Das zweite Imperium der Menschheit

jede Bewegung,
die sich auf den schwarzen Felsen erkennen ließ. Die Schiffe umkreisten
die Stadt. Die TIGER eröffnete den Kampf mit den Lasern.
    Unter der Leitung Shemnouks wurden die Wachtürme angegriffen. Glühende
Strahlen rissen die Geschütze auf, zerschmolzen die Maschinen und trennten
Verbindungen. Die Mauern bröckelten ab. Unablässig strahlten die Sender
des Robotschiffs das Wissen über die neuen Herren herunter. Gleichzeitig
sendete ein großer Spiegel in Kyberna City Störungsgeräusche,
die sich über die Frequenz der Verständigungswellen Tyranes lagerten
und die Geräte verwirrten. Auch diese Idee stammte von dem Schotten. Während
die TIGER das Feuer der Geschütze auf sich zog, der Schirm des Schiffes
die aufprallende Energie absorbierte und die Laser die Stellungen aufrollten,
flog das Robotschiff im Zickzackkurs über die Stadtmauer. Stellen, aus
denen noch nach den Schiffen gefeuert wurde, griff die TIGER mit Lasern an.
Angespannt saßen die Terraner auf ihren Plätzen. Der Robot bediente
die Knöpfe einer Maschine, die das Schiff unabhängig von dem Leitstrahlenblock
landen sollte.
    Das Robotschiff landete auf einem Dach der Hochstraße und zerbrach es.
Der Schutt fiel über die Brüstung in die Tiefe und zerstäubte.
Ein Loch gähnte. Das Robotschiff stieg einige Meter, drehte sich und brachte
die Lukenöffnung exakt dorthin, wo der Belag der Straße sichtbar
geworden war. Wachsam kreiste die TIGER über ihnen.
    »Ist alles von den Dingen, die ich angeordnet hatte, bereitgestellt worden?«,
fragte Iron den Robot.
    »Selbstverständlich, Herr«, sagte die Maschine.
    »Also – auf in den hoffentlich letzten Kampf.«
    Iron wirbelte herum, Assandoa und Baricad folgten ihm. Sie trugen Schutzanzüge.
Mit dem Robot zusammen eilten sie einen Gang hinunter, der sie in den Laderaum
brachte. Dort wartete bereits ein riesiger Panzer auf sie. In ihm waren die
Einrichtungen, die Iron verlangt hatte, eingebaut. Die Luke des Laderaums öffnete
sich. Vor ihnen rollte ein anderer Tank über die Schrägfläche,
feuerte, noch ehe er den Raum verlassen hatte, und fuhr über eine Kolonne
von Robotern, die sich ihm entgegenwarfen. Wieder erscholl die befehlende Stimme
des Schotten. Sie sprach den gleichen Text wie auch bei dem Überfall in
Kyberna City – nur dringender, befehlender. Unsicherheit machte sich bei
den Maschinen bemerkbar. Ein starker Sender, der im ersten Panzer verborgen
war, streute Störfrequenzen aus.
    Dann donnerten die Motoren auf. Die Ketten mahlten. Alles, was den gigantischen
Maschinen im Wege stand, wurde erbarmungslos niedergewalzt. Rücksichtnahme
war unnötig – es war nur veredeltes Metall, das sie zerstörten.
Shemnouk nahm mit Baricad Verbindung auf. Der einzigartige Verstand des Rostroviers
suchte und fand lebende Impulse. Sie kamen aus einem Turm im Zentrum der Stadt.
Shemnouk teilte diese Erkenntnis dem Kapitän mit und beschrieb den Weg.
Die Panzer zogen feuernd ihre Spuren durch das System der Hochstraßen;
Immer näher kamen sie der Residenz Tyranes.
    Die Straße schraubte sich in Spiralen um den Turm auf das untere Niveau
der Stadt hinab. Die Panzer fuhren mit höchster Geschwindigkeit. Das Licht
der Sonne begann zu verlöschen. Hier gab es nur künstliches Licht.
Tyrane mobilisierte hektisch seine letzten Verteidigungsmöglichkeiten.
Er errichtete Fallen, die umgangen wurden. Er blockierte den Weg durch stählerne
Mauern, die aus dem Boden hochwuchsen. Der Laserprojektor, der im vordersten
Panzer eingebaut war, bahnte den Fahrzeugen eine Gasse. Immer mehr solcher Sperren
schoben sich vor – ein Zeichen dafür, dass die Panzer auf dem richtigen
Weg waren.
    Vor einer Abzweigung verharrten die Fahrzeuge, dann raste der Panzer mit der
menschlichen Besatzung los. Er drehte seine Turmgeschütze suchend nach
rechts und links. Sie waren im Labyrinth der Gänge, die sich zwischen den
Knoten elektronischer Gruppengeräte befanden. Hier war – analog zur
Kyberna-VERTRETUNG – die Zentrale, von der aus Tyrane handelte. Das Geschütz
feuerte ständig. Granaten, die nach verzögerter Explosion tödliche
Hagel von Gammastrahlen aussandten, ruinierten die Geräte. Die Terraner
legten ihre Schutzhelme an. Der Panzer rollte weiter. Vor einer stählernen
Wand hielt er an. Die Rohre der Geschütze glühten. Plötzlich
erklang wieder die helle Stimme des Rostroviers.
    »Dahinter«,