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Das zweite Imperium der Menschheit

Das zweite Imperium der Menschheit

Titel: Das zweite Imperium der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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auf den Planeten ankommen, sind die Forscher fast acht Tage auf
Dorian – die Piraten eineinhalb. Also, Männer, ihr habt alles mitgehört?«,
sagte der Offizier.
    Von den Stationen trafen die Meldungen ein. Die Polizisten waren auf ihren Posten.
Wilcox wusste, dass sie handeln würden, sobald die Station erreicht war.
Die Mannschaft des Tigers Singh war eine der besten, die es gab. Normale
Männer, wie sie in jedem Schiff zu finden waren. Das Geheimnis dieser Schlagkraft
war die Beliebtheit des Kommandanten. Sie spurten, weil es ihn freute.
    In der Ferne wuchs ein Punkt, der jedoch nicht das Licht einer Sonne darstellte.
Er wurde rasch größer. Die Periskope des Maschinenraums stellten
sich darauf ein. Zehn Minuten später hielt die GREYHOUND an der aufgebrochenen
Schleuse der stählernen Kugel. Drei Teams enterten den Satelliten. Sie
fuhren eine luftdichte Röhre aus, die Kugel und Schiff miteinander verband.
Die Männer enterten hinüber. Kommandos, mit denen sie sich verständigten,
klangen über die Helmlautsprecher. Zunächst wurde der Proviant ergänzt.
Noch während ein Trupp diese Arbeiten durchführte, schlossen andere
Männer die Tanks an. Hochdruckpumpen jagten die Reaktionsmasse durch dicke
Schläuche in das Schiff. Cravcic holte seine Laserteile und Reservehandschuhe
– ohne die schien er nicht auszukommen.
    In der zerstörten Schleuse war ein Zeichen in die Wand eingebrannt. Der
Kommandant, ein Schatten zwischen seinen Leuten, erstarrte. Ein Blick durch
die Helmscheibe zeigte den Vorbeieilenden, was Singh fühlen musste. Unter
dem blonden Haar blickten seine Augen auf das Zeichen V. Seine Fäuste schlossen
und öffneten sich. Er drehte sich um und rannte in die Steuerkabine. Wilcox
rief die Stationen des Schiffes ab, als der Kommandant im Schuppenpanzer hereinstürmte.
Mit einem Blick sah der Erste, was los war.
    »Singh!«, rief er hart. Langsam wandte der Kommandant den Kopf. Der
Blick, der Wilcox traf, war voll abgrundtiefer Ratlosigkeit. »Verdammt!
Mach dich nicht krank! Vergiss dieses V, und sieh zu, dass wir wegkommen. Je
schneller wir Fahrt aufnehmen, desto eher bist du an deinem Ziel. Dreh bitte
nicht durch!«
    »Du weißt nicht«, sagte Singh, während er den Verschluss
des Helmes öffnete und sich die durchsichtige Kugel von den Schultern schraubte,
»was es für mich bedeutet. Seit Jahren komme ich immer an irgendeine
Stelle dieses Imperiums, an der kurz vorher mein Vater war. Mir bleibt nur übrig,
sein Zeichen zu bewundern. V steht für Vetura, sagte er. Und dann soll
ich nicht zornig sein.«
    Wilcox schloss die Schleuse im Mittelschiff. Die letzte Fertig-Meldung kam an.
    »Der Kommandant wird gebeten, die Anordnungen zu erteilen – bitte,
Singh.«
    Die ENIGMA-GREYHOUND legte von der blitzenden Kugel ab, und aus sämtlichen
Düsen brach weiß glühendes Gas. Die Feuerkugel breitete sich
aus, zerschmolz dann zu einer Spindel, und schließlich war es nur noch
ein dünner Faden ionisierter Partikel, der sie mit dem dahinschießenden
Schiff verband. Die Reaktoren liefen auf Hochtouren. Innerhalb von Sekunden
war der Satellit aus der Sicht entschwunden. Das Zielgebiet war fünfundsechzig
Stunden entfernt. Das Schiff nahm Kurs auf die Sonne Axarnea und deren insgesamt
elf geheimnisvolle Planeten.
     
    CHRONIST: Oliver Sevenaer XXXI.
    GESCHICHTE DES II. IMPERIUMS
     
    Robot-Handschriftliches Manuskript (Auszüge)
     
    »Der schwarze Götze«, schrieb Tamione Gadira Fineletters
ruhig, »des VERLORENEN SYSTEMS kann als Metapher dafür dienen,
dass sich bestimmte Faktoren der Geschichte wiederholen. Drei Beispiele von
vielen mögen die Überlegungen des Chronisten illustrieren: Die Tempel
der Insel Malta, die ägyptischen Tempel und Totenmale und die Maya-Bauwerke
im südamerikanischen Kontinent; alle auf Terra/Sol. Die erwähnten
Beispiele zeigen ein Dilemma der historischen und archäologischen Forschung
auf. Die Erbauer jener schier unvergänglichen steinernen Hinterlassenschaften
hausten selbst in Hütten oder Bauten aus Lehmziegeln und dergl. die binnen
kurzer Zeit, nach dem Verschwinden oder Aussterben der Mega-Baumeister, meist
spurenlos vergingen. Kein Forscher, der sich mit terranischer Geschichte beschäftigt,
war wirklich überrascht, dass diese Gesetzmäßigkeit auch für
die meisten, ehemals besiedelten Planeten der Galaxis zutraf. (Ausnahmen bestätigten
die Regel). Riesige

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