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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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vergessen habe. Wir sollten es nicht länger hinausschieben, das macht die Sache nur noch schlimmer.«
    »Oh, das? Das ist schon längst erledigt.«
    »Was?« rief das Mädchen. »Unmöglich! Nein, das kann nicht sein.«
    »Doch. Ich weiß alles, was ich wissen wollte – seit gestern abend, als ich die Batterien Ihres Gedankenschirms auswechselte. Menjo Bleeko, Ihr oberster Boß – und so weiter ...«
    »Unmöglich. Aber wie sind Sie sonst ... wieso wissen Sie ...? Ich meine, es scheint doch überhaupt nichts weiter mit mir passiert zu sein ... Ich bin, wie ich vorher war ...«
    »Man hat Ihnen eine Menge Lügen und halbe Wahrheiten eingetrichtert«, erklärte der Lens-Träger. »Was hat man Ihnen zum Beispiel über die Wirkung der Flüssigkeit gesagt, die sich in Ihrem hohlen Zahn befand?«
    »Daß sie meine Erinnerung vorübergehend auslöschen würde, daß sich aber bald ein Arzt um mich kümmern und die Wirkung neutralisieren würde.«
    »Das ist zum Beispiel eine der Halbwahrheiten. Es stimmt, daß Sie einen totalen Gedächtnisschwund erlitten hätten, aber es trifft nicht zu, daß sich die Wirkung der Droge wieder aufheben läßt. Statt dessen hätte man Ihnen falsche Erinnerungen eingesetzt, die einen völlig neuen Menschen aus Ihnen gemacht hätten.«
    »Aber das ist ja entsetzlich!« keuchte Illona. »Ich kann einfach nicht ... Jetzt verstehe ich auch, wieso Sie sich so wütend mit dem Zahn beschäftigt haben. Aber woher soll ich wissen, ob Sie mir wirklich die Wahrheit sagen?«
    »Das liegt bei Ihnen. Ich kann Sie nur informieren. Die Beurteilung dieser Information bleibt Ihnen überlassen.«
    »Aber wenn Sie einen Eingriff in mein Gehirn vorgenommen haben, ist es Ihnen nicht gelungen, mich wirklich zu ›retten‹«, sagte sie, »weil sich meine Meinung über die Patrouille und die Zivilisation nicht im geringsten geändert hat ... oder etwa doch ...? Haben Sie etwa ...?«
    »Nein, es hat keine Operation stattgefunden«, versicherte er ihr. »Wenn das der Fall wäre, müßten Sie sofort spüren, daß Ihre Gedanken- und Erinnerungsketten stellenweise unterbrochen sind. Aber in Ihren Erinnerungen gibt es keine Lücken.«
    »Nein, wenigstens kann ich keine finden«, bestätigte das Mädchen einige Minuten später. »Aber wie wollen Sie mich freilassen, wenn Sie mich nicht ›kurieren‹? Ich meine, ich bin immerhin ein Z... ein Feind Ihrer Gesellschaft.«
    »Sie brauchen nicht ›gerettet‹ zu werden«, grinste er. »Sie glauben doch an das absolute Böse und das absolute Gute, nicht wahr?«
    »Aber natürlich. Ohne diesen Glauben kommt niemand aus!«
    »Nicht unbedingt. Einige der größten Denker des Universums sind anderer Meinung. Trotzdem brauchen Sie zur Lösung Ihrer Probleme nichts als eine gute Portion Erfahrung, eine scharfe Beobachtungsgabe und die Fähigkeit, ein Problem von zwei Seiten zu betrachten. Sie sind im übrigen eine arglistige kleine Täuscherin, Illona.«
    »Inwiefern?« fragte sie.
    »Indem Sie mir das hartgesottene Mädchen vorspielen. ›Ich werde niemals eine Verräterin sein.‹ Wie wollen Sie das behaupten, wenn Sie bisher noch niemals unter Druck gestanden haben?«
    »Das stimmt nicht!« begehrte sie auf. »Weshalb trage ich wohl das Messer?«
    Kinnison ging nicht auf ihre Bemerkung ein, sondern sagte nur: »Sie sind ein Lamm im Wolfspelz. Geben Sie es doch endlich zu!«
    Das Mädchen senkte den Blick.
    »Naja, man hat mir gesagt, daß ich sehr selbstsicher auftreten sollte – wie eine Abenteurerin, die schon überall gewesen ist und schon fast alles gesehen und getan hat. Je energischer ich aufträte, sagte man mir, desto besser würde ich mich in Ihrer Zivilisation durchsetzen können.«
    »So etwas habe ich fast erwartet. Aus welchem Grunde hat Ihr Boot eigentlich Lyrane angesteuert?«
    »Ich weiß es nicht. Ich wußte nur, daß wir auf irgendeinem Planeten landen und auf jemanden warten sollten.«
    »Und was war Ihre Aufgabe bei der Aktion?«
    »Auch das weiß ich nicht – jedenfalls nicht genau. Ich sollte wohl ein Schiff übernehmen und es irgendwohin bringen, aber ich habe keine Ahnung von den näheren Umständen. Wir sollten unsere Befehle erst von dem Wesen bekommen, mit dem wir verabredet waren.«
    »Wie kam es, daß die lyranischen Frauen die Männer in Ihrer Begleitung umgebracht haben? Waren sie nicht wie Sie durch Gedankenschirme geschützt?«
    »Nein – es handelte sich nicht um Agenten, sondern um einfache Soldaten. Bei der ersten Auseinandersetzung nach

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