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Das zweite Imperium der Menschheit

Das zweite Imperium der Menschheit

Titel: Das zweite Imperium der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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über ihnen
schwebte. Der Robot, der das Fahrzeug steuerte, wich in einem Haken geschickt
aus, wechselte die Fahrbahn und tauchte in einen Tunnel ein. Als die Geschwindigkeit
des Gleiters wieder rapide zugenommen hatte und sie aus dem Loch der anderen
Tunnelseite wieder auf die Hauptstraße hinaufschossen, erwartete sie bereits
ihr Untergang.
    Perera hatte seinen Laser in der Hand und sah sich nach allen Seiten um. Hart
stoppte der Gleiter vor einem Panzer vor ihnen auf der Straße. Auch hinter
ihnen rollte ein stählerner Riese auf sie zu. Die Seiten deckten zwei andere
Kampfwagen. Drohende Rohre verschiedener Stärke richteten sich auf die
Insassen.
    Das Schiff war gelandet, genau über dem Tunnel. Die Straße, der Stahl
und die Decke der Unterführung hatten nachgegeben, und der Boden war eingesunken.
Das Bild der Zerstörung war komplett. Die Straße war aufgerissen,
in der Länge von ungefähr dreihundert Metern. Das Flugschiff lag auf
der Seite, aber aus seinen Luken schoben sich Panzer heraus, einer nach dem
anderen.
    Jetzt erwachte das Team aus seiner Erstarrung. Der Schirm über ihren Köpfen
schrumpfte gegen den Rand der Projektoren zurück. Iron riss die junge Frau
aus dem Fahrzeug. Jede Bewegung wurde von den Geschützen des Panzers registriert.
Perera und Assandoa hechteten über den Rand, liefen geduckt zwischen den
Ketten der Fahrzeuge hindurch und verschwanden in einem Graben neben der Straße.
In der Ferne näherten sich Fluggeräte, die in Kyberna City aufgestiegen
waren. Ein vernichtender Raketenhagel stieg ihnen entgegen. Flugzeuge stürzten
brennend und heulend ab. Shemnouk rollte mit der Behändigkeit eines federnden
Balles im Zickzack über die Straße. Sein Körper, nicht größer
als ein Wasserball, fand immer ein Versteck. Jetzt schienen die Panzer einen
Befehl zum Handeln bekommen zu haben. Luken öffneten sich an ihren Vorderfronten,
und Roboter quollen heraus.
    Thighe, der Lenker des Wagens, feuerte wild und planmäßig mit seinen
sämtlichen Waffen auf die Angreifer. Reihenweise sanken die hellblau spiegelnden
Roboter nieder. Louis riss verzweifelt an der Luke auf dem Dach des Riesen,
sah, wie sich langsam ein dickes Rohr senkte und einen weiß glühenden
Strahl reiner Vernichtungsenergie auf den Robot abfeuerte. Thighe hörte
auf zu existieren.
     
    Die Roboter verfolgten mit unbeirrbarem Eifer die Spuren, die von den menschlichen
Wesen hinterlassen worden waren. Sie ließen sich in den Graben fallen,
an dessen anderem Ende jetzt Perera und Green, wild feuernd, auftauchten und
wieder verschwanden. Einige Maschinen waren liegen geblieben. Heulend und kreischend
erfolgte der Angriff der Flugzeuge. Der Panzer, dessen Motoren eben noch röhrend
den Koloss über den Straßenrand schoben, hob sich unter einer ungeheuren
Explosion. Der Körper des Kapitäns wurde hochgerissen, durch die Luft
getragen und in eine Wiese geschleudert.
    Er erhob sich nicht wieder. Über und neben ihm tobte der Kampf weiter.
Roboter verfolgten auch Iron, der die junge Frau an der Hand gefasst hielt und
über eine freie Fläche stob. Er verbarg sich unter dem Dach eines
Eingangs, hinter einer Mauer. Neben ihnen rannten Robots aus einem Schacht herauf
und stürzten sich in den Kampf. Ein Panzer rollte vorüber. Er wurde
von den Robots mit einer Rakete erledigt. Aber er war nur die Vorhut gewesen.
    Hinter ihm kamen andere, schmolzen Gassen in die anstürmenden Robots und
näherten sich dem Versteck der Menschen. Britt war unfähig, ein einziges
Wort zu reden. Halb besinnungslos sah sie zu, was Iron tat. Er blickte sich
schnell um, bemerkte den Schacht und winkte einem Robot. Drei Spinnen waren
sofort neben ihm. Er bedeutete ihnen mit knappen Gesten, die junge Frau mitzunehmen
und zu verstecken. Sechs stählerne Arme griffen sanft, doch bestimmt nach
dem Körper Britts. Sie wehrte sich verbissen.
    »Nein!«, schrie sie, als sie merkte, dass sich die Robots mit ihr
in Bewegung setzten. Aber da war es schon zu spät. Sie sah über sich
rohen Beton und dann nur verschwimmende Lichter. Der letzte Eindruck, den sie
in der Erinnerung hatte, war, dass sich der gewaltige Schotte aufgerichtet hatte.
    Iron handelte mit der Bestimmtheit, mit der er sich in der höchsten Not
eine kleine Chance ausrechnete. Er war gewillt, sie voll auszunutzen –
ansonsten, nun, daran dachte er nicht. Er sah, dass die Tür des Gebäudes,
in

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