatte. Meine Kehle verengte sich, denn in Augenblicken wie diesen schwand die Hoffnung dahin.
Aber wer hatte das Kreuz jetzt?
Ich ging nicht davon aus, dass es von der dritten Nackten genommen worden war. Vielmehr konnte es sein, dass ich es auf dem Transport nach unten verloren hatte.
Und die Beretta?
Die war noch da. Wie ein bester Freund, der einen Menschen nicht verlassen wollte. Die Hoffnung in mir stieg wieder. Es war auch hilfreich, dass man mich nicht gefesselt hatte. Außerdem verschwand in meiner Umgebung allmählich die Dunkelheit, weil der weibliche Zombie einige Kerzendochte angezündet hatte. So war ich von mehreren Lichtquellen umgeben.
Ich bewegte meinen Kopf nur sehr behutsam, um zu erfahren, wie es in meiner Umgebung aussah. Einige Kisten aus einem durchsichtigen Material standen vor einem Hintergrund, den ich zunächst nur als schwarz und mächtig ansah. Als jedoch noch zwei weitere Kerzen brannten, da erkannte ich in ihm einen gewaltigen Ofen, der sich hoch bis zur Decke schraubte.
Durch die Ofenklappe konnte man einen Menschen fast quer schieben. Bei dem Gedanken bildete sich bei mir eine Gänsehaut, und ich war erleichtert, dass in diesem verfluchten Ding kein Feuer loderte.
Aber das konnte sich ändern. Feuer genug stand in der Nähe. Noch eine Kerze wurde aufgestellt. Sie fand ihren Platz auf der größten der Glaskisten, über deren Funktion ich nichts wusste. Sie besaßen ausreichend große Ausmaße, um auch einen Menschen aufzunehmen.
Ich ließ die Gestalt nicht aus den Augen. Dabei dachte ich auch zugleich an meine Verteidigung. Die Waffe steckte nicht mehr unter der Kleidung. Ich hielt die Beretta in der Hand, die bewegungslos neben meiner rechten Körperseite lag.
Die Nackte tappte weiter. Sie hatte alle Dochte angesteckt und war damit sehr zufrieden. Jetzt kümmerte sie sich um den Ofen und um dessen Klappe.
Sie löste irgendwelche Halterungen, um sie aufzerren zu können. Mein Blick fiel in ein gewaltiges Maul. Dieser Ofen war perfekt, um größere Gegenstände zu verbrennen, unter anderem auch Menschen. Obwohl die Untote nichts in der Richtung getan hatte, war ich mir sicher, dass ich einen Platz in dem verdammten Ofen finden würde.
Plötzlich war das Feuer da!
Ich zuckte zusammen, weil ich damit nicht mehr gerechnet hatte. Flammen stiegen in die Höhe. Sie erhellten den Schlund, auf dessen Rost sich Asche verteilte.
Mir fauchte eine Hitze entgegen, die ich als sehr unangenehm empfand. Deshalb wunderte es mich auch, dass die Untote so nahe an der Öffnung stand. Sehr schnell fiel mir ein, dass Wesen wie sie
Weitere Kostenlose Bücher