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Das zweite Imperium der Menschheit

Das zweite Imperium der Menschheit

Titel: Das zweite Imperium der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Auxilly sagen,
dass er euch gesehen hat und euch zuhört. Aber er kann noch nicht direkt
mit euch sprechen. Entsprechende Maschinen müssen erst gebaut werden. Wartet
bitte noch etwas. Es ging zu schnell für uns.«
    »Wir warten. Wir lange wird es dauern?«
    »Einige Stunden, nach eurer Zeitrechnung. Wir arbeiten an einem Empfangssaal
für euch, der mit einer Übersetzungsmaschine für die Geräte
Auxillys versehen werden muss.«
    »Einverstanden«, sagte Baricad. Die Lautsprecher schrien gegen die
Wände. »Wir warten. Wir sehen uns in der Zwischenzeit die Stadt an.
Können wir uns frei bewegen?«
    »Natürlich. Alles ist euer Eigentum!«
    »Das ist zu viel«, sagte Baricad langsam. »Dieses Geschenk können
wir nicht annehmen. Wir haben nichts Gleichwertiges mitzubringen.«
    »Darüber«, dröhnte Auxilly, »werden wir uns noch unterhalten
müssen. Kommt bitte in einigen Stunden wieder hierher – an diesen
Eingang. Das Licht wird euch führen.«
    Weit hinter den Scharen der Roboter blinkte ein rotes Licht unter der Platte
eines Metalldachs auf. Das Dach überspannte eine Rampe, die in einem gewaltigen
Tor endete. Das wuchtige Gebäude war offensichtlich der Sitz Auxillys.
Knackend schaltete das fremde Gerät ab. Die Roboter bildeten eine Gasse,
durch die drei Menschen gingen. Hinter ihnen drängte sich die Mannschaft
aus der Schleuse und betrat den Boden Alphas. Nur einige Geschütze blieben
besetzt. Assandoa und Perera schlossen sich den dreien an, der Rostrovier rollte
neben ihnen her. Sie blickten in das Innere eines Saales. Dort sahen sie nüchtern
konstruierte Maschinen.
    Eine Handbreit über dem Boden schwebte ein silbern glänzendes Gefährt
– ein Transportfahrzeug. Es bewegte sich lautlos vorwärts und hielt
genau unter den sechs Wesen an.
    »Offensichtlich sollen wir zu einer Spazierfahrt eingeladen werden«,
meinte Iron bedächtig. Seine Augen wanderten über das fremdartige
Bild.
    »So ist es«, sagte der Rostrovier. »Sie werden uns wahrscheinlich
ihre Stadt zeigen und ihre Werkstätten. Was sonst?«
    Eine silberne Spinne kam auf die Rampe. Sie hielt vor Baricad an, deutete mit
einem der acht Füße auf das Fahrzeug und kletterte geschickt herunter,
schnell und lautlos. Der Roboter nahm den Führersitz ein.
    »Das ist der technisch ausgereifteste Roboter, den ich je gesehen habe!«,
rief Assandoa begeistert aus.
    »Das Imperium hat seine Robots dank einer anderen Kultur meist stationär
entwickelt. Die beiden Superhirne haben wahrscheinlich wenig andere Probleme
gehabt. Stelle dir vor, ein Planet arbeitet nur auf diese Entwicklung hin –
die gesamte Kraft wird darauf konzentriert«, entgegnete ihm Baricad. Sie
verteilten sich auf die Sitze des Fahrzeugs. Dann raste die schwebende Schale
los. In atemberaubender Geschwindigkeit fuhr er eine Kurve auf dem Platz, bog
in eine Rampe ab und schoss hinauf zu der Front der Gebäude. Sie kamen
an den Reihen großer Bauten vorbei, die in der Helligkeit funkelten wie
Spiegel. Unter ihnen lagen ausgedehnte Höfe, die mit großblättrigen
Pflanzen bewachsen waren.
    Von der Hochstraße führten Abzweigungen weg; plötzlich war dieses
System ganz klar. Eine Riesenspirale führte von einem zentralen Innenhof
der Roboterstadt in weiter werdenden Windungen nach außen . Nur
der Robot, der dieses dahinjagende Fahrzeug zu lenken schien, wusste, wie weit.
Assandoa Green beugte sich vor, um ihnen leichter erklären zu können,
was er dachte.
    »Diese Stadt«, sagte er, »ist ein lebender Anachronismus. Betrachtet
nur die gewaltige, durch nichts gehemmte Bauweise. Hier ist nicht geplant, sondern
gerechnet worden. Maschinen und Straßen beweisen, dass diese Rasse schon
immer gute Mathematiker hatte. Wenn man einem Roboter den Auftrag erteilt, eine
Stadt für sich und seinesgleichen zu bauen, dann fällt sie so aus
wie Kyberna City – ich habe diesen Namen eben geprägt.«
    »Es waren Roboter, die diese Anlagen gebaut haben«, bekräftigte
Iron.
    »Wenn wir diese einsame, leblose Welt als Heimat eines Planetenvolks, einer
Alien-Rasse betrachten, dann werden wir herausfinden, dass sie trauernd starb.
Und aus dieser Trauer erwuchs das Gefühl, ein nutzbringendes Testament
zu hinterlassen. Ihnen selbst konnte es nicht mehr helfen«, sagte Assandoa
laut. »Auch nicht den Nachkommen. Einfach deshalb, weil es keine gab. Also
bauten sie Roboter, die nichts anderes im Sinn haben,

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