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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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erfahre!«
    »Darüber habe ich mir schon Sorgen gemacht«, gestand Kinnison und das Mädchen musterte ihn erstaunt. »Es steht ein Kampf bevor, und wir haben keine Zeit, Sie vorher noch irgendwo abzusetzen.«
    »Warum sollten Sie auch?« fragte sie. »Sie machen sich doch nicht etwa meinetwegen Sorgen? Sie – als höchster Offizier dieses Schiffes? Offiziere interessieren sich nicht dafür, ob ein Mädchen ums Leben kommt oder nicht.«
    »Im Gegenteil – wir kümmern uns sehr darum. Außerdem spricht es nicht für unsere Gastfreundschaft, wenn wir jemanden einladen und wenn wir dann zulassen, daß er bei der ersten Gelegenheit umgebracht wird ... Ich kann nur sagen – wenn es uns erwischt ...«
    »Ich würde mich auf keinen Fall absetzen lassen. Ihre Zivilisation gefällt mir, und ich möchte gern mehr davon sehen. Wenn Sie ... nicht gewinnen sollten, ist mir der Weg dorthin sowieso versperrt, also bleibe ich lieber an Bord, Sir. Nach Lonabar möchte ich nicht mehr zurück.«
    »Mädchen – darauf einen Handschlag!« Zweifelnd blickte sie auf die ausgestreckte Hand des Lens-Trägers, ergriff sie schließlich und erwiderte den Händedruck.
    »Darf ich wieder nach oben gehen? Hank Henderson wollte mir die Primärstrahlen zeigen.«
    »Natürlich. Das ganze Schiff steht Ihnen offen. Kurz vor dem Kampf werde ich Sie noch in die Materialkammer führen und Ihnen einen Raumanzug verpassen.«
    »Vielen Dank, Lens-Träger«, sagte Illona und verschwand. Kinnison setzte sich mit seinem Chefpiloten in Verbindung.
    »Henderson? Hier Kinnison. Illona hat mir gerade gesagt, daß Sie ihr die Primärstrahler zeigen wollen. Das geht in Ordnung. Aber keine langen Erklärungen!«
    »Natürlich nicht, Sir.«
    »Und geben Sie bitte an die anderen weiter, daß das Mädchen tabu ist. Ich weiß so gut wie Sie, daß sie eigentlich nicht an Bord gehört, aber ich konnte nichts daran ändern. Ich werde sie so schnell wie möglich wieder abschieben, aber bis dahin betrachte ich mich für sie verantwortlich. Also bitte keine Annäherungsversuche.«

»Ich werde es weitergeben, Sir.«
    »Besten Dank.« Der Freie Lens-Träger schaltete das Gerät ab und setzte sich erneut mit Helena von Lyrane in Verbindung, die ihm eine kurze Schilderung der bisherigen Ereignisse übermittelte.
    Danach waren zwei riesige Raumschiffe auf Lyrane gelandet. Sie waren so schnell gekommen, daß niemand ihre Annäherung bemerkt hatte. Ohne Vorwarnung vernichteten sie die Gebäude des kleinen Flughafens und mit ihnen zahlreiche Lyranerinnen. Dabei kamen gewaltige Strahlen zum Einsatz, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Kinnisons Nadelstrahlen hatten. Dann wurden Landungstrupps ausgeschickt. Die Lyranerinnen töteten auf geistigem Wege zehn Fremde, doch die Invasoren stellten sich schnell darauf ein und versorgten ihre Leute mit Gedankenschirmen, gegen die die Personen machtlos waren. Seitdem hatte der Feind einen Teil der Stadt niedergebrannt und den Plan verkündet, hundert Lyranerinnen öffentlich hinzurichten – zehn für jeden getöteten Soldaten.
    Wegen der Schirme war eine direkte Verständigung nicht möglich, aber die Invasoren hatten keinen Zweifel daran gelassen, daß sie bei weiterem Widerstand oder mangelnder Zusammenarbeit die gesamte Stadt in Schutt und Asche legen würden, wobei sie keine Rücksicht auf die Einwohner zu nehmen gedachten. Die ›Älteste‹ war der Gefangennahme bisher entgangen und versteckte sich in einem der tiefsten Gewölbe unter der Stadt. Natürlich gehörte sie zu den Lyranerinnen, die die Invasoren hinrichten wollten – aber es würde ihnen sehr schwerfallen, die Anführerinnen zu finden. Die Suche war in vollem Gange, wobei zahlreiche Personen zu unfreiwilligen Helfern gemacht worden waren. Notfalls wollten die Fremden die Stadt Stein um Stein abreißen lassen, bis die Führerinnen gefunden waren.
    »Aber wieso wissen sie, wer die maßgeblichen Personen auf Lyrane sind?« fragte Kinnison.
    »Vielleicht ist eine unserer Personen bei der Folterung schwach geworden«, erwiderte Helena leise. »Vielleicht stehen die Invasoren unter der Führung eines besonders starken Geistes. Vielleicht gibt es auch andere Gründe. Das ist jetzt auch gar nicht wichtig. Die Fremden wissen es, und daran läßt sich nichts mehr ändern.«
    »Und dieses Wissen wird sie beschäftigen, bis wir Lyrane erreicht haben«, überlegte Kinnison. »Eigentlich typisch boskonisch. Es wird nicht mehr lange dauern, Helena.«
    »Ich hoffe, daß wir durchhalten

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