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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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bindenden Regeln des Konfliktes zwischen den beiden entgegengesetzten galaktischen Kulturen. Es konnte zwar vorkommen, daß Einzelwesen und kleinere Gruppen gefangengenommen wurden, aber kein Schiff, kein Individuum gab den Kampf jemals freiwillig auf. Jede einzelne Schlacht war ein Kampf auf Leben und Tod.
    So auch heute. Der Gegner war relativ gut bestückt, doch er war nicht stark genug, um dem mächtigen Griff der Traktorzone zu entkommen. Auch reichten seine Schirme nicht aus, um den Energien der Primärstrahler lange zu widerstehen.
    Als die Schirme des Boskoniers zusammenbrachen, wurde das Feuer befehlsgemäß eingestellt, denn Kinnison wollte Gefangene machen und das gegnerische Schiff untersuchen, wobei er sich insbesondere für Sternkarten interessierte. Doch die Piraten machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Als die Patrouillensoldaten das bewegungslos daliegende Schiff enterten, stießen sie auf eine tote Mannschaft, während der Navigationsraum nur einige große Haufen Asche enthielt. Nichts, was die Patrouille vielleicht interessiert hätte, war der Vernichtung entkommen.
    »Zerstrahlt das Schiff!« befahl Craig, und wenige Sekunden später waren die Reste des boskonischen Kriegsschiffs verschwunden.
    Unverzüglich kehrte die
Dauntless
nach Lyrane II zurück. Kinnison setzte sich mit der ›Ältesten‹ in Verbindung, die ihr Versteck inzwischen verlassen hatte und ihre Regierungsgeschäfte vom obersten Stockwerk des höchsten lyranischen Gebäudes aus leitete. Die boskonischen Bodenstreitkräfte hatten ihre Aktionen abrupt eingestellt, als das erste boskonische Schiff vernichtet wurde. Ihrer Befehlszentrale beraubt, waren sie jetzt auf sich selbst gestellt und verschanzten sich bei der Annäherung der
Dauntless
in einem großen Gebäude, wobei ihnen Lyranerinnen als Schilde und Geiseln dienten.
    Langsam schwebte das Patrouillenschiff über der Stadt, und Kinnison und seine Offiziere versuchten, sich mit Hilfe von Spionstrahlen über die Stärke und Bewaffnung des Gegners zu informieren. Es handelte sich um etwa hundertunddreißig Soldaten, die bis zu etwa sechs Stellen der menschlichen Gattung entsprachen. Sie waren mit den üblichen tragbaren Waffen ausgerüstet. Ihre größeren Projektoren hatten sie zurücklassen müssen, da ihnen die Energiequellen der Mutterschiffe nicht mehr zur Verfügung standen. Zur Überraschung des Lens-Trägers trugen die Boskonier Panzeranzüge. Kinnison hatte angenommen, daß sie sich in ihrer Verteidigung auf Gedankenschirme beschränken würden, da die Lyranerinnen außer den Waffen des Geistes keine Waffen kannten – aber offensichtlich war den Piraten diese Tatsache unbekannt, oder sie wollten auf jeden Fall sichergehen.
    Jede Art Panzeranzug stellt für den, der ihn trägt, ein Hemmnis dar, daher wäre es für die Boskonier nicht unvorteilhaft gewesen, sich dieser Last zu entledigen, denn im Grunde hatten sie nicht mit einem Angriff der Patrouille rechnen können. Hätte dagegen die Möglichkeit eines fremden Eingriffs von vornherein bestanden, wäre die Strafexpedition bestimmt an Bord der Schiffe geblieben.
    »Die Sache dürfte uns keine großen Schwierigkeiten bereiten«, sagte Kinnison. »Aber wir sollten trotzdem kein Risiko eingehen.« Und er setzte sich mit Peter vanBuskirk in Verbindung. »Bus? Bist du informiert?«
    »Natürlich – wir haben uns schon ein wenig umgesehen«, sagte der riesige Valerianer holländischer Abstammung.
    »QX. Dann sage deinen Leuten, daß sie sich fertigmachen sollen. Ich stoße in zehn Minuten in der unteren Steuerbord-Hauptschleuse zu euch.« Er schaltete ab und wandte sich an eine Ordonnanz. »Bringen Sie mir bitte meine G-P-Ausrüstung, ja? Und veranlassen Sie, daß die Helikopter startbereit sind.«
    »Aber hören Sie, Kinnison!« »Das können Sie doch nicht machen!« protestierten der Chefpilot und der Kapitän der
Dauntless
wie aus einem Munde. Als ranghöchste Schiffsoffiziere waren sie bei einem solchen Kampf an ihren Kontrollraum gefesselt, während der Lens-Träger, obwohl er rangmäßig über ihnen stand, durch derartige Regeln nicht gebunden war.
    »Aber natürlich kann ich so etwas machen! Sie sind nur neidisch, das ist alles!« erwiderte der Freie Lens-Träger. »Ich muß mich den Valerianern anschließen, denn ich brauche eine Menge Informationen. Leider habe ich es noch nicht gelernt, das Gehirn eines Toten zu lesen. Also ...?«
    Während sich die Sturmabteilung in der Luftschleuse versammelte, schwebte

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