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Das zweite Imperium der Menschheit

Das zweite Imperium der Menschheit

Titel: Das zweite Imperium der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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ein Hilfsschiff mitbringen und zur Sicherheit zwei mittlere Zerstörer«,
sagte der Historiker.
    »Wir haben genügend Zeit, um uns einen Weg auszudenken, der uns aus
dieser dummen Situation herausbringt. Das Imperium wird denken, wir seien eine
Gefahr für seinen Bestand. Gruppe Viper, kosmische Seuchenträger!«
    Wayman ging an der Spitze, und sie traten aus dem warmen Dach der Blätter
und Zweige hinaus. Unter ihnen leuchteten die Platten, die den Robots Licht
für die Arbeit gaben. Viper erklärte in überzeugender Ruhe:
    »Wenn gute Ärzte auf dem Schiff sind, werden sie das gleiche feststellen
müssen wie Vaugh, nämlich, dass die Funktion unserer Hirnzellen zugenommen
hat. Das ist nichts, was für das Imperium von Nachteil wäre.«
    »Die Meinung der Ärzte und die Weisungen der Imperiumsbeamten sind
grundverschiedene Dinge. Wir werden mit unserer Macht spielen müssen –
die Mordokmaschine wird uns dabei helfen«, sagte Sheroy Der Craterier zeigte
ein entschlossenes Gesicht; endlich wurde seine Kämpfernatur angesprochen.
Er war bereit, sich in jeder Weise für die Interessen der Gruppe zu schlagen.
    »Alles ist noch ungewiss, nachdem wir nicht genau voraussehen können,
mit welchen Wünschen und Vorstellungen die Männer zurückkommen.
Und es gibt kaum etwas weniger Stures als die Raumgarde, zumindest, was wissenschaftliche
Dinge angeht. Sie werden uns nicht glauben.«
    Garry hatte offensichtlich wenig Hoffnung. Aber er wusste, dass sie zusammen
eine gute Lösung ihrer Probleme finden würden. Sie bestiegen die Treppe,
die empor zu ihrem Hause führte. Die Nacht war da.
     
    In der Stadt war es so still, wie es seit Jahrhunderten gewesen war. Aber nun
fehlten sogar die Robottrupps, die etwas Bewegung in die bunten Wände und
weißen Plätze gebracht hatten. Auch das Brummen der Feldbahn war
unhörbar geworden – sie fuhr draußen vor der Stadt durch das
Flussbett. Die Forscher luden verschiedene Musicubys in eine ihrer Anlagen und
beschallten einen Teil der Stadt mit hoher Wattzahl, was die lastende Stille
erträglich machte. Sie setzten sich in die Halle des Hauses und warteten
auf das Essen aus der halbrobotischen Pantry.
    Einen Vorteil hatte die Sache, dachte Clinton, wir haben jetzt, nachdem wir
alles wissen, genügend Zeit, um unsere Erfahrungen über die Kultur
niederzuschreiben, die Bildaufnahmen zu entwickeln und alles fertig zu machen.
Unser verbessertes Hirn, dachte Van Clinton, innerlich lachend, wird uns dabei
helfen. Wir erkennen während der Arbeit die Zusammenhänge und werden
etwas leisten, das an Gründlichkeit nichts zu wünschen übrig
lässt. Aber wird es genügen, um die Terraner zu überzeugen? Das
Essen kam. Besonders der Kaffee war gut gelungen. Nach dem Essen gingen sie
auseinander, um an ihren verschiedenen Projekten weiterzuarbeiten.
    Viper und Van Clinton setzten sich zusammen. Clinton bediente die Tastatur,
und sie begannen von ganz vorn. Als sie müde wurden, hatten sie fast ein
Drittel der Gesamtgeschichte Khorsabads aufgeschrieben. Morgen würden sie
weiterarbeiten.
    Wayman und Andreatta entwickelten mit ihren automatischen Geräten sämtliche
Filme und Fotos, die sie seit ihrer Ankunft gemacht hatten.
    Sarcec ging allein daran, sämtliche Texte zu entziffern, die noch nicht
übertragen waren. Er erledigte an diesem Abend sein gesamtes Material und
bekam außerdem noch ständig Besuch von Clinton, der wichtige Schriftstücke
zur Ergänzung und als Quellenmaterial für ihre Geschichte benötigte.
    An diesem Abend schafften sie die Geschichte Khorsabads, rekonstruiert aus Sagen
und Märchen, aus Fabeln und Vorstellungen und mit Hilfe ihrer biologischen,
planetengeschichtlichen und genetischen Beobachtungen bis in die bereits beschriebene
Zeit Takolti-apalescaros, des ersten Hirtenfürsten. Dann hörten sie
auf und gingen schlafen.
    Der Floridonianer Aston Kyler, dessen Gestalt zuletzt zwischen den Robotern
gesehen worden war, stellte sich auf einen Zug der Feldbahn, die Sand hinaus
in die Wüste fuhr, und sprang ab, als er in die Nähe des Flusses kam.
Dann ging er am Ufer entlang, bis er an eine Stelle kam, an der sich in einer
Biegung das Wasser staute. Er setzte sich auf einen Findlingsblock, der aus
der letzten Eiszeit stammte.
    Er verschränkte die Arme über den hochgezogenen Knien und sah hinauf
in die Schwärze des Nachthimmels. Irgendein ungewisser Drang hatte ihn
aus der

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