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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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nicht mehr weit. Aber wie sollte er das anstellen? Es mag seltsam erscheinen, daß Kinnison ein Objekt von der Größe eines Planeten nicht ohne weiteres ausfindig machen konnte – aber da es auch nicht den geringsten Hinweis auf seine Koordinaten gab und die Galaxis im übrigen aus Millionen und Abermillionen von Planeten bestand, kam eine Suche auf gut Glück nicht in Frage. Bleeko war natürlich ein Zwilnik oder hatte zumindest eine sehr enge Beziehung zu dieser Organisation; aber es konnte Kinnison passieren, daß er sich mit einer Million Zwilniks beschäftigen mußte, ehe er auf einen stieß, der den gesuchten Lonabaraner kannte.
    Die Patrouille hatte bereits einen vergeblichen Versuch unternommen, auf Aldebaran II einen Hinweis auf die Position Lonabars zu finden. Die Planetographen hatten ihre Karten, Bücher und Karteien sorgfältig durchgesehen, ohne auf den Namen Lonabar zu stoßen. Natürlich hatten sie die – sehr nützliche! – Bemerkung gemacht, daß dieser Planet vielleicht unter einem anderen Namen bekannt war, aber das hielt Kinnison nicht für wahrscheinlich, da es in der ganzen Galaxis keinen Juwelier zu geben schien, der schon einmal Edelsteine der lonabarischen Art gesehen hatte.
    Welchen Gedankenweg Kinnison auch beschritt – er kehrte immer wieder zu den Juwelen und dem Mädchen zurück. Illona – das lebhafte, fröhliche kleine Mädchen, dem praktisch die ganze Mannschaft verfallen war. Warum hatte sie nicht ein bißchen mehr Grips? Wie konnte man nur so dumm sein, nicht einmal die Koordinaten seines Heimatplaneten zu kennen! Zu allem Übel konnte sie ihm nicht nur die Koordinaten nicht geben, sondern auch keinerlei ergänzende Hinweise machen, die ihm die Suche erleichtert hätten! Aber er durfte sich eigentlich nicht beklagen – er konnte nicht erwarten, daß sich jede Frau in der Galaxis mit Mac vergleichen ließ ...
    In den nächsten Minuten geriet sein Hauptproblem etwas in den Hintergrund, während er sich mit den geistigen und körperlichen Vorzügen seiner Verlobten beschäftigte. Aber das brachte ihn auch nicht weiter. Das Mädchen oder die Juwelen – das waren die einzigen Anhaltspunkte, die er hatte.
    Er ließ Illona ausrufen, und einige Minuten später kam sie hereingewirbelt. Wie sehr sie sich von dem Mädchen unterschied, das er vor einigen Tagen kennengelernt hatte! Die versteckte Furcht war verschwunden, ebenso wie das mehr oder weniger bewußte Kastendenken, das sie seit ihrer Kindheit gekannt hatte. Hier war sie endlich frei! Die Jungens der Mannschaft waren ebenfalls frei – jeder war frei! Sie war aufgeblüht wie eine Blume und lebte ein Leben, wie sie es niemals für möglich gehalten hatte. Jede Minute war ein neues Abenteuer. Aus ihren Augen war die Düsterkeit gewichen; jetzt leuchteten sie vor überschäumender Lebensfreude.
    »Hallo, Lens-Träger!« rief sie, ehe Kinnison sie begrüßen konnte. »Ich bin ja so froh, daß Sie mich gerufen haben, da ich eine Frage habe, die ich Ihnen schon gestern stellen wollte. Die Jungens wollen eine kleine Feier veranstalten und haben mich gebeten, einen Tanz aufzuführen. Wären Sie damit einverstanden?«
    »Natürlich. Warum nicht?«
    »Naja, es geht um die Kleidung«, sagte sie. »Ich habe gesagt, daß ich in einem Kleid nicht tanzen könnte, was sie auch ganz für in Ordnung hielten. Sie haben gesagt, daß die meisten Künstler auf der Erde auch keine Kleider tragen und daß ich ruhig meine üblichen Sachen anziehen sollte. Ich habe gefragt, ob sie mich wohl hereinlegen wollten, und das haben sie natürlich abgestritten und gesagt, daß ich mich doch beim Alten erkundigen ...« Mit schreckgeweiteten Augen brach sie ab und hob eine Hand vor den Mund. »Oh, entschuldigen Sie, Sir!« keuchte sie. »Ich wollte nicht ...«
    »Was ist los?« fragte Kinnison. »Oh, ich verstehe ... der ›Alte‹, wie? Meine Liebe, das ist in der Patrouille kein Beinbruch. So etwas gehört zum täglichen Sprachgebrauch bei den Leuten. Bei Ihnen offenbar nicht?«
    »Allerdings nicht«, sagte sie und atmete tief ein. Eine Sekunde lang schien sie Todesängste ausgestanden zu haben. »Wenn bei uns so etwas auch nur gedacht würde, käme die ganze Mannschaft gleich unter den Prügel. Ich dürfte niemals wagen, Menjo Bleeko mit ›Hallo‹ anzureden ...!« Schaudernd fuhr sie zusammen.
    »Nette Leute«, bemerkte Kinnison.
    »Aber ich bringe hoffentlich niemanden in Schwierigkeiten«, fuhr sie fort. »Man würde es natürlich niemals wagen, Sie offen

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