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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Mädchen aus seinem geistigen Bann, warf den Zahn zu Boden und zerstampfte ihn mit seinen Füßen. Mit dem Ergebnis seiner Arbeit noch nicht zufrieden, zog er seinen DeLameter und beseitigte die letzten Spuren der lähmenden Flüssigkeit mit Hilfe eines tosenden Energiestrahls.
    Die Zwilnik-Dame hatte zuerst laut aufgeschrien. Als sie jedoch merkte, daß das wenig nützte, verfiel sie schnell in Schweigen.
    Erst jetzt fand Kinnison Gelegenheit, sich der rothaarigen Schönheit in dem bequemen Sessel zuzuwenden.
    Er mußte es der ›Ältesten‹ lassen – Kinnisons überraschender Auftritt und sein gewaltsames Eingreifen hatten sie nicht im mindesten gerührt. Sie hatte lediglich ihren Stuhl herumgedreht, so daß sie ihn jetzt direkt anblickte. Sie lehnte entspannt in ihrem Drehstuhl, die Beine übergeschlagen und die Hände im Nacken gefaltet; ihre tiefgrünen, fast schwarz wirkenden Augen starrten den Lens-Träger unverwandt an.
    Wenn die ›Älteste‹ ihre Position aus Altersgründen bekleidete, war ihr das äußerlich nicht anzumerken. Bewundernd ließ Kinnison seinen Blick auf dieser Frau ruhen. Ihr Haar war nicht eigentlich rot, sondern erinnerte eher an die rotbronzene Tönung, die ihm bei Clarissa MacDougall so gut gefiel. Wie alle anderen Lyranerinnen trug sie keinen Schmuck und kein Make-up – und hatte doch etwas Besonderes. Sie stellte das Zwilnik-Mädchen eindeutig in den Schatten.
    Währenddessen bemühte sich die Anführerin der Lyranerinnen mit zunehmender Intensität, seinen Gedankenschirm zu durchdringen. Es wurde Zeit, sie darauf aufmerksam zu machen, mit welcher Art Gegner sie es zu tun hatte.
    »Halt!« befahl der Lens-Träger. »Jetzt ist es genug. Ich habe so lange stillgehalten, weil ich Ihnen zeigen wollte, daß Sie auf diese Weise nicht weiterkommen.«
    Als den Lyranerinnen die gedankliche Intensität bewußt wurde, mit der sich der überraschend aufgetauchte Fremde durchzusetzen verstand, wurde es totenstill im Raum. Denn daß der Geist eines Mannes – irgendeines Mannes – dem Angriff der höchsten Person auf Lyrane auch nur einen Sekundenbruchteil widerstehen konnte, war einfach undenkbar. Der schlanke Körper der ›Ältesten‹ spannte sich, und in ihren Augen erschien ein leiser Zweifel, eine erste fragende Unsicherheit. Furcht kannten diese Augen allerdings nicht. Die geschlechtslosen Lyranerinnen waren mutig bis zur Tollkühnheit.
    »Sagen Sie's ihr, mein Täubchen«, wandte sich der Lens-Träger an seine ehemalige Führerin. »Es hat mich immerhin verdammt viel Zeit gekostet, Sie von meinen Absichten zu überzeugen. Sie sprechen die Landessprache – vielleicht geht es da schneller. Aber beeilen Sie sich.«
    Das Mädchen brauchte nicht lange. Die Unsicherheit im Blick der dunkelgrünen Augen wuchs.
    »Ich glaube, es ist das Beste, wenn ich Sie sofort umbringe, anstatt Sie gehen zu lassen ...«, begann die ›Älteste‹.
    »Mich gehen lassen!« explodierte Kinnison. »Warum sind Sie nur so blutrünstig? Sagen Sie mir – was soll mich eigentlich am Gehen hindern?«
    »Das hier.« Und im gleichen Augenblick erschien ein furchterregendes Ungeheuer, das eine Sekunde zuvor noch nicht im Raum gewesen war, und sprang Kinnison an die Kehle. Es wirkte wie eine Kreuzung aus Reptil und Katze; auf dem Körper eines Panthers saß ein monströser Schlangenkopf. Die Erscheinung flog mit drohend erhobenen Tatzen und blitzenden Eckzähnen auf ihn zu.
    Kinnison hatte einen solchen Angriff noch nicht erlebt, doch er wußte instinktiv, wie er ihm begegnen mußte. Er wußte, daß sich das unheimliche Wesen weder durch die Panzerung seines Anzugs noch durch die Energien seiner Schutzschirme aufhalten ließ, da es in Wirklichkeit nur für ihn und die Frau existierte, die es auf den Weg geschickt hatte. Für alle anderen war es einfach nicht vorhanden.
    Im Grunde handelte es sich um eine sehr amateurhafte Tötungsmethode, die nur dem Unvorbereiteten gefährlich werden konnte. Kein solches Produkt eines anderen Geistes konnte ihm schaden, solange er sich nicht seelisch auf dessen Existenz eingestellt und dadurch die Gefahr erst hervorgerufen hatte. Kinnison hatte zwei Möglichkeiten. Er konnte die Existenz des Ungeheuers einfach leugnen und es dadurch sofort zum Verschwinden bringen. Oder – was schwieriger, aber auch eleganter war – er konnte die Kontrolle über das Phantasiewesen an sich reißen und es nach eigenem Willen lenken.
    Und das tat er. Im Sprung wirbelte die Erscheinung herum und raste

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