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Das zweite Imperium der Menschheit

Das zweite Imperium der Menschheit

Titel: Das zweite Imperium der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Klimazone. Seit drei Tagen regnete es. Die Forscher hatten die Funde, die sich
noch im Freien befanden, unter das Steindach des Tempels bringen lassen. Draußen
arbeiteten immer noch die Roboter. Die Forscher freuten sich über den Regen.
    Er wusch mit warmen Tropfen Staub und Sand von den metallenen Verzierungen
der Häuser, des Tempels und der Ziggurahs. Nach jedem Regen schien die
Sonne für Stunden. Dann glänzte Sakkara aufschimmernd wie eine goldene
und silberne Stadt. Die Tropfen, die in den Verzierungen hingen, blitzten und
erfüllten die Plätze und Straßen mit spiegelndem Glanz. Ihre
Forschungen hier waren vorläufig beendet.
    »Garry, keine einzige Expedition, auch eine solche nicht, die genauso gute
Leute hat wie unsere, konnte jemals eine derartige Menge Material zusammenbringen.
Wir hinterlassen eine vollkommen ausgegrabene Stadt, erhalten bis in die kleinsten
Einzelheiten, und ein lückenloses Werk, das auch nicht den kleinsten Fehler
aufweist«, sagte Andreatta zufrieden. Er saß mit seinem Freund unter
den Platten des Vordachs. Drei Meter vor ihnen bildete der strömende Regen
einen hellgrauen Vorhang.
    »Das genau ist, was von uns erwartet wird. Sei dir darüber klar! Das
Imperium investiert nichts umsonst; es verlangt Leistung«, antwortete Garry
abschätzig.
    »Ich weiß, aber wir haben noch ganz andere Erfahrungen mitgebracht,
wenn wir auf Terra aussteigen. Wir kennen den Hyperraum, haben die Maschine
erforscht und wissen sie anzuwenden, kennen die Schrift der Bewohner und so
fort. Hat das Imperium nicht allen Grund, zufrieden zu sein?«
    »Ich hoffe, Jorge«, sagte Garry. Er dachte an die zu erwartende Auseinandersetzung
mit den Schiffen des Imperiums und wusste, dass sie nicht Sache einer Viertelstunde
werden würde. Er fügte bitter hinzu:
    »Ich hasse diesen Unsinn. Stets gibt es genügend Menschen, die zu
phantasielos sind, um die Lage anderer zu begreifen, und die sich mit alten
Vorurteilen herumschlagen.«
    »Du wirst sie überall finden – in Raumschiffen, in der Verwaltung
und auch unter unseren Kollegen. Überall sitzen sie und verhindern, dass
neue Erkenntnisse genutzt werden.«
    Die Freunde arbeiteten einen Plan aus, der ihnen helfen sollte, den Schiffen
des Imperiums wirkungsvoll entgegenzutreten. Sie hatten genügend Zeit.
    Der Regen sammelte sich zu kleinen Rinnsalen. Sand schwemmte in breiter werdenden
Bächen durch die Gassen, versickerte in Schächten und Spalten der
Steinquader. Überall lief Wasser die schrägen und verwirrend angelegten
Straßen entlang und sammelte sich in einem Kanalisationsschacht, der durch
die Stadtmauer lief und seinen Inhalt in das noch trockene Bett des Flusses
spie.
    Die Roboter, von Wetter, Müdigkeit und Nacht unabhängig, arbeiteten
rastlos weiter. Sie hatten den Ring des Grabens um die Stadt vollendet und stießen
jetzt in Richtung auf den Fluss vor, um einen Zugang zu seinem Wasser zu schaffen.
Riesige Mengen Geröll wurden weggeschafft und in der Wüste abgelagert.
Sie zimmerten aus Stämmen des Urwalds eine neue Brücke, die sich am
Festungstor über den Kanal spannte und bei deren Konstruktion planetares
Material mit modernsten Mitteln bearbeitet wurde.
    Noch einen Tag, dann konnten sie den letzten Durchbruch sprengen. Chi Sakkara
würde aussehen wie vor sechshundert Jahren. Diese Vorbereitungen gehörten
zum Plan der Forscher. Sie wollten die Männer des Imperiums vor vollendete
Tatsachen stellen, den Effekt der Überraschung für sich ausnützen.
Sie hatten den Vorteil, dass sie wendiger waren, die Fakten kannten, die zur
Verhandlung kommen würden.
    Sie begaben sich, als der Tag herankam, auf ihre Posten. Sie waren nach einem
sinnreichen Plan über die ganze Stadt verteilt. Die Roboter warteten in
der Nähe des Platzes, an dem die Schiffe anlegen würden. Ihre Arbeit
war getan, auch die Feldbahn war abgebaut worden. Sie warteten.
     
    Zuerst kam der gedrungene Rumpf der PHARAO aus den letzten Wolken, die sich
nach dem Regen noch am Himmel hielten. Es war kurz vor Mittag. Die Flammen der
Heckdüse schlugen Sandwolken hoch, dann stand das Schiff fast auf seinem
alten Platz. Das nächste Raumschiff, das zur Landung ansetzte, war die
DUNCAN. Sie hielt sich neben Cuties Schiff und setzte auf, aber sie ließ
ihre Schleuse noch geschlossen. Der Donner der Düsen hallte minutenlang
durch den Dschungel.
    Fast gleichzeitig landeten die Kreuzer,

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