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Das zweite Imperium der Menschheit

Das zweite Imperium der Menschheit

Titel: Das zweite Imperium der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Geschichte des Planeten Kingsley.
    Ferner erwischten sie noch biologische Fachwerke, einen Abriss der Geschichte
des Götzen und andere wichtige Schriften. Spät abends, nachdem sie
diesen Ausschnitt des Planeten stundenlang durchsucht hatten, kehrten sie zurück.
Das Schiff füllte sich. Vom archäologischen Standpunkt aus war die
Last der SEARCHER das Wertvollste, das seit Jahrhunderten in einem Schiff transportiert
worden war.
     
    Cassian suchte den betreffenden Schalter, fand und betätigte ihn. Der Raum
wurde in blendende Helligkeit getaucht. Gleichzeitig begann es aus drei Ecken
zu kreischen und zu winseln. Er drehte sich herum und riss seine Waffe heraus.
Drei Maschinen rasten in einer wilden Fahrt auf ihn zu. Die leuchtenden Stacheln
ihrer Vorderseite zitterten ihm entgegen. Er rettete sich mit einem gewaltigen
Sprung auf einen Mauerabsatz. Dann schoss er. Der Laser surrte auf – einmal,
dreimal, dann in Dauerfeuer.
    Die Maschinen versuchten, den tödlichen Lichtblitzen auszuweichen, rasten
umher, und eine von ihnen blieb liegen. Cassian klammerte sich an einem vergoldeten
Stück einer Figur fest und schoss weiter. Die zweite Maschine fiel aus.
Dann brach der goldene Bügel ab. Cassian stürzte, wirbelte wieder
hoch, der Laser fiel ihm aus der Hand. Die Maschine schlug einen Haken. Cassian
sprang in Todesangst vorwärts. Er bekam die Waffe am Lauf zu fassen, verbrannte
sich die Hand und überschlug sich. Dann hatte er den Laser in der Linken
und gab Dauerfeuer. Einen Fußbreit vor ihm kam die metallene Spinne glühend
zum Stehen.
    Ein spiegelndes Stück Metall inmitten einer Armatur der Halle auf Tibet
II zeigte ihm sein Abbild. Die Haare klebten schweißnass; Schweiß
lief über sein Gesicht mit den roten Augen. Die Finger zitterten. Er atmete
tief durch und ging langsam weiter. Hinter ihm blieb die strahlende Halle. Die
Namen hatten die Planeten von Garry Vipers Expedition behalten – das wenige
Material, das es noch gab, vermerkte sie. Es war Nacht. Der Planet trug seinen
Namen nicht zu Unrecht. Tibet auf Terra, kalt und von eisigen Stürmen durchzogen,
entsprachen der Welt Tibet II. Die Sterne standen über einem schwarzen,
eisigen Himmel. Cassian fror. Er fasste in die Taschen seines Anoraks, holte
Handschuhe hervor und zog sie an. Noch immer hielt er den Laser umfasst.
    Er öffnete die Außentür. Vor ihm tanzten Schneeflocken durch
die Schwärze – ein Ballett des Todes. Was hinter diesem lichtflirrenden
Vorhang gefrorenen Wassers auf jeden Fremdling lauerte, war furchtbar und unheimlich.
Ein Schrei, gellend und unbeherrscht, weckte ihn aus der Erstarrung. Das Tier,
das gegen ihn anstürmte, zögerte einen Moment. Der Spieler begann
zu laufen – er wusste, dass sein Leben von der Geschwindigkeit abhing.
Er drehte sich um, raste den Gang zurück und in die Helligkeit hinein.
Er vergaß, seine Waffe abzufeuern. Panische Furcht lähmte sein Denken.
    Die Eisbestie war dunkelgrau. Das, was Cassian gesehen hatte, schien ihm eine
Mischung zu sein von Eisbär, Dreihornsaurier und Einhorn. Jedenfalls vernahm
er durch das Pochen seines Blutes, das gegen die Schläfen schlug, das rasende
Tappen von Sohlen. Ein böses Fauchen, vermischt mit dem Keuchen der Anstrengung,
verdoppelte seine Geschwindigkeit. Er rannte durch die Halle, tippte in fliegender
Hast die Daten für den Sprung und warf sich über den steinernen Wall.
    Hinter ihm schüttelte sich die Bestie, sprang auf den Steinsockel, und
in demselben Moment entlud sich der Blitz. Krachend trafen die Gegner gleichzeitig
auf Dorian ein. Die Bestie sprang hinunter, als Cassian schon zwanzig Meter
von der Plattform entfernt war. Er rannte, dann schien er sich zu besinnen.
Niemand war zu sehen, keiner half ihm. Er riss den Laser heraus und drückte
ab. Lichtblitze schossen quer durch die Halle und versanken im Pelz der Bestie.
Sie richtete sich auf den Hinterbeinen auf und schrie.
    Drei Stockwerke höher fuhr Dan Flamsteed in kaltem Entsetzen aus seinem
Stuhl. Der Schrei, der seine Ohren traf, war furchtbar. Flamsteed riss den Laser
aus der Hülle und stürzte nach draußen. Drei Meter vor seiner
Tür führte ein Lift nach unten. Die Kabinentür glitt auf, Flamsteed
warf sich hinein und fuhr nach unten – surrend glitt die Tür in der
Halle auf. Dan lief vorwärts, dann starrte er wortlos auf die Szene, die
sich ihm bot.
    Cassian schoss immer noch, obwohl

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