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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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haben einige Informationen, an denen ich interessiert bin, und eines Tages werde ich Sie auch bekommen. Aber dieses Ziel werde ich erreichen, ohne Ihnen in irgendeiner Weise körperlichen Schaden zuzufügen. Die einzige Folter, die Sie dabei kennenlernen werden, ist die, die Sie sich selbst auferlegen – wie zum Beispiel in diesem Augenblick.«
    »Aber Sie haben mich einen Zwilnik genannt, und Zwilniks werden doch immer umgebracht!« widersprach das Mädchen heftig.
    »Nur im offenen Kampf. Gefangene kommen vor ein ordentliches Gericht. Früher wurden in diesen Prozessen oft Todesurteile ausgesprochen, aber das ist anders geworden, seitdem uns gewisse psychologische Mittel zur Verfügung stehen.«
    »Und glauben Sie, daß ich Lust habe, in aller Ruhe auf meinen Prozeß zu warten und auf die Gnade meiner Richter zu hoffen?«
    »Das wird nicht nötig sein«, lachte Kinnison. »Ihr Fall ist bereits entschieden – und zwar zu Ihren Gunsten. Glauben Sie mir, das sind keine leeren Worte. Ich habe schon einmal einen weiblichen Zwilnik ›gerettet‹, der sich sogar noch schlimmer plagte als Sie. Können wir jetzt essen gehen?«
    »Ich weiß nicht ... Vielleicht machen Sie mir nur etwas vor ...«
    Wortlos schaltete der Lens-Träger ihren Gedankenschirm ab und ließ zu, daß sich das Mädchen auf gedanklichem Wege von seiner Aufrichtigkeit überzeugte. Als sie ihre Zweifel auf diese Weise ausgeräumt sah, lebte sie sichtlich auf und erklärte sich jetzt bereit, Kinnison zum Essen zu begleiten. Es schmeckte ihr offenbar vorzüglich.
    »Hätten Sie eine Zigarette für mich?« fragte sie schließlich.
    »Natürlich. Welche Sorte ziehen Sie vor – alsakanische, venusianische oder irdische? Ich glaube, wir haben mehrere hundert Marken an Bord.«
    »Irdische Zigaretten, wenn es möglich ist. Ich habe mal eine Packung Camerfields geraucht, die mir sehr gut geschmeckt haben.«
    »Haben wir natürlich vorrätig.« Und wenige Sekunden später fiel der Karton Zigaretten aus der Versorgungsleitung.
    Das Mädchen sog den Rauch tief in ihre Lungen. »Hmm – das schmeckt gut! Ich bin froh, daß Sie mich zum Essen überredet haben, aber ich sollte Ihnen vielleicht gleich sagen, daß sich dadurch im Grunde nichts ändert. Ich bin keine Verräterin und hoffe es auch niemals zu werden. Und wenn es Ihnen gelingt, meinen Willen doch zu brechen, dann ist es wohl ein für allemal um mich geschehen.« Sie drückte den Zigarettenstummel aus. »Sie sollten also gleich mit dem dritten Grad anfangen.«
    »Sie haben noch immer nicht begriffen«, sagte Kinnison mitleidig. Zum erstenmal bemerkte er den erschreckenden Gegensatz zwischen ihrem atemberaubenden Äußeren und der Düsterkeit ihrer Augen. »Ich werde den dritten Grad auf keinen Fall anwenden, Sie brauchen keine Angst zu haben. Ich werde mich überhaupt erst mit Ihnen unterhalten, wenn Sie geschlafen haben. Sie sehen jetzt zwar nicht mehr hungrig aus, aber Sie sind noch nicht völlig wiederhergestellt. Wann haben Sie zum letztenmal richtig ausgeschlafen?«
    »Oh, vor einigen Wochen.«
    »Das habe ich mir gedacht. Kommen Sie, Sie werden jetzt schlafen gehen.«
    Das Mädchen rührte sich nicht. »Mit wem?« fragte sie tonlos.
    Kinnison blieb stehen und starrte sie an. »Bei Klono – für was halten Sie uns eigentlich?«
    »Für schlimm genug«, erwiderte das Mädchen ernst. »Was kann ich schon von der Patrouille erwarten? Sie können ruhig offen mit mir sein, Kinnison – ich werde schon damit fertig. Ich gehe der Gefahr lieber mit offenen Augen entgegen.«
    »Es ist eine Schande, was man Ihnen angetan hat«, sagte Kinnison leise. »Kommen Sie.« Und er nahm einige Gegenstände zur Hand und führte sie in eine fast luxuriös eingerichtete Kabine auf dem gleichen Korridor.
    »Diese Tür«, erklärte er langsam, »besteht aus Chrom-Wolfram-Molybdän-Stahl und hat ein einbruchsicheres Schloß, zu dem es übrigens nur diese beiden Schlüssel gibt. Hier – nehmen Sie sie in Verwahrung. Beachten Sie außerdem diesen Riegel, der sehr schwer aufzubrechen sein dürfte. Das ist noch nicht alles. Hier ist ein kompletter Schutzschirm-Generator sowie ein Spionstrahl-Block. Und hier sind die Sachen aus dem Schnellboot, die offenbar Ihnen gehören. Wenn Sie Hilfe brauchen oder etwas zu sich nehmen wollen, bedienen Sie sich des Kommunikators da drüben. Gute Nacht.«
    Und mit diesen Worten drehte er sich um und schloß die Tür hinter sich. Als er seine Kabine erreichte, hörte er das Klicken des Riegels

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