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Das zweite Imperium der Menschheit

Das zweite Imperium der Menschheit

Titel: Das zweite Imperium der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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schnittige Boote, deren Geschütztürme
noch eingefahren waren. Sie setzten zwischen der Stadt und Cuties Schiff auf.
Sofort begannen Soldaten in Reihen das Schiff zu verlassen und sich aufzustellen,
Die Rampen der Forschungsboote schoben sich zur Erde, und die Schleusentore
glitten auf. Der Krach war verhallt, nur einige heisere Kommandos durchschnitten
die Stille.
    Garry befand sich mit seiner Energiewaffe und dem Fernglas im linken Turm des
Festungstors. Ihm gegenüber saß Kyler am Funkgerät Auf der Plattform
des Turmes hockte Andreatta, auch er war an den Funkkreis angeschlossen und
konnte aus dieser Höhe die Bewegungen um die Schiffe herum genau beobachten.
Er hielt auf seinen Knien ein schweres Elektronengewehr und wusste, dass Sheroy
am Osttor postiert war. In seinen Händen befand sich die Zündung für
die beiden Durchbrüche des Flusses, der jetzt nach dem Regen Hochwasser
führte.
    Die anderen Forscher erwarteten die Soldaten am Ausgang der Brücke. Die
Ruhe wurde immer unheimlicher – nur Cutie, der in seiner Kabine saß
und die Augen am Periskop hatte, grinste vorsichtig. Er kannte seine Freunde.
    Eine Gruppe sonderte sich ab und bewegte sich langsam in Richtung der Stadt.
Anführer war ein Major, zu dessen Gruppe die beiden Bakteriologen und der
wissenschaftliche Chef der Hilfstruppe gehörten. Sie kamen in dem feuchten
Sand, der unter ihren Füßen wegrutschte und nachgab, nur langsam
voran. Aber unerbittlich verringerte sich die Distanz, die sie noch vom Festungstor
trennte.
    Schließlich standen sie am letzten Abhang. Unter ihnen lag das Bett des
Flusses, und einige zwanzig Schritte trennten sie noch von den frischen Planken
der Brücke. Als sie Anstalten trafen, weiterzugehen, senkte Garry nur die
Hand. Kyler sprach zwei Worte in sein Mikrophon, und die Funkwellen erreichten
Sheroy, den Craterianer, der sich im Osttor befand. Er bewegte den Hebel
der Zündungen einmal kurz nach beiden Richtungen. Die Erde wurde kurz erschüttert.
Die Männer der Gruppe blieben stehen und sahen sich um. Sie konnten nicht
feststellen, woher der Erdstoß gekommen war.
    Dort, wo nur ein schmaler Streifen aus bewachsener Böschung, Schlick und
angeschwemmten Pflanzenresten den Lauf des Flusses von der fast kreisrunden
Anlage des Kanals trennte, hob sich der Boden. Dann krachte der Donner der doppelten
Explosion, einmal, zweimal ... senkrecht schossen riesige Wassersäulen
in die Luft, Pilze aus Bäumen, Büschen und Rasenstücke wurden
hochgepeitscht. Einige tausend Tonnen Sand folgten ihnen, durch den Luftdruck
der Detonation mitgerissen. Immer noch schlug der Schall hin und her zwischen
der Stadtmauer und der Wand des Dschungels, dessen Bäume sich schüttelten
– da brach die Flutwelle herein. Sie schob auf einem schäumenden Gischtberg
Holzstücke und Schmutz vor sich her. Sie leckte durstig über den trockenen
Sand, riss an den Quadern der Uferbefestigung. Hinter ihr drang das Wasser des
Flusses nach, mit der Vehemenz aufgestauter Kraft.
    Die Wellen bogen um die Stadt und überfluteten die Hafenanlagen. Die Tatsache,
dass die Robots das versunkene und ausgegrabene Schiff hochgewunden und auf
Böcke gestellt hatten, verhinderte ein zweites Versinken. Nur der Zugang
über die neu gebaute Brücke war noch frei. Der Gewölbespezialist
steckte den Zündmechanismus ein und nahm seine Waffe in den Arm. Dann verließ
er den Torturm und schlich dorthin, wo er Garry und Andreatta wusste.
    Wieder sagte Garry einige Worte, und Kyler wiederholte sie vor dem Mikrophon.
Diesmal war es Doug Wayman, der angesprochen wurde. Er rutschte auf der steinernen
Bank vor der Mordokwaffe herum und betätigte einen Kontakt, gab dann einen
Schalter frei und sah zu, wie der Funkenregen aus einer Kugel herabstäubte.
    Genau über der Spitze der Ziggurah, auf deren Plattform Andreatta kauerte
und auf die Gruppe sah, die nicht wusste, was sie von der Sache halten sollte,
entfaltete sich wieder die durchsichtige Energieblase, die über der Stadt
schwebte und schließlich am jenseitigen Ufer des Flusses aufschlug und
übergangslos auf den Steinen lag.
    Cutie, der jede Einzelheit im Periskop beobachtet hatte, stieß den Arzt
an, der neben ihm saß. Er schüttelte sich vor unterdrücktem
Lachen und sah weiter durch die vergrößernden Linsen. Im Schiff war
es ruhig, die Mannschaft stand draußen und unterhielt sich mit den Soldaten.
Sie hatten

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